Verliebt in Monte Carlo
soll das Ganze jetzt vonstattengehen?“, fragte sie so lässig wie möglich.
„Wenn ich das Haus tatsächlich deiner Mutter überschreibe, hast du dich morgen um vierzehn Uhr mit gepackten Koffern hier einzufinden“, kam es ebenso sachlich zurück.
Maggie fühlte ihre Glieder taub werden. „Du willst, dass ich bei dir einziehe?“
„Selbstverständlich, ich brauche eine Begleitung, jemand, der bei gesellschaftlichen Anlässen an meiner Seite steht … und eine willige Geliebte.“
Seine letzte Bemerkung sandte ihr heiße Schauer über den Rücken. Erstarrt stand sie vor ihm, mit aufgelöstem Haar, zerknittertem Kostüm und immer noch zitternden Knien. Ihr Mund brannte von seinen Küssen.
Wie hatte sie es nur so weit kommen lassen können?
„Du wirst einen Vertrag unterschreiben, der verhindert, dass du persönlich Nutzen aus unserem Geschäft ziehst“, fuhr Caleb sachlich fort. „Das Haus wird auf den Namen deiner Mutter eingetragen, ohne die Möglichkeit, es dir später zu vererben. Eine weitere Klausel wird besagen, dass sie es auch nicht veräußern darf, falls es das ist, was ihr im Sinn habt.“
Maggie fühlte sich schwach. „Es ist wirklich wahr, was man über dich sagt“, stellte sie dumpf fest. „Du bist grausam, unerbittlich und hast kein Herz.“
Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, wäre sie versucht gewesen, das kurze Aufblitzen in Calebs blauen Augen als Schmerz zu interpretieren, aber das war natürlich völlig abwegig.
„Also, was ist?“, fragte er, ohne auf ihr Statement einzugehen. „Das ist der Deal. Du bist für zwei Monate meine Geliebte oder so lange, wie ich dich begehre.“
„Und was ist, wenn du nach einer Nacht genug von mir hast?“, fragte Maggie aufsässig.
Caleb machte einen großen Schritt auf sie zu, sodass er dicht vor ihr stand. „Das wird nicht passieren, Honey . So viel kann ich dir versprechen.“
Wie Blitzlichter schossen Maggie die wildesten Gedanken durch den Kopf. Ihr Elternhaus war Millionen wert. Und außer diesem verachtenswerten Handel sah sie keine Möglichkeit, es für ihre Mutter zu retten. Dabei ging es gar nicht um den materiellen Wert. Ihr Leben lang war Maggie für ihre empfindsame schwache Mutter da gewesen und hatte einmal sogar versucht, sie mit ihrem eigenen Körper vor Toms brutalen Fäusten zu schützen.
Sie war kaum sechs Jahre alt, und noch heute konnte man die Narbe sehen, die ihr als Erinnerung geblieben war.
Aber Tom war fort. Endgültig! Dies war Camillas letzte Chance auf etwas Glück in ihrem Leben, und das wollte Maggie ihrer Mutter nicht verwehren. Und wenn sie etwas Falsches tun musste, um das Richtige zu erreichen, dann war es eben so.
Entschlossen hob sie den Kopf und schaute Caleb fest in die Augen. „Und wenn ich morgen nicht hier auftauche?“
Der Ausdruck auf ihrem schmalen Gesicht verursachte Caleb unvermutet einen Stich in der Brust, den er sich nicht erklären konnte. Für einen Sekundenbruchteil fühlte er sich versucht, seinen Racheplan fallen zu lassen. Doch dann fegte er alle unsinnigen Skrupel zur Seite.
Maggie spielte mit ihm, das durfte er nie vergessen, so süß und unschuldig sie auch dreinschaute. Sie probierte einfach aus, womit sie durchkam und wie weit sie ihn manipulieren konnte, aber sie würde schon bald feststellen müssen, dass sie ihren Meister gefunden hatte.
Caleb richtete sich zu seiner vollen Größe auf und maß Maggie mit einem kalten Blick. „Dann blieben euch genau eine Woche und sechs Tage, um mein Haus zu räumen.“ Er wandte sich ab und ging langsam zur Tür.
Wie betäubt starrte Maggie ihm hinterher und fragte sich, wo der Mann geblieben war, der sie noch vor wenigen Minuten so leidenschaftlich geküsst hatte. Jetzt wirkte er gelassen, ja, fast gelangweilt. So, als gehörten derartige Gespräche zu seinem ganz normalen Alltag.
„Es liegt bei dir, Maggie. Sei morgen pünktlich, oder sag eurem Haus schon mal Ade. Du findest sicher selbst hinaus.“
Und damit war er verschwunden.
3. KAPITEL
Kurz vor zwei Uhr am nächsten Tag saß Maggie in ihrem Mini Cooper vor Calebs Büro. Ihr war kalt und heiß zugleich, und die Gedanken überstürzten sich, ohne dass sie zu einem Ergebnis kam.
Als sie am gestrigen Abend nach Hause gefahren war, war sie fast überzeugt davon gewesen, dass es ihr gelingen würde, ihre Mutter zu einem gemeinsamen Neustart überreden zu können. Aus der Gegend wegzuziehen, das Haus zu vergessen … alles zu tun, um nicht Calebs … Eigentum zu
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