Verliebt in Monte Carlo
verletzt hatte.
Mit zitternden Fingern griff sie nach dem Schlüssel. Bedanken konnte sie sich jetzt nicht, dafür traute sie ihrer Stimme zu wenig. Langsam schlenderte sie auf den chromblitzenden Mini zu.
„Er … er sieht sehr gut aus …“, murmelte sie. „Tut mir leid, ich war nur so überrascht und hatte nicht erwartet …“ Dann gab sie sich einen Ruck, ging auf Caleb zu und küsste ihn auf die Wange. „Ich nehme an, ich darf ihn nach den zwei Monaten behalten? So wie die Juwelen und alles andere? Immerhin bin ich auf einen Wagen angewiesen, und da du meinen alten …“ Maggie wagte nicht, Caleb in die Augen zu schauen, aus Angst, sie könnte sich verraten.
„Natürlich kannst du alles behalten“, sagte er brüsk und wandte sich zum Gehen. Was hatte er denn erwartet? Maggie war eben doch nicht anders als seine Exgeliebten, und er hatte ihr nicht mehr geschenkt, als auch sie von ihm bekommen hatten. Also war alles in bester Ordnung.
Maggie benutzte ihren neuen Wagen zum ersten Mal am nächsten Morgen, um ihre Mutter zu besuchen.
Als Camilla sie nach einigen Stunden zur Tür brachte, zeigte sie sich sehr erstaunt. „Ein neues Auto? Mr. Cameron muss ein sehr großzügiger Arbeitgeber sein, wenn du dir das leisten kannst.“
„Na ja …“ Maggie wich ihrem forschenden Blick aus. „Wie du selbst oft genug gesagt hast, war mein alter Mini inzwischen so klapperig …“
„Und das schon sehr lange, doch ich weiß auch, wie sehr du an ihm gehangen hast.“
„Mag sein, aber als Calebs persönliche Assistentin habe ich eben ein gewisses … Image zu wahren.“
„Maggie, ist wirklich alles in Ordnung? Wie ich weiß, bist du mit Mr. Cameron auch bereits ausgegangen und …“
„Mum! Das war ein Geschäftsdinner“, improvisierte Maggie. „Ich spiele überhaupt nicht in seiner Liga. Du kannst wirklich aufhören, dir Sorgen zu machen.“ Rasch beugte sie sich vor, küsste ihre Mutter auf die Wange und stieg in den Mini.
„Und was ist mit deiner Malerei?“
„Die wird halt ein paar Wochen warten müssen, bis Calebs Geschäfte in Dublin abgeschlossen sind.“
Camilla wirkte immer noch nicht ganz überzeugt. „Übrigens habe ich Mr. Cameron zum Lunch eingeladen, um mich für seine Freundlichkeit zu bedanken“, teilte sie ihrer Tochter nebenbei mit. „Ich bin immer noch ganz bestürzt bei dem Gedanken, dass Tom versucht hat, diesen netten Mann zu ruinieren.“
Maggie starrte ihre Mutter fassungslos an.
Caleb, hier? In diesem Haus? Mit ihrer Mutter, die ihm vorschwärmte, wie wundervoll er war?
„Mum, ich befürchte, er wird keine Zeit …“
„Ich bat Michael Murphy, ihm meine Einladung weiterzugeben, und er hat bereits zugesagt“, informierte ihre Mutter sie zufrieden. „Komm doch mit, wenn du Lust hast.“
Camillas schockierende Eröffnung geisterte Maggie immer noch im Kopf herum, als sie später das Apartment aufschloss. Was für ein Desaster! Eine falsche Bemerkung ihrer Mutter konnte ihren sorgfältig inszenierten Plan auf einen Schlag ruinieren. Doch eines war Maggie auch klar – würde sie versuchen, Caleb den Besuch auszureden, wäre er erst recht versessen darauf, so gut kannte sie ihn inzwischen.
Also blieb ihr nichts anderes übrig, als ihn zu begleiten und ihre Mutter mit Adleraugen zu beobachten und im Bedarfsfall einzuschreiten.
Beim Betreten der Wohnung schrillte das Telefon, doch noch bevor Maggie abnehmen konnte, hatte es aufgehört zu klingen. Sie wusste, dass es Caleb war, noch ehe sich ihr Handy in der Handtasche meldete.
„Hallo?“
„Wo warst du?“
„Unterwegs. Ich habe eine Probefahrt mit meinem neuen Auto gemacht. Darf ich das nicht?“ Schweigen am anderen Ende. Maggie rang kurz mit sich, doch dann konnte sie sich nicht zurückhalten. „Ich habe gehört, meine Mutter hat dich zum Lunch eingeladen …?“
Bitte sag Nein, flehte sie innerlich. Doch vergebens.
„Ja, und ich freue mich schon darauf, sehr sogar. Eigentlich rufe ich nur an, um zu sagen, dass ich gegen acht nach Hause komme.“
Damit war die Leitung tot.
In den nächsten Tagen herrschte zwischen ihnen eine Art Waffenstillstand, den Maggie aber nicht genießen konnte, da sie rund um die Uhr darauf achten musste, was sie sagte, um ihre wahren Gefühle nicht zu verraten.
Das fiel ihr besonders schwer, wenn Caleb sich zwischendurch entspannte und seinen jungenhaften Charme spielen ließ, was immer öfter passierte. Doch sobald irgendein Punkt in der Vergangenheit berührt wurde,
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