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Verliebte Abenteuer

Verliebte Abenteuer

Titel: Verliebte Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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verbunden waren, außerordentlich zusetzte. »Ich habe ein großes Vermögen, Loretta, ich habe alles, um Sie glücklich zu machen. Ich bete Sie an.«
    Da Loretta nichts entgegnete, nahm Percy an, daß sie sich zur Schlußattacke sammelte. Er hörte, daß Stühle gerückt und im Zimmer hin und her gegangen wurde.
    »Ich habe nicht die Absicht, mich an einen Mann zu binden«, sagte dann in der Tat Loretta Gower. »Ich bin mit meiner Kunst verheiratet, verstehen Sie? Ich habe meine Kunst, ich bin unabhängig – was will ich mehr?«
    »Liebe«, meinte McFladden kühn.
    Loretta lachte. Es klang, als fielen Perlen von einer Schnur in einen silbernen Becher.
    »Liebe? Was nennen Sie Liebe? Das, was man im allgemeinen darunter versteht? Soll ich mein freies Leben aufgeben, um die Waschmaschine mit Windeln zu füllen und aufzupassen, daß das Baby auch pünktlich seine Flasche bekommt? Vielleicht leiden Sie an kalten Füßen, McFladden, und ich müßte für eine Wärmflasche im Bett sorgen. Oder haben Sie mit chronischem Husten zu tun? Dann müßte ich in der Küche stehen und Milch mit Honig für Sie heißmachen. Nein, mein Bester, dafür bin ich mir zu gut. Ich liebe meine Opern mehr als jeden Mann. Komisch, nicht wahr? Es ist aber so, das können Sie mir glauben, McFladden. Sie sind nicht der erste, der sich, was meine Person angeht, einer Illusion hingibt.«
    Das könnte auf William gemünzt sein, dachte Percy erregt. Eine harte Nuß, diese Frau. Hat eine Art, daß einem angst und bang werden kann. Falls die wirklich einmal Mrs. Ashborne werden sollte, kündige ich wohl besser. Das möchte ich nicht erleben, wenn William gegen sie zum Duell antritt, er müßte mir nur leid tun.
    »Kommen Sie, McFladden, trösten Sie sich, trinken Sie einen Whisky«, sagte Loretta gerade etwas milder. »Vielleicht ändere ich mich einmal, wenn ich alt und grau geworden bin und einen Mann brauche, um an ihm eine Stütze zu finden. Aber solange ich singen kann, stehe ich nur auf eigenen Beinen.«
    Nicht mehr singen, schoß es Percy durch den Kopf. Wenn sie nicht mehr singen kann, wird sie zu Wachs in der Hand eines Mannes. Himmel, wenn man es erreichen könnte, daß es als Sängerin aus wäre mit ihr, dann würde sie meinem William mit liebevollem Blick in die Arme sinken. Aber wie soll man das erreichen? Man kann ihr doch nicht die Stimmbänder durchtrennen.
    Percy drückte sich an die Hauswand, weil er hörte, daß eine Tür ging. McFladden trat auf die Freitreppe, begleitet von Loretta, die einen wundervollen hellblauen Kimono an hatte. Sie gab dem bedrückten, geknickten, gescheiterten Verehrer die Hand und blickte ihm ohne Mitleid nach, als er traurig den Parkweg entlangschritt.
    Kaum hatte sie die Tür hinter sich wieder geschlossen, löste Percy sich von der Hauswand und schlug schnellen Laufes einen Bogen durch den Park, rannte an dem Gewächshaus vorbei und erreichte das hintere Tor gerade noch, als McFladden die Allee schon herunterkam.
    Der Mann, den Loretta hatte abblitzen lassen, stoppte, als er plötzlich vor sich einen Mann aus den Büschen heraustreten sah, und faßte sein Kavaliersstöckchen fester. Doch Percy lächelte ihn beruhigend an und trat auf ihn zu.
    »Mr. McFladden«, sagte er leise, »ich weiß, wer Sie sind. Sie können sich zehn Pfund verdienen.«
    ›Geld‹ ist bei Schotten ein Ausdruck, der von Gott kommt. Wenn einer zu einem Schotten sagt, du kannst etwas verdienen, gehört er zu den Menschen, die gesegnet sind.
    »Es ist mir egal, woher Sie wissen, wer ich bin«, sagte McFladden und musterte Percy, der ihm fremd war. »Für Ihre zehn Pfund interessiere ich mich aber auf jeden Fall.«
    »Die Sache ist ganz einfach. Sie brauchen nur in Aberdeen Verbindung mit Dr. More aufzunehmen. Dr. More wohnt in der London Street 15.«
    »Und?«
    »Leider hat Dr. More kein Telefon. Sie müssen sich also persönlich zu ihm bemühen. Überbringen Sie ihm bitte diese Nachricht.«
    Percy kritzelte, wobei er seine Brieftasche als Unterlage benützte, ein paar Zeilen auf ein Blatt Papier und steckte dieses in einen Umschlag, den er schloß und McFladden überreichte.
    »Und meine zehn Pfund?« fragte McFladden.
    »Ich habe sie bar nicht bei mir«, antwortete Percy. »Darf ich sie Ihnen überweisen?«
    McFladden gab ihm seine Kontonummer, dann tippte er an seinen grauen, steifen Hut und schritt durch das Tor ins Freie. Lange sah ihm Percy nach. Ob ich das Richtige getan habe, fragte er sich. Ich kann in Teufels Küche kommen,

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