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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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Quartal machen wir bereits Gewinn - ein beachtlicher Erfolg für ein Unternehmen, das gerade mal an den Start gegangen ist.
    Carlton und ich feiern das freudige Ereignis, indem wir das Büro ausnahmsweise schon vor Mitternacht verlassen, uns Champagner gönnen, den wir kurzerhand aus der Flasche trinken, und prickelnd scharfen Sex auf Carltons schrecklichem Bärenfell haben. Vor dem Kamin, ganz stilecht. Das Henna-Tattoo mit dem Logo von Organics 4 Kids war noch ganz blass auf meinem Hintern zu erkennen. Carlton leckt mir mit der Zunge darüber, richtig rattenscharf.
    Unser Arbeitspensum ist beflügelnd und erschöpfend. Ich trinke jeden Tag literweise Kaffee und werde ganz blass und schmächtig, weil mir Bewegung fehlt. Manchmal spielen Carlton und ich am Sonntagmorgen eine Runde Tennis, aber danach geht es gleich wieder ab ins Büro.
    Unsere Woche hat sieben Tage - plus Überstunden bis spät in die Nacht.
    Aber obwohl ich mich fast ununterbrochen vor dem Computer schinde und täglich hunderte E-Mails von Kunden, Lieferanten, Vertriebspartnern, ortsansässigen Schulen, der Presse und einigen Schulkindern sichte und beantworte, fühle ich mich gut und herrlich lebendig. Meine Idee, die bislang nur als Konzept auf dem Papier bestanden hatte, ist endlich Wirklichkeit geworden.
    Es ist unsere Feuerprobe. Jeden Tag, den ganzen Tag lang.
    Ich führe Vorstellungsgespräche mit den Bewerbern für unser künftiges Team und habe den brillanten Einfall, auch
Praktikumsstellen anzubieten. »Praktische Arbeitserfahrung - ganz umsonst!«, verkünde ich. »Wir entwickeln ein Programm, das auf Collegestudenten zugeschnitten ist und das sie sich fürs Studium anrechnen lassen können. Außerdem werden sie bei uns das A und O des Business lernen.«
    Carlton findet die Idee auch klasse. Die nächsten drei Monate verbringe ich damit, das Praktikantenprogramm präsentationsreif auszuarbeiten und es an den Colleges der Umgebung vorzustellen. Ich spreche mit Professoren, Studienberatern und mit den Studierenden selbst. Schließlich stelle ich fünf Praktikanten ein. Sie bekommen eigene Schreibtische, Computer und ein ausgeklügeltes Arbeitsprogramm, von dem nicht nur die Firma profitiert, sondern auch sie selbst. Alle sind sich einig, dass es ein fairer Deal ist. Zweimal im Monat führen Carlton und ich unsere Praktikanten auf Firmenkosten zum Abendessen aus. Sie sind begeistert, und alles läuft bestens.
    Carlton reist in der Zwischenzeit geschäftlich nach Denver, Los Angeles und New York, um weitere Investoren ins Boot zu holen und neue Kunden zu akquirieren. Ich bleibe im Hauptquartier und kümmere mich um das Tagesgeschäft. Fünf Praktikanten und fünfzehn qualifizierte Mitarbeiter, die alle Vollzeit arbeiten. An manchen Tagen telefoniere ich auf beiden Ohren gleichzeitig, während zwei weitere Anrufe noch in der Warteschleife hängen. Nebenbei beantworte ich E-Mails. Abends bin ich völlig erschlagen. Aber ich schaffe es. Das Schiff ist auf Kurs gebracht und steuert mit geblähten Segeln dem Horizont entgegen.

29
    MICHAEL DIESER miese kleine Verräter, hat meinen Bruder angerufen und ihm von der Sache mit dem Kohlenmonoxid erzählt. Jetzt habe ich also Ronnie am Hals. Er ruft mich alle fünf Minuten an - wahrscheinlich um sich zu vergewissern, dass ich noch lebe.
    »Yoga«, schlägt er dann beispielsweise vor.
    »Bah, langweilig«, erwidere ich.
    »Kirche.«
    »Bin ausgetreten.«
    »Warum lernst du nicht tauchen, Maddy?«
    »Angst vor Haien.«
    Schließlich gibt er nach.
    Mein Bruder sagt mir, er wüsste da jemanden, der jemanden kennt, und so weiter.
    »Ich glaube, er ist eher für die leichteren Fälle zuständig - du weißt schon, wenn Leute ihrem Dealer die Schulden nicht bezahlen und so was«, meint Ronnie.
    Aufgeregt umklammere ich den Telefonhörer mit beiden Händen. »Zertrümmert er den Junkies die Kniescheiben?«, frage ich hoffnungsvoll, obwohl der bloße Gedanke mich ein wenig erschaudern lässt.
    »Ich glaube, er jagt den Leuten bloß einen Schrecken ein. Lauert ihnen vielleicht mal im Dunkeln auf und verprügelt sie, droht ihnen.«
    »Okay, das ist ja schon mal ganz gut. Und sonst? Keine gebrochenen Finger? Keine Baseballschläger, keine Messer?«
    Mein Bruder seufzt mir schwer ins Ohr. Er raucht, und ich höre, wie er den Rauch am Hörer vorbeibläst. »Keine Ahnung,
Maddy. Ich bin ja kein Experte darin, so einen Typen anzuheuern. Warum kommst du nicht einfach kurz vorbei, damit ich dir diese bescheuerte Idee

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