Verliebt in Monte Carlo
verschloss sich sein Gesicht, und das alte Misstrauen kehrte zurück.
Tagsüber, solange er unterwegs war, hatte Maggie es sich angewöhnt, wieder zu malen. Am liebsten auf der Dachterrasse, die sie zu ihrem Außenatelier machte. In den Nächten waren Worte ohnehin überflüssig, wenn Caleb sie ins Reich der Lust und Ekstase entführte.
Als der Tag der Essenseinladung nahte, hoffte Maggie gegen jede Vernunft, dass Caleb den Termin vergessen hätte – vergeblich.
„Wann sollen wir zum Essen bei deiner Mutter sein?“, fragte Caleb scheinbar teilnahmslos, als er am Sonntagmorgen aus der Dusche kam.
Maggie, die noch im Bett war, zog instinktiv die Decke bis zum Kinn hoch, was natürlich albern war, da Caleb sie erst vor wenigen Minuten aus seinen Armen entlassen hatte, und ihr Blut immer noch heiß durch die Adern rann.
„Ein Uhr.“
Als ob er das nicht ganz genau weiß, dachte sie grimmig und schlüpfte an ihm vorbei ins Bad, um nicht zusehen zu müssen, wie er sich anzog. Später hörte sie ihn in der Küche rumoren und dabei leise pfeifen. Wie konnte er so entspannt sein, wenn er drauf und dran war, ihr Leben zu zerstören?
Die Fahrt verlief in tiefem Schweigen. Kurz bevor sie ihr Ziel erreichten, hielt Maggie es nicht länger aus.
„Meine Mutter glaubt, dass ich deine persönliche Assistentin bin, solange du geschäftlich in Dublin zu tun hast“, informierte sie ihn steif. „Versprichst du mir, sie in diesem Glauben zu lassen?“
Caleb warf ihr einen schnellen Seitenblick zu und war erstaunt über den angespannten Ausdruck auf Maggies Gesicht.
„Hör zu, Caleb“, fuhr sie fort, ohne auf eine Antwort zu warten. „Wenn du etwas sagst oder tust, um sie aufzuregen, dann ist unser Deal geplatzt. Dann bin ich weg, und du kannst das Haus behalten. Wir … wir werden schon irgendwie zurechtkommen.“
„Wie um alles in der Welt könnte ich deine Mutter aufregen oder verärgern, Maggie?“
„Ich versichere es dir noch einmal – sie hat nichts mit Toms miesen Geschäften zu tun. Vergiss nicht, dass ich es bin, die du leiden lassen willst, nicht sie.“
Inzwischen waren sie angekommen, und Maggie stieg schweigend aus dem Wagen. Caleb folgte ihr einigermaßen betroffen.
Maggie leiden lassen?
Hatte er das wirklich je vorgehabt? Er schaute ihr nach, wie sie graziös mit wiegenden Hüften auf das Haus zuging, und wäre ihr am liebsten hinterhergerannt, um sie in seine Arme zu ziehen und jeden Rachegedanken zu leugnen. Doch als er sie eingeholt hatte, öffnete sich die Haustür, und Camilla Holland lächelte ihnen freundlich entgegen.
Caleb war erstaunt zu sehen, dass sie um Jahre jünger und frischer aussah als vor sechs Monaten, als er auf Einladung ihres Mannes in ihrer Londoner Villa zu Gast gewesen war.
Heute schien sie förmlich vor Leben zu vibrieren. Ihre Augen strahlten, und man konnte sehen, dass sie in ihrer Jugend eine wahre Schönheit gewesen sein musste.
Camilla führte sie beschwingt in den kleinen Salon, den Caleb bereits von seinem ersten Besuch kannte. Sobald sie einen Begrüßungsdrink in Händen hielten, räusperte sich Camilla und schaute ihrem Gast offen ins Gesicht.
„Mr. Cameron …“
„Caleb, bitte.“
Sie lächelte. „Also gut, Caleb, ich möchte Ihnen noch einmal persönlich danken und weiß nicht, wie ich Ihre unendliche Großzügigkeit wiedergutmachen kann. Sie wissen nicht, was mir … uns dieses Haus bedeutet …“ Ihre Stimme bebte, als sie Maggies Hand ergriff und drückte. „Nachdem mein geliebter Mann starb, ist es meine einzige Erinnerung an die glücklichste Zeit in meinem Leben …“
„Mrs. Holland, ich hatte nie den Wunsch, Sie leiden zu sehen“, versicherte Caleb geschmeidig. „Nachdem ich von Maggie über Ihre Situation aufgeklärt worden war, hätte ich Sie nie Ihres Heims berauben können.“
Camilla senkte den Kopf und errötete leicht. „Aber … ich weiß, was dieses Anwesen wert ist, Mr. Cameron, und …“ Sie brach ab, und er sah die Tränen in ihren Augen. Diese Frau hatte niemals etwas mit Toms üblen Geschäften zu tun gehabt, dessen war sich Caleb plötzlich ganz sicher.
„Keine Sorge, Mrs. Holland“, sagte er in leichtem Ton. „Solange ich in Dublin bin, habe ich ja das große Vergnügen, dass mich Ihre Tochter in allen Belangen unterstützt, und wenn ich zurück nach London gehe, dann freue ich mich an dem Gedanken, dass Sie sich in Ihrem Heim wohlfühlen. Das ist mir Entlohnung genug.“
Als er zu Maggie hinüberschaute, sah er
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