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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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kann man Spülungen und Cremes verwenden. Und Tabletten gibt es auch. Eine nennenswerte Gefahr besteht eigentlich nur bei schwangeren Frauen.«
    »Inwiefern?«
    »Wenn eine Frau während eines akuten Ausbruchs ein Kind zur Welt bringt und das Kind sich im Geburtskanal bei seiner Mutter ansteckt, kann es für das Baby tödlich enden. Deshalb sind Frauen mit Herpes genitalis ganz klug beraten, sich für einen Kaiserschnitt statt einer natürlichen Geburt zu entscheiden.«
    »Und woher weiß ich, ob ich mich überhaupt angesteckt habe?«
    Cheryl steht auf, geht zum Waschbecken und wäscht sich die Hände.
    »Das merkst du schon. Beim ersten Ausbruch sind die Bläschen meist sehr schmerzhaft. Und hohes Fieber dürftest du auch haben. Komm vorbei, wenn es so weit sein sollte.«
    »Okay.«
    »Ach ja, und noch was, Maddy«, sagt sie.
    »Ja?«
    »Pass ein bisschen auf, mit wem du ins Bett gehst.«
    Noch bevor ich erwidern kann, dass ich seit Jahren in einer festen Beziehung mit dem tollsten Mann der Welt lebe, ist Cheryl auch schon flotten Schrittes aus dem Zimmer geeilt und hat die Tür leise hinter sich zufallen lassen.
    »Okay. Schon verstanden.«

25
    SO, JETZT reiß dich mal ein bisschen zusammen, Maddy, sage ich mir. Ich stehe vor dem Spiegel und übe zu lächeln, aber irgendwie fühlt es sich nicht richtig an. Meine Mundwinkel sind schräg nach oben gezogen, und ich sehe ziemlich bescheuert aus. Vermutlich wie jemand, der sehr angestrengt zu lächeln versucht.
    Ich habe beschlossen, meine Depression mit einer gesunden Dosis Bewegung an der frischen Luft zu vertreiben. Mein Tennisclub bietet nämlich gerade Trainingskurse zum Sonderpreis an. Und es kann gewiss nicht schaden, mal wieder ein wenig an meinem Aufschlag zu arbeiten. Außerdem habe ich seit meiner Trennung von Carlton niemanden mehr, mit dem ich Bälle über den Platz schmettern kann. Ich bin also ziemlich eingerostet und absolut aus der Form. Und um die Mitte herum ein bisschen wabbelig. Kurzum, ich könnte ein paar Stunden auf dem Platz ganz gut vertragen, wo ich nicht nur an der frischen Luft wäre, sondern auch noch ein bisschen persönliche Aufmerksamkeit bekäme, während ich meine Vorhand trainiere. Also melde ich mich an.
    Am nächsten Abend beginne ich gleich mit einem kleinen Dauerlauf zum Tennisplatz. Das Wetter ist kühl und trocken. Eine frische Brise streicht mir über die Wangen. Der Himmel ist klar und die ersten Sterne funkeln. »Perfektes Tenniswetter«, würde mein Vater jetzt sagen.
    Ich trage mein weißes Tennis-Outfit. Meinen liebsten Tennisrock - mit Falten, ganz klassisch. Ein Top von Adidas und weiße Tennisschuhe. Nur meine Socken sind nicht ganz so puristisch. Sie haben Pünktchen.

    Das Flutlicht ist schon an, und ich sehe, dass ein paar Spieler sich bereits aufwärmen. Mein Tennislehrer ist dunkelhäutig und dünn. Er sei Deepak aus Neu-Delhi, sagt er. Wenn er spricht, tut er dies sehr überschwänglich und verfällt in einen weichen, melodischen Singsang. Ach, ich liebe diesen indischen Akzent!
    Der Kurs besteht nur aus Pärchen. Deepak sagt, wir sollen uns jetzt unseren Spielpartner aussuchen. Natürlich bleibe ich übrig, weshalb Deepak mein Spielpartner wird.
    Erst bin ich ziemlich genervt, aber bald merke ich, dass es eigentlich ganz sinnvoll ist, mit dem Profi zu spielen.
    Irgendwann fragt Deepak mich, warum ich überhaupt Stunden nehme. »Du brauchst keine«, sagt er großzügig, als ich ihm die Bälle in die Ecken schmettere, damit Deepak auch mal ein bisschen auf dem Platz gefordert wird. Er rettet seine Ehre mit einem knallharten Schmetterball durch die Mitte. Ich hole kräftig aus … und verfehle. Ein Anfängerfehler.
    »Gutes Spiel«, sagt er und lacht vergnügt. Wir gehen beide ans Netz und geben uns die Hand. Deepak ist auch Tennis-Purist. Genau wie ich trägt er nur Weiß. Nirgends eine Spur von Farbe. Und schon gar nicht diese schrillen Outfits, die Andre Agassi und Venus Williams immer anhaben.
    Ich mag Deepak - und natürlich entgeht mir nicht, dass er außer Weiß auch einen goldenen Ehering trägt. »Hast du Kinder?«, frage ich ihn, als wir am Getränkeautomaten stehen. Ich trinke meine Gatorade, Deepak nimmt sich eine Flasche Mineralwasser und spritzt es sich über den Hals. Dann schüttelt er sich wie ein Hund, der sich gerade abgekühlt hat.
    »Zwei«, sagt er. »Ein Segen in vielköpfiger Gestalt. Und du?«
    Und so kommt es, dass ich ihm alles über Carlton und unsere Trennung erzähle. Na ja, fast

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