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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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kommen. »Ich … das kann ich nicht …«
    Henry legt sich den Finger an die Lippen und macht: »Schschtt! Du bist die beste Mitarbeiterin, die ich jemals hatte, Madeline. Du hast der Firma viel Geld gebracht und meine Kunden stets zufriedengestellt. Und bei der Meyers-Sache hast du den Karren so richtig aus dem Dreck gezogen. Hier, nimm den Umschlag, meine Liebe.« Henry nimmt meine Hand und drückt sie herzhaft. »Und versprich mir eins, Kindchen.«
    »Ja?«
    »Gib es nicht aus. Zahl es auf ein Sparbuch ein - für schlechte Zeiten. Man kann nie wissen. Geht manchmal schneller, als man denkt.«
    »Das ist also sozusagen mein Notgroschen?«
    Henry schlägt mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Ganz genau.«

    Ich schaue mir den Umschlag an und drehe und wende ihn. Aber ich mache ihn nicht auf, denn ich ahne, dass eine sehr beträchtliche Summe darin ist. Und ich will jetzt nicht weinen.
    Nachdem ich so viele Jahre für Henry gearbeitet habe, will ich an meinem letzten Tag bei ihm fröhlich und vergnügt sein.
    »Danke, Henry. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.« Ich gehe zu ihm und umarme ihn etwas verlegen.
    Als Henry darüber lacht, kann ich seine Whiskeyfahne riechen.
    »Ich habe auch etwas für dich. Nur eine Kleinigkeit«, sage ich und hole ein handgearbeitetes, in feines Leder gebundenes Album aus meinem Schreibtisch. Während der letzten paar Monate habe ich die leeren Seiten mit allen Zeitungsartikeln, Fotos aus Hochglanzzeitschriften und Referenzen zufriedener Kunden, die ich finden konnte, bestückt - jede Erwähnung Henry Wronas in den Medien, seit der Gründung seiner Agentur. Ich habe das auch deshalb gemacht, weil ich weiß, dass Henry so etwas niemals selbst sammeln würde. Ein Buch über seine Errungenschaften, seinen Erfolg in der Branche, seine Auszeichnungen und sein Lebenswerk.
    »Was ist das?«, flüstert er fast. Andächtig legt er das Buch auf den Tisch und beginnt darin zu blättern. Seite für Seite.
    »Ein Geschenk für den Mann, der mir praktisch alles beigebracht hat, was ich über Marketing und PR weiß. Für einen Mann, der absolut selbstlos ist, und der beste Chef, den man sich nur wünschen kann«, sage ich ruhig.
    Henry schaut mich an, und nun hat er Tränen in den Augen.
    »Kennst du schon den Witz von dem polnischen Kredithai, der sein gesamtes Geld verliehen hatte?«, fragt er mich, und seine Stimme bricht.
    »Er musste abtauchen«, sage ich.
    Henry streicht sich sein strähniges weißes Haar zurück und
wischt sich die Augen ab. »Ich weiß, dass ich noch einen Witz habe, den du nicht kennst.«
    »Oh, das bezweifle ich«, meine ich, nehme meine Portfolios und packe sie in einen separaten Karton. Mit dickem schwarzem Filzstift schreibe ich auf beide Seiten Wichtig! .
    Ich habe alle Kundenprojekte, an denen ich während der letzten vierzehn Jahre gearbeitet habe, in schwarz gebundenen Mappen zusammengestellt - für den Fall, dass ich mich irgendwann bei einer großen, namhaften Agentur bewerben will. Diese Agenturen wollen solche Portfolios sehen. Also habe ich jahrelang daran gearbeitet, mir welche zusammenzustellen. Noch auf der Graduate School habe ich damit begonnen und sie dann jedes Jahr ergänzt und auf den neuesten Stand gebracht.
    Henry schaut mir zu, wie ich den Karton mit den Portfolios ganz sorgsam und ganz oben auf den Kistenstapel stelle.
    »Die darfst du nicht verlieren, Maddy«, warnt er mich. »Die sind dein Schlüssel zur gesamten Branche.«
    »Keine Sorge«, beruhige ich ihn. »Die werde ich hüten wie meinen Augapfel.«
    Dann schnappt er sich ein paar Kartons und hilft mir, sie nach draußen zu tragen. An der Tür drehe ich mich noch mal um und werfe einen letzten, wehmütigen Blick in mein Büro.
    Was Henry natürlich nicht entgeht, weshalb er jetzt fragt: »Warum benutzen polnische Frauen keine Vibratoren?«
    »Henry!«, sage ich sehr entrüstet und gebe ihm einen Klaps auf den Arm.
    »Weil die Dinger ihnen die Zähne kaputt machen!« Er wirft den Kopf zurück und lacht lauthals.
    »Okay«, seufze ich kopfschüttelnd. »Ich kannte doch nicht alle.«
    Er klopft mir aufmunternd auf den Rücken, und schon sind wir zur Tür hinaus.

27
    ICH HABE da eine Theorie. Und die lautet:
    Im Winter trennt es sich besser.
    Jawohl. Sich im Winter zu trennen, ist eindeutig besser als im Sommer. Und das lässt sich auch ganz einfach begründen. Im Sommer sind nämlich alle Leute draußen, die Sonne scheint, und wenn man allein drinnen hockt und sich an einem so

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