Verliebt in Monte Carlo
an. Zwischendurch telefonierte sie mit ihrer Mutter, um sie, so vage wie möglich, über ihre neue Situation zu unterrichten. Zu ihrer Erleichterung nahm Camilla die Neuigkeit, dass ihre Tochter einen vorübergehenden Job als Caleb Camerons „Assistentin“ angenommen hatte, sehr gelassen, ja fast desinteressiert auf. Und da eine gute Freundin jeden Tag bei ihrer Mutter vorbeischauen und Maggie benachrichtigen wollte, sollte irgendein Problem auftauchen, konnte sie sich zum ersten Mal nach langer Zeit ein wenig entspannen.
Das Schrillen des Telefons riss sie aus ihren düsteren Gedanken. Zögernd nahm sie den Hörer ab.
„Maggie …?“ Peinlich berührt stellte sie fest, dass allein seine Stimme ihr Herz bis zum Hals schlagen ließ.
„Caleb, ich hatte schon Angst, man hätte dich ins Krankenhaus eingeliefert“, flüchtete sie sich in Ironie. Doch das unerwartet warme, amüsierte Auflachen am anderen Ende der Leitung brachte Maggie völlig aus dem Konzept.
„Darauf wette ich! Ich wollte längst bei dir sein, muss aber noch auf einen wichtigen Anruf aus Los Angeles warten. Durch die Zeitverschiebung werde ich kaum vor Mitternacht zu Hause sein. Am besten, du gehst schon zu Bett.“
Automatisch dachte Maggie daran, wie spät er gestern Abend aus dem Büro gekommen war und verspürte einen Anflug von Sorge, den sie aber gleich wieder energisch unterdrückte.
„Okay, dann fange ich schon mal mit dem Essen an.“ In dem Moment, als die Worte heraus waren, hätte Maggie sie am liebsten sofort zurückgenommen. Jetzt dachte Caleb womöglich, sie mache sich tatsächlich Gedanken um sein Wohlbefinden oder warte gar noch auf ihn!
„Sag nicht, du hast uns ein romantisches Dinner für zwei gekocht!“, erwiderte er auch prompt.
„Damit kann ich leider nicht dienen“, gab sie hastig zurück. „Ich gehöre zu den Frauen, die sogar noch das Teewasser anbrennen lassen“, behauptete sie dreist und beschloss im gleichen Moment, keinen Krümel von dem leichten Auflauf übrig zu lassen, der tatsächlich im Ofen warm stand.
„Hast du dich denn bereits ein wenig eingelebt?“, wollte er wissen, ohne auf ihr trotziges Statement einzugehen.
„Hmm … ja.“
„Gut. Ich werde versuchen leise zu sein, damit ich dich nicht wecke … oder willst du auf mich warten?“
Maggie schützte ein Gähnen vor, während sich ihr Magen vor Panik zusammenzog. „So gern ich das tun würde, aber ich bin schrecklich müde, nach der ganzen Aufregung … also sage ich schon mal Gute Nacht.“ Als sie auflegen wollte, hörte sie ihren Namen und nahm den Hörer wieder ans Ohr.
„Eines noch, Maggie …“, raunte Caleb mit seidenweicher Stimme. „Solltest du nicht in meinem Bett liegen, wenn ich zurückkomme, dann aber ganz bestimmt morgen früh, wenn du aufwachst.“ Danach war die Leitung tot.
Dass Caleb seine Drohung im Zweifelsfall wahr machte, das stand für Maggie felsenfest. Sollte sie sich seiner Anweisung widersetzen, würde er sie in sein eigenes Bett hinübertragen …
Das leichte Kribbeln im Bauch tapfer ignorierend, holte Maggie also ihr altes gemütliches Nachthemd aus dem Gästezimmer und ging hinüber ins Ankleidezimmer, wo sie ihre neuen Sachen untergebracht hatte.
Sorgfältig, aber mit bebenden Fingern sortierte sie kostbare Spitzenunterwäsche und Negligés in ein freies Fach ein. Nie hätte sie sich etwas derart Kostbares und Aufreizendes selbst ausgesucht, doch die elegante Verkäuferin, die sie beraten hatte, war so wenig einverstanden mit ihrer Wahl gewesen, dass sie sich schließlich ihrem fachmännischen Urteil fügte.
Immerhin sollte alles zusammenpassen.
Und während Maggie an die umwerfenden Kleider und Accessoires dachte, zu denen die attraktive junge Frau ihr geraten hatte, umspielte ein provokantes Lächeln ihre Mundwinkel. Nicht dass sie sich selbst je so etwas ausgesucht hätte, aber sie passten sicherlich zu ihrer Rolle als Calebs Geliebte. Und wenn Maggie ganz ehrlich war, erfüllte es sie sogar mit Genugtuung, dass er für seine perfide Erpressung wenigstens ordentlich zur Kasse gebeten wurde.
Dass ihr die Entscheidung auch äußerst leichtgefallen war, weil ihr der Gedanke gefiel, ihm in dieser exquisiten Garderobe entgegenzutreten, gestand sie sich natürlich nicht ein.
Später, als Maggie zusammengerollt in der äußersten Ecke von Calebs mondänem Polsterbett lag und vorgab, tief und fest zu schlafen, erinnerte sie sich noch einmal an ihr abendliches Telefongespräch. Im Nachhinein kam es
Weitere Kostenlose Bücher