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Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Titel: Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Sie werden sich nicht besser fühlen, bis Sie wieder richtig damit versorgt sind.” Er führte sie den Flur hinunter.
    Rachel streckte ihm hinter seinem Rücken die Zunge heraus, aber sie wusste, dass er recht hatte - sie merkte selbst, dass sie mehr Blut brauchte. Ihr Körper verlangte so beharrlich danach, dass es schon fast schmerzte. Ihr wurde klar, dass sie ihre Pläne, nach Hause zu gehen, verschieben musste, bis sie sich dazu entschließen konnte, kaltes Blut aus Beuteln zu trinken. Aber schon der Gedanke daran ließ sie schaudern.
    „Kann ich nicht einfach jemanden beißen?”, fragte sie. Aus irgendeinem Grund erschien ihr diese Idee angenehmer als kaltes konserviertes Blut - wenn auch nicht übermäßig angenehm. „Es müsste natürlich jemand sein, den ich nicht leiden kann.”
    Etienne schaute sie mit offenem Mund an, aber er hielt inne, als er sah, dass sie seinen Hals betrachtete. „He! Ich bin der Erfinder von ,Blutlust’, vergessen Sie das nicht. Ihr liebstes Videospiel.”
    „Ja, aber Sie sind auch derjenige, der mich gewandelt hat”, erinnerte sie ihn.
    Etienne begriff anscheinend nicht, dass sie ihn nur aufzog. Er schaute plötzlich schuldbewusst drein. „Es tut mir wirklich leid. Aber ich konnte Sie doch nicht sterben lassen.”
    Es machte einfach keinen Spaß, jemanden mit einem schlechten Gewissen zu necken. Und er hatte ganz offensichtlich eines. Rachel zuckte die Schultern, ging zur Treppe und sagte im Vorübergehen. „Ich werde schon drüber wegkommen. Wahrscheinlich ist es wirklich besser, als tot zu sein.”
    Etiennes tiefes Seufzen ließ Rachel stehen bleiben und sich umdrehen. Sie mochte ihn nicht in dieser düsteren und unglücklichen Stimmung sehen. Das hatte sie wirklich nicht gewollt. Ihn aufzuheitern schien die beste Möglichkeit zu sein, um alles wieder in Ordnung zu bringen, also lächelte sie strahlend und sagte: „Also gut.... da Sie nicht wollen, dass ich Sie beiße, kann ich vielleicht meinen Boss aufsuchen und sein Blut trinken. Er ist derjenige, der mich drei Jahre in die Nachtschicht gesteckt hat.”
    Etienne wirkte unsicher. „Es ist Tag.”
    Rachel runzelte die Brauen. „Ich dachte, Sie sagten, wir könnten tagsüber rausgehen.”
    „Ja, aber dann werden Sie noch mehr Blut brauchen, um die Schäden zu beheben, die das Sonnenlicht anrichtet. Außerdem ist Beißen wirklich etwas, das wir um jeden Preis zu vermeiden versuchen.”
    „Wissen Sie”, sagte Rachel ein wenig enttäuscht, „manchmal haben Sie wirklich keinen Sinn für Humor.” Sie stieg weiter die Treppe hinauf. „Ich habe nur Witze gemacht, was das Beißen angeht. Wenn ich nicht mal in einen Beutel beißen kann, würde ich bei einem lebenden Menschen sicher auch nicht besser abschneiden. Himmel!”
    „Oh. Ich hatte mir schon gedacht, dass Sie vielleicht scherzen, aber ich war mir nicht ganz sicher.” Rachel lachte, denn sie glaubte ihm kein Wort. Aber das war egal, sie hatte ihn nur geneckt, um sich von dem Gedanken abzulenken, dass sie noch einmal eine Infusion über sich ergehen lassen musste.
    Es hatte Rachels Familie immer wieder aufs Neue verblüfft, dass sie als Ärztin arbeiten konnte und immer noch solch ein Angsthase war, wenn es ums Spritzen ging. Im Lauf der Jahre war es ein wenig besser geworden. Sie brach zum Beispiel nicht mehr wie ein Kind in Tränen aus, wenn es dazu kam, doch geriet sie jedes Mal in Panik. Sie war allerdings zu stolz, um Etienne diese Angst zu gestehen, also ertrug sie es schweigend, dass er ihr die Infusion anlegte, und schloss einfach die Augen, in der Hoffnung, er würde sie nur für müde und nicht ganz einfach für feige halten.
    „Das war’s dann also.... ”
    Sie öffnete wieder die Augen und sah Etienne neugierig an. Er war fertig mit der Infusion, stand unsicher neben dem Bett und sah aus, als wüsste er nicht genau, was er als Nächstes tun sollte. Ihr fiel auf, wie er auf ihre Lippen starrte, und dachte flüchtig, dass er sie vielleicht küssen wollte. Doch dann schüttelte er sich ein wenig, ging auf die Tür zu und murmelte: „Ich bin in meinem Arbeitszimmer. Wecken Sie mich, wenn Sie etwas brauchen.”
    Rachel verzog das Gesicht angesichts der Idee, dass er in dieser kleinen dunklen Kiste für Tote schlafen würde, aber sie murmelte nur „Gute Nacht” und blickte ihm nach.
    Sobald sie allein war, schloss sie wieder die Augen, um die Infusion nicht sehen zu müssen. Ihre Gedanken begannen abzuschweifen, und sofort erschienen Bilder und Gefühle

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