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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Weise Ihr Barvermögen kalkulieren. Außerdem können Sie die Ausgaben in Kategorien einteilen, was Ihre Steuererklärung zum reinsten Klacks macht.«
    Justine lächelte nachsichtig. »Das sagt Jason auch immer«, meinte sie und zog eine rechteckige rote Schachtel aus ihrer Tasche, »aber im Augenblick bin ich eher für die nicht technische Lösung.«
    Savannah streckte die Hand nach der Schachtel aus. »Da sind Sie nicht allein. Den meisten unserer Kunden sind Schuhkartons lieber als Software.« Erst als sie die Schachtel vor sich stellte, fiel ihr auf, dass es sich nicht um einen Schuhkarton handelte. Stattdessen prangte ein Foto von pelzbesetzten Handschellen auf dem Deckel.
    Savannah spürte, wie die Röte über ihren Hals kroch, und rief sich zur Ordnung. Die Frau ist Sexualtherapeutin , sagte sie sich, als sie den Deckel abnahm und den ersten Beleg hervorzog. Außerdem war nichts Perverses an pelzbesetzten Handschellen. Solange es nichts Schlimmeres war, wie …
    Mit einer abrupten Bewegung bedeckte sie eine Quittung von Whips’ n’ Lace Manufacturing mit der Hand. Peitschen?
    »Äh«, stammelte sie, wohl wissend, dass sie wie eine Unschuld vom Lande die Augen aufgerissen hatte. »Ich glaube kaum, dass sich lange Latexhandschuhe von der Steuer absetzen lassen.«
    Kaum merkliche Fältchen erschienen in den Winkeln von Justines bemerkenswerten Augen. »Wie meinen Sie das?«,
fragte sie erstaunt. »Manchmal haben meine Kunden Freude an …«
    Savannah hob die Hände. Sie wollte es nicht hören. Auf ihrem Computer gingen genug Porno-Spam-Mails ein, um sich die Einsatzmöglichkeiten von zu den Ellbogen reichenden Latexhandschuhen vorzustellen. »Haben Sie eine Zulassung für Ihre Arbeit als Sextherapeutin?«, erkundigte sie sich, obwohl sie sich beinahe vor der Antwort fürchtete.
    »Zulassung von wem?«, fragte Justine und legte den Kopf leicht schief.
    »Dem Staat Florida?«, schlug Savannah vor. »Ich meine, Sie müssen doch eine Art Ausbildung genossen haben, oder nicht?«
    Justine lachte. »Ausbildung wofür? Um Sex zu haben? Wer braucht dafür schon eine Ausbildung.«
    Savannah legte sich die Hände vors Gesicht und stöhnte. »Bitte sagen Sie mir jetzt nicht, dass Sie Ihren Lebensunterhalt mit Sex verdienen.«
    »Was soll verkehrt daran sein?«, wollte Justine wissen.
    »Erstens ist es gesetzwidrig«, murmelte Savannah durch die Finger.
    »Nicht, wenn ich als Sextherapeutin arbeite. Das hat mir das Mädchen letztes Jahr gesagt.«
    »Aber wenn Sie keine staatliche Zulassung haben, sind Sie keine Sextherapeutin«, wandte Savannah ein und hob den Kopf, »sondern eine Frau, die mit Sex ihren Lebensunterhalt verdient.«
    Justine streckte den Arm aus und tätschelte Savannahs Hand. Ihre Finger fühlten sich kühl und weich an. »Das ist doch Haarspalterei. Außerdem fragt der IRS wohl kaum bei der Zulassungsstelle für Therapeuten nach, oder? Also, wieso
soll ich nicht meine Steuern bezahlen wie jeder andere auch? Wenn ich das nicht täte, würde ich in viel größeren Schwierigkeiten stecken. Meine Bank verwaltet meine Zinseinkünfte, außerdem habe ich eine GmbH gegründet, wie die Steuerberaterin es mir letztes Jahr geraten hat. Also, wo ist das Problem?«, fuhr Justine achselzuckend fort.
    »Das Problem«, antwortete Savannah, »ist, dass es moralisch nicht vertretbar ist. Ich kann keine Steuerrückzahlung beantragen, wenn ich weiß, dass Sie ein illegales Geschäft betreiben. Es wäre dasselbe, als wenn mich ein Drogendealer bittet, die Ausgaben für einen Killer abzusetzen, den er angeheuert hat, um seine Konkurrenten auszuschalten. Das kann ich einfach nicht machen.«
    Dieser Vergleich schien Justine vollends aufzubringen. Ihre Wangen röteten sich vor Wut unter ihrer Bräune, während sie nach ihrer Handschellenschachtel griff und aufstand. »Ich bin aber keine Drogendealerin«, erklärte sie.
    »Das habe ich auch nicht behauptet«, protestierte Savannah. »Aber Prostitution ist ebenso gesetzwidrig wie der Handel mit Drogen. Und für beide Beschäftigungen kann ich keine Steuererklärung ausfüllen.«
    Mit abrupten Bewegungen schob Justine die Schachtel in ihre Handtasche zurück und marschierte zur Tür, wo sie kurz stehen blieb und Savannah einen giftigen Blick zuwarf. »Wenn Sie es nicht tun, finde ich eben jemand anderen. Jede Wette«, zischte sie, die perfekt manikürte Hand auf dem Türknauf.
    »Da bin ich ganz sicher«, gab Savannah kühl zurück, »aber meine Integrität steht nicht zum

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