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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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nicht, warum sollte er auch? Doch nicht an einem Montag im Januar um halb zwölf Uhr vormittags. Er lag sicherlich noch im Bett oder war im Studio oder … Ich schüttelte den Kopf und lächelte der Kellnerin zu, ja, Tisch für eine Person. An Alex zu denken, führte mich nur auf Abwege. Nicht an ihn zu denken, war mir recht gut bekommen, aber bis ich so weit war, einen Tag durchzustehen, ohne mich zu fragen, was er wohl machte, hatte ich einen einmonatigen kalten Entzug hinter mir (Jenny hatte meinen iPod und die CDs konfisziert und meine Stills-Alben von meinen iTunes gelöscht). Als meine heiße Schokolade kam, umklammerte ich dankbar meinen Becher und schlürfte die dicke Schokosuppe. Dann schlug ich das Interview auf. Die Anfänge der Bandmitglieder auf der Kunstschule überflog ich, auch, dass die ersten beiden Alben von der Kritik hoch gelobt worden waren. Wie alle anderen unterschätzten New Yorker Bands hatte sie im UK eine große Fangemeinde. Leicht übertrieben, wie ich fand, aber ich ließ es durchgehen. Jetzt aber brachten sie ihr drittes Album heraus. Ich stellte meinen Becher ab und las weiter. Es war ein eher strukturloser Sound, der Sound einer
Band, die sich selbst auseinandergenommen und dann wieder zu sich gefunden hatte.
    »›Wenn es so klingt, dann, weil es genau darum geht‹, sagt Leadsänger Alex Reid«, las ich mir flüsternd vor. »›Das Album ist in sehr kurzer Zeit geschrieben und in wenigen Wochen aufgenommen worden. Es geht um das, was wir als Band durchgemacht haben, und um einiges, was ich persönlich erlebt habe. Es geht darum, was geschieht, wenn einem das ganze Leben unter den Füßen weggezogen wird, und wie man sich seinen Standpunkt in der Welt wieder neu aufbaut. Ich denke, damit kann so gut wie jeder was anfangen.‹«
    Ich schob die Zeitschrift über den Tisch, schloss sie und drehte sie um. Er hatte mich nicht angerufen, und ich ihn auch nicht. Überlegt hatte ich es mir, unzählige Male. Ich glaubte sogar, ihn auf einer Willkommensparty gesehen zu haben, die wir in einem Szeneklub der Lower East Side für Gina gaben, bevor sie für immer nach Paris verschwand. Ich steckte die Zeitschrift in meine Tasche, obwohl ich wusste, dass ich sie am besten gleich wegwerfen sollte. Aber ich war so stolz auf ihn. Sein Gesicht guckte aus meiner Tasche, neben meinem Exemplar von The Look UK . Er wäre auch stolz auf mich.
    Ich holte tief Luft und fingerte mein Mobiltelefon aus meiner Tasche. Ehe ich Gelegenheit hatte, mit mir über fünf Monate Aversionstherapie zu verhandeln, wählte ich.
    »Hallo?« Er ging beim ersten Klingeln dran.
    »Hey«, sagte ich leise, weil seine Stimme mich überrumpelte. »Alex?«
    »Angela?«, fragte er. Er hörte sich verpennt an.
    »Ja.« Ich lächelte. Wann würde ich endlich lernen, mir zurechtzulegen, was ich am Telefon sagen wollte, ehe ich
die Leute anrief? »Ich habe gerade an das denken müssen, was du damals über die Stadt im Schnee gesagt hast. Und ich habe dein Interview gelesen. Über das neue Album.«
    »Interview? Schnee?«, gähnte er. »Bist du in New York, Angela?«
    »Ja«, sagte ich hoffnungsvoll. »Ich bin gerade bei Max Brenner’s. Ich habe an - nun ja, an dich gedacht.«
    »Hast du?«, fragte er. Ich hoffte, ein Lächeln in seiner Stimme zu hören.
    »Und ich habe mich gefragt, ob du Lust auf heiße Schokolade hast?«, fragte ich und kreuzte dabei so viele Finger, wie es der Griff ums Telefon erlaubte.
    »Ah«, er machte eine klitzekleine Pause. »Angela?«
    »Ja?« Bitte leg nicht auf, betete ich insgeheim.
    »Du hast dir viel Zeit gelassen mit deinem Anruf«, sagte er. »Aber ich bin froh, dass du es getan hast.«
    »Ich auch«, sagte ich glücklich. »Und jetzt wälz deinen Arsch aus dem Bett und komm her zu mir.«
    Ich legte auf und steckte mein Telefon in meine Handtasche und holte The Look heraus. Ich schlug sie auf meiner Seite auf und las die Einleitung.
    Angelas Abenteuer. Mittzwanzigerin und Ex-Londonerin Angela Clark führt uns durch das Leben und die Liebe, findet im Big Apple Freunde und ihren Weg.
    Das war keine umfassende Beschreibung, wie ich fand, aber es war zumindest ein Anfang.

Angelas
    New York Reiseführer für The Look

    Ankunft
    JFK ist zwar ein riesiger Flughafen, aber man findet sich gut zurecht. Folgen Sie einfach den Beschilderungen, lächeln und nicken Sie, beantworten Sie dem netten Mann mit der Waffe seine Fragen und holen Sie sich dann Ihr Gepäck.
    Was immer Sie vorhaben, steigen Sie auf keinen Fall

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