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Verliebt in Monte Carlo

Verliebt in Monte Carlo

Titel: Verliebt in Monte Carlo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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an eines der Fenster herangetreten, um den atemberaubenden Eindruck zu vertiefen, doch dazu war sie nicht hergekommen.
    „Das alberne Sie kannst du dir sparen“, forderte Caleb unvermittelt. „In meinem Schlafzimmer mag ich keine unnötigen Formalitäten.“
    „Wir sind aber noch nicht in deinem Schlafzimmer!“, entfuhr es Maggie spontan.
    Calebs Miene verfinsterte sich, und sie wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Wie sollte sie ihn je davon überzeugen, eine erfahrene weltgewandte Persönlichkeit zu sein, wenn sie vor ihm jedes Mal wie ein Kaninchen vor der Schlange zurückzuckte?
    Natürlich reagierte er wie gewohnt auf die unnötige Provokation, indem er so dicht auf sie zutrat, dass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spürte. „Aber wir werden es bald sein“, raunte er heiser. „Und jetzt sag meinen Namen. Los, bloß keine falsche Scham.“
    Maggie öffnete den Mund, aber es kam nichts heraus. Noch gestern war es kein Problem für sie gewesen, Caleb bei seinem Vornamen zu nennen, doch plötzlich war ihr Hals wie zugeschnürt. Es war, als würde sie diesem Augenblick damit eine Bedeutung zukommen lassen, die er nicht verdiente. Heiße Röte stieg in ihr Gesicht, als sie langsam den Kopf schüttelte.
    Caleb kam noch näher, legte eine Hand um ihren Nacken und brachte seinen Mund ganz dicht an ihren heran. „Maggie …“
    „Ich … ich kann nicht!“, rief sie panisch aus.
    „Sag es, Maggie.“
    Sie fühlte sich wie unter Drogen und starrte hypnotisiert auf Calebs Mund, der immer näher kam. Gleich würde er sie küssen, und dann …
    Mit letzter Kraft legte sie eine Hand auf seine Lippen.
    „Caleb …“ Es kam heiser und mit einem dunklen Timbre heraus, wie bei einer echten Liebeserklärung. Und genau in diesem Moment begriff Maggie, was es ihr so schwer gemacht hatte, seinen Namen auszusprechen.
    Er stutzte und richtete sich langsam wieder auf. In seinen Augen glomm ein seltsames Feuer. „Siehst du“, murmelte er rau. „So schwer war es doch gar nicht.“
    Himmel!, dachte Maggie. Ich bin noch keine fünf Minuten in seinem Büro und fühle mich bereits wie ein emotionales Wrack! Sie musste sich besser im Griff haben, um den Part zu spielen, auf den sie sich für diese Scharade festgelegt hatte – Caleb Camerons Teilzeitgeliebte –, erfahren, gerissen, überlegen und kühl …
    Nur so konnte sie sich vor sich selbst schützen.
    Verzweifelt suchte sie nach einem unverfänglichen Thema, mit dem sie Caleb von dem eingeschlagenen Pfad ablenken konnte.
    „Gut. Dann also zu meiner Garderobe!“, platzte Maggie viel lauter als beabsichtigt heraus, während sie ein wenig Abstand von ihm nahm.
    „Was ist damit?“, fragte er ebenso wachsam wie irritiert. Den rasanten Wechsel von seinem gehauchten Namen zu Kleidungsstücken konnte er so schnell nicht nachvollziehen. Aber eines war klar, er durfte ihr nicht trauen. Irgendwann liefen alle unverständlichen Andeutungen bei Frauen immer aufs gleiche Thema hinaus – seine Brieftasche!
    Maggie neigte den Kopf, drehte eine rote Locke um ihren Finger – was sie häufig völlig abwesend tat, jetzt aber gezielt als kokette Geste einsetzte –, und schenkte Caleb ein strahlendes Lächeln.
    „Sicher erwartest du, dass ich gut aussehe und Eindruck an deiner Seite mache“, gurrte sie. „Leider befindet sich meine Garderobe dieser Kategorie noch in London. Wenn dir mein derzeitiger Aufzug also zu lässig erscheinen sollte …“ Mit spitzen Fingern zupfte Maggie an ihrer schlichten Jacke, drehte sich dabei hin und her … und hasste sich für diese unwürdige Darbietung.
    Ein derart vordergründiges Verhalten widerstrebte ihr zutiefst, doch wenn Caleb ihr die Rolle der leichtfertigen Goldgräberin abnehmen sollte, musste sie ihre gesamte Fantasie und Schauspielkunst aufbieten. Er sollte nur das Schlimmste von ihr denken.
    Caleb spürte, wie eisige Kälte in ihm aufstieg. Er hatte sich also nicht geirrt. Sie war wie all die anderen geldgierigen Harpyien, die versuchten, ihn auszunehmen, und die er gründlich verachtete. Hatte er wirklich einen Moment lang angenommen, Maggie sei anders? Nur weil er ihre bezaubernden Augen und das süße Lächeln …
    Er ballte seine Hände in den Hosentaschen zu Fäusten. Nun gut, ehe er sie in den Präsenten eines anderen Gönners sehen musste, wollte er lieber selbst dafür sorgen, dass Maggie sich für ihn schön machte und herausputzte. Und nur für ihn!
    „Sag mir wo, und ich lasse dir dort ein Konto einrichten“,

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