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Verliebt in meinen griechischen Feind

Verliebt in meinen griechischen Feind

Titel: Verliebt in meinen griechischen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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“Es tut mir leid. Ich hätte auf dich hören und Nikos nicht trauen sollen. Stattdessen habe ich dich in diese Sache hineingezogen.”
    Trotz seiner undurchdringlichen Miene hatte sie das Gefühl, er sei erleichtert. Hatte er etwa geglaubt, sie sei mit Nikos gegangen, um ihn absichtlich zu verletzen? “Vielleicht ist es besser so”, sagte er nach einer Weile. “Du bist ein Mädchen, auf das man aufpassen muss.” Doch bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er sich schon abgewandt und kletterte weiter den Hügel hinauf.
    “Wohin gehen wir?”, fragte sie, während sie ihm folgte.
    “Nach Agios Georgios, um uns Proviant und warme Sachen zu besorgen.”
    “Aber dort warten sie auf uns!”, stieß sie entsetzt hervor. “Warum leihen wir uns nicht ein Auto und fahren nach Chania?”
    “Weil Nikos genau das erwartet. Er wird alle Straßen bewachen, und wir hätten keine Chance durchzukommen.”
    “Wir sind also eingeschlossen?” Courtneys Angst kehrte zurück. “Es führt doch nur eine Straße aus dem Tal!”
    “Wir fahren nicht mit dem Auto.” Lefteris blieb stehen und deutete nach oben. “Wir nehmen diesen Weg dort.”
    Courtney blickte ihn verblüfft an. “Über die Berge? Aber dort finden wir bestimmt keine Polizei!”
    “Natürlich nicht”, erwiderte er ungeduldig. “Aber wenn wir dem Höhenzug dort folgen, kommen wir nach Xiloskalo, dem Ort am Eingang der Samaria-Schlucht. Die Busse, die morgens die Touristen bringen, fahren leer nach Chania zurück, und wir haben gute Chancen, mitgenommen zu werden.”
    “Aber bestimmt brauchen wir Tage, um dorthin zu kommen!” Courtney verließ der Mut angesichts der bevorstehenden Kletterpartie. “Wäre es nicht besser, einfach ins nächste Tal zu laufen?”
    “Sicher, doch alle benachbarten Täler liegen an dieser einen Straße nach Chania, und sie sind so ruhig, dass jeder Fremde Aufsehen erregen würde. In Xiloskalo sind wir sicherer. Aber dort oben ist es kalt, und wir werden zuerst Dimitria bitten, dir wärmere Kleidung zu besorgen.”
    Als sie den Abhang oberhalb Dimitrias Haus erreichten, war Courtney völlig erschöpft und sehnte sich nur noch nach einem Bett. Doch die ungewöhnliche Betriebsamkeit auf der Dorfstraße erinnerte sie wieder an die lauernde Gefahr.
    “Nikos hat also nicht geschlafen”, flüsterte Lefteris und drängte Courtney hinter einen großen Felsbrocken. “Du wartest hier, bis ich wiederkomme.”
    “Du wirst doch vorsichtig sein?” Courtney konnte nicht anders und umklammerte seine Hand wie ein furchtsames Kind.
    “Ja.” Der Anblick der vielen Wagen, die auf der Straße patrouillierten, schien ihn nicht zu ängstigen, sondern im Gegenteil zu belustigen. “Rühr dich nicht von der Stelle”, befahl er und drückte beruhigend ihre Hand, bevor er im Schatten der Bäume verschwand.
    Courtney setzte sich hinter dem Felsen auf die Erde. Insgeheim war sie froh, dass Lefteris ihr alle Entscheidungen abnahm. Er wusste, was zu tun war. Obwohl sie sich ohne ihn unsicher fühlte, war sie erleichtert über die Ruhepause. Doch schon nach kurzer Zeit fühlte sie, wie die Kälte an ihr emporkroch. Sie zitterte, nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Angst um Lefteris. Es war eine ungewöhnlich klare Nacht. Wenn im Mondlicht nun einer von Nikos’ Männern ihn sah? Und auf ihn schoss?
    Es erschien ihr wie eine Ewigkeit, bis Lefteris zurückkehrte. Erschöpft und verängstigt, wie sie war, vergaß Courtney all ihren Stolz und warf sich ihm in die Arme. “Bist du in Ordnung?”
    “Natürlich.” Er strich ihr beruhigend über die Schultern. “Aber du fühlst dich ja eiskalt an!” Aus dem Rucksack, den er bei sich hatte, zog er ein dickes schwarzes Kleid hervor. “Dimitrias Sonntagsstaat! Komm, zieh es über, es wird dich wärmen.” Er beobachtete, wie sie hineinschlüpfte und es über ihr dünnes Kleid zog. Sie war größer und schlanker als Dimitria, doch das Kleid war so lang, dass Courtney darin nicht allzu lächerlich aussah. Dimitria hatte auch ihr schwarzes Kopftuch mitgeschickt, und Courtney war froh darüber. Ginny wäre entsetzt gewesen!
    “Du siehst aus wie eine echte griechische Witwe”, erklärte Lefteris in einem Anflug von Humor.
    Courtney schnitt ein Gesicht. “So fühle ich mich auch!” Sie deutete auf den Rucksack. “Woher hat Dimitria denn den?”
    “Er gehört ihrem Sohn Manolis. Er ist Bergführer und im Moment unterwegs. Sie hat mir auch einen von seinen Pullovern geliehen.” Lefteris klopfte sich auf die

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