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Verliebte Abenteuer

Verliebte Abenteuer

Titel: Verliebte Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nichts vor. Ein Schotte kennt den anderen. Aber deine Loretta, auf die du so versessen bist, wird dir die Moneten schon noch aus der Tasche ziehen, warte nur …
    Einträchtig bummelten sie zurück nach Invergarry, wo William den Sommer über wohnte. Um sie herum zirpten die Grillen. Es schimmerten die Wellen des Loch Ness, und wie helle Punkte auf einem grünen Tuch weideten unzählige Schafe auf den weiten Wiesenflächen.
    Es ist wirklich schön in Schottland – schön und einsam. In diesem Land könnte man zum Dichter werden, auch ohne das Vermögen William Ashbornes.
    Die Stille in dieser Landschaft ist vollkommen. Sie birgt Frieden und Freiheit in einem. Schottland ist ein Land der Erfüllung.
    Zwischen Schottlands grünen Hügeln läßt es sich herrlich träumen.

Das zweite Kapitel,
in dem Percy sich in Aberdeen ganz verteufelt gut benimmt
    Die Villa Loretta Gowers lag etwas außerhalb der Stadt Aberdeen zwischen hohen Bäumen und dichten Blütenbüschen, wie das Schloß des schönen Dornröschens. Wenn man durch das hohe Gittertor trat, sah man zunächst nichts als einen langen Weg, der schließlich eine Kurve machte und in eine kleine Pappelallee einmündete. Am Ende dieser Allee ragte ein großes, weißes Gebäude im Tudorstil empor, mit einer breiten Auffahrt. In diesem wohnte Loretta Gower, der Stern von Aberdeen; dort konnte man an schönen Tagen aus einem geöffneten Fenster der ersten Etage ihren herrlichen Gesang hören, wenn der Maestro Componelli sie am Flügel begleitete und sie ihre Stimme geschmeidig hielt.
    Als Percy Bishop vor der breiten Auffahrt stand, ein Pappeköfferchen in der Hand, wurde ihm doch etwas schwummerig, was erwartete ihn? Alles sah hier so vornehm aus, so gepflegt, so einschüchternd, daß es Percy zu dämmern begann: Wer hier in einer vorgetäuschten Mission eindringt, wer hier jemanden hinters Licht führen will, der muß über die mimischen Talente eines Staatsschauspielers verfügen, wenn er nicht scheitern will.
    Falls ich also nicht innerhalb von zehn Minuten mit siebenundzwanzig Knochen in den Händen wieder auf der Treppe liege, habe ich gewonnen. Verliere ich aber, nun gut, dann wird mir William einen rührenden Spruch auf den Grabstein meißeln lassen, vorausgesetzt, er ist nicht zu geizig und bewilligt mir nicht nur ein Holzkreuz.
    Sein Pappeköfferchen fester packend, ging Percy um das Haus herum und schellte beim Butler Stoke, dem eine Wohnung in einem Seitenflügel zur Verfügung stand.
    Ein Mädchen öffnete Percy. Spitzenhäubchen, Spitzenschürzchen, Stöckelschühchen, Löckchen überall. Percys leicht entflammbares Herz machte einen Sprung. Wird wohl das Stubenmädchen sein, dachte er. Und sein nächster Gedanke war der an eine gewisse Zweckentfremdung, die dem Mädchen nicht schaden könnte.
    »Guten Tag, mein Zuckermäulchen«, sagte er. »Ich möchte – wenn du nichts dagegen hast, ich also deines gütigen Einverständnisses sicher sein darf – den Butler Stoke sprechen. Aber nachdem ich dich gesehen habe, würde ich es vorziehen, zuerst mit dir einen Spaziergang zu unternehmen, um dich mit den Vorzügen meiner Person vertraut zu machen.«
    Das Mädchen schnitt eine teils überraschte, teils deutlich angewiderte Grimasse. Vertraulichkeiten solcher Art schätzte sie gar nicht, und sie zögerte nicht, das von Anfang an zu erkennen zu geben.
    »Der Butler ist mein Vater. Was wollen Sie von ihm?« Dabei musterte sie ihn von oben bis unten wie einen Penner.
    Percy lachte und stellte den Pappekoffer auf die Schwelle.
    »Dein Vater? Meine Hochachtung! Nicht allen Vätern gelingt es, solche Töchter in die Welt zu setzen. Oder bist du die einzige, hast du keine Schwestern mehr? Mir wäre das am liebsten, damit sich meine Konzentration nicht zerteilen müßte. Verstehst du, was ich meine?«
    Percy hörte nicht auf, das Mädchen freiweg zu duzen; umgekehrt siezte die Kleine ihn hartnäckig, um zu zeigen, daß sie auf Distanz Wert legte.
    »Was wollen Sie?« wiederholte sie barsch. »Wir haben keine Zeit für solchen Quatsch!«
    »Quatsch nennst du das, wenn ich dir in wohlgesetzten Worten mein Herz zu Füßen lege? Du deprimierst mich. Ich hätte erwartet, bei dir mehr Anklang zu finden. Nun, was nicht ist, kann noch werden. Melde vorerst mal deinem Herrn Papa: Der neue zweite Gärtner ist da. Du weißt ja, die Annonce in der ›Aberdeen Times‹. Leg' ein gutes Wort für mich ein – vielleicht geht's um unser beider Lebensglück.«
    Krachend flog die Tür vor

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