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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Tatsachen« gelesen, in dem Frauen vorgestellt wurden, die auf ihre Unterwäsche
verzichteten, um ihre Weiblichkeit zu zelebrieren. Savannah war nicht ganz sicher, was das eine mit dem anderen zu tun hatte, doch die Frauen in dem Artikel schienen ein Gefühl der Macht und der Freiheit aus ihrer Nacktheit unter den Kleidern zu ziehen. Savannah hingegen fühlte sich lediglich unbehaglich. Außerdem kniff ihre Strumpfhose.
    Zum Glück hatte sie in weiser Voraussicht Vannas Kreditkartenabrechnungen vom Tresen in ihrer kleinen Küche genommen, bevor sie zur Arbeit gegangen war. Einer der Schlüssel, sich sexy und mächtig zu fühlen, lag darin, wenn man sich schon dafür entschied, Unterwäsche zu tragen, zumindest etwas anzuziehen, das Spaß machte, gewagt war und das wahre Selbst zum Ausdruck brachte - so lautete zumindest die Botschaft in »Nackte Tatsachen«. Die weißen Jockey-Schlüpfer, die sie normalerweise im Dreierpack für $ 12,99 bei Target erstand, brachten Savannahs wahres Selbst nicht zum Ausdruck, zumindest nicht jenes Selbst, das sie anstrebte. Deshalb würde sie heute in der Mittagspause ihr letztes Geld investieren und sich ein paar heiße Dessous kaufen. Und da Vanna offensichtlich wusste, wo man solche Dinge bekam, würde Savannah auf den Pfaden ihres Alter Egos wandeln.
    Wenige Minuten vor neun kam sie ins Büro und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass sie die Erste war. Typisch. Wahrscheinlich stempelten die anderen sie wegen ihrer Pünktlichkeit nun endgültig als Speichelleckerin ab.
    Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und fuhr den Computer hoch, als das Telefon läutete. Hilflos blickte sie sich um. In Maple Rapids hätte sie nicht gezögert, an den Apparat zu gehen, aber hier wollte sie keinesfalls gegen irgendein Büroprotokoll verstoßen.

    Beim dritten Klingeln brach ihr der Schweiß aus. Sie konnte das Läuten doch nicht einfach ignorieren. Das wäre unprofessionell.
    Beim vierten Läuten riss sie den Hörer von dem Apparat auf Danis Schreibtisch.
    »Refund City. Savannah Taylor am Apparat«, sagte sie und fühlte sich, als wäre gerade der Lauf einer Pistole von ihrer Schläfe genommen worden.
    »Hi«, sagte eine Frauenstimme, »ich brauche gleich morgen früh einen Termin mit jemandem, der meine Steuererklärung macht. Ich erwarte eine Rückzahlung und brauche das Geld sofort.«
    Savannah sah auf den Bereitschaftsdienstplan nach dem Kollegen, der am nächsten Morgen frei war. Sie zögerte, als ihr Blick auf den Namen Ashleigh Van Dyke fiel, wusste jedoch nicht recht, warum sie den Termin nicht einfach eintrug. Was war schon dabei, wenn Ashleigh sauer war, weil sie am Samstagmorgen um neun einen Termin hatte? Schließlich mussten sie alle ihre Last tragen, richtig?
    Oje. Andererseits würde sie damit gleich am zweiten Tag Lens Lieblingsangestellte gegen sich aufbringen.
    »Ich kann Sie nehmen«, erklärte sie deshalb und fühlte sich wie eine Märtyrerin. »Wir machen um neun auf.«
    »Danke. Mein Name ist Jane Smith. Bis morgen früh«, sagte die Frau mit unüberhörbarer Erleichterung, dass Savannah sie nicht abgewiesen hatte, und gab ihr ihre Telefonnummer.
    »Sie braucht ja nicht zu wissen, dass wir niemanden abweisen. Nicht einmal Tote«, murmelte sie und legte den Hörer auf.
    »Was ist denn das?«, fragte Dani, als sie, scheinbar unbeeindruckt
von der Uhrzeit, um neun Uhr achtzehn hereingerauscht kam.
    »Nichts«, erwiderte Savannah und trug den Termin in ihren Kalender ein. Die nächsten anderthalb Stunden arbeitete sie ohne Unterbrechung, während die anderen Steuerberater allmählich eintrudelten. So viel zu Lens selbstregulierender Mannschaft , dachte Savannah, als Ashleigh um halb elf mit dem Mobiltelefon am Ohr als Letzte hereinschneite und sich bei jemandem namens Victoria darüber ausließ, wie schäbig es gewesen sei, als jemand namens Kate bei ihrer Hochzeit letzten Monat Moët (»und noch dazu aus einer Quelle , du meine Güte«, fügte Ashleigh hinzu und zog angewidert das Näschen kraus) statt Dom Pérignon serviert habe.
    Savannah versuchte, sich auf die Akte vor ihr zu konzentrieren, was sich jedoch bei Ashleighs Geschnatter und Geklatsche unmittelbar neben ihr als ausgesprochen schwierig erwies. Alle anderen schienen den Geräuschpegel ignorieren zu können und tippten emsig auf ihre Tastaturen ein.
    Ich brauche dringend etwas zu trinken , dachte Savannah, als Ashleigh zu einer Diskussion über die Vor- und Nachteile einer Pferdekutsche (»Romantisch, aber was

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