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Verliere nicht dein Gesicht

Verliere nicht dein Gesicht

Titel: Verliere nicht dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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Wasserspiegel. Tally verschlang ein paar Atemzüge rauchiger Luft, dann schlug ihr eine Welle ins Gesicht. Sie hustete und spuckte und kämpfte, um an der Oberfläche zu bleiben.
      Ein Schatten flog über sie hinweg und verdunkelte den Himmel. Dann berührte ihre Hand etwas, eine vertraute griffige Oberfläche ...
      Ihr Hubbrett war zu ihr zurückgekehrt. Wie immer, wenn sie über Bord ging. Die Auffangarmbänder hoben sie, bis sie es fassen konnte, ihre Finger klammerten sich an die raue Oberfläche an und sie rang um Atem.
      Ein schrilles Geheul kam vom Ufer. Tally zwinkerte sich Wasser aus den Augen und sah, dass die Rusty-Maschine gelandet war. Gestalten sprangen heraus und versprühten weißen Schaum auf dem Boden, während sie durch die brennenden Blumen und auf den Fluss zu jagten. Sie wollten zu ihr.
      Sie versuchte verzweifelt sich auf das Brett zu ziehen.
      "Warte!", rief eine der Gestalten.
      Tally kam zitternd auf die Beine und suchte auf der nassen Oberfläche des Brettes nach Halt. Ihre angesengten Schuhe waren glitschig und ihr Rucksack schien eine Tonne zu wiegen. Als sie sich vorbeugte, griff eine behandschuhte Hand nach der Kante des Brettes. Ein Gesicht schob sich über das Wasser, es trug eine Art Maske. Riesige Augen starrten sie an.
      Sie trat fest nach den Fingern. Die glitten weg, aber sie hatte ihr Gewicht dabei zu weit nach vorn geworfen und das Brett tauchte seine Nase ins Wasser.
      Wieder fiel Tally in den Fluss.
      Hände packten sie, zogen sie vom Hubbrett. Sie wurde aus dem Wasser und auf eine breite Schulter gehievt. Sie sah Bruchstücke von maskierten Gesichtern, riesige, unmenschliche Augen starrten sie an, ohne mit der Wimper zu zucken.
      Käferaugen!

 
  Käferaugen
      

      
      Sie zogen sie ans Ufer und aus dem Wasser und dann in die Flugmaschine.
      Tallys Lunge schien mit Wasser und Rauch gefüllt zu sein. Sie konnte kaum atmen, ohne dass ein wildes Husten ihren ganzen Leib schüttelte.
      "Setz sie ab."
      "Wo zum Teufel ist sie denn hergekommen?"
      "Gibt ihr eine Runde Ozwo."
      Sie ließen Tally rücklings auf den Boden fallen, der vom weißen Schaum bedeckt war. Der Mann, der sie getragen hatte, zog seine Käferaugenmaske aus und Tally riss die Augen auf.
      Er war hübsch. Ein neuer Pretty, und mindestens genau so schön wie Peris.
      Der Mann drückte ihr die Maske aufs Gesicht. Tally widersetzte sich einen Moment lang müde, aber dann strömte kalte, reine Luft in ihre Lunge. Ihr Kopf wurde leicht, als sie sie dankbar in sich hineinsog.
      Er zog die Maske weg. "Nicht übertreiben. Sonst hyperventilierst du."
      Sie versuchte etwas zu sagen, konnte aber nur husten.
      "Es wird langsam gefährlich", sagte eine andere Gestalt. "Jenks will wieder nach oben."
      "Jenks kann warten."
      Tally räusperte sich. "Mein Brett."
      Der Mann zeigte ein wunderschönes Lächeln und schaute hoch. "Das hängt über uns. He. Jemand soll das Teil in den Heli legen Wie heißt du, Kleine?"
      "Tally." Hust.
      "Na, Tally, bist du abmarschbereit? Das Feuer wartet nicht." Sie räusperte sich noch einmal und hustete wieder. "Glaub schon."
      "Na, dann los." Der Mann half ihr beim Aufstehen und zog sie zur Maschine. Sie wurde hineingeschoben, wo der Lärm viel geringer war, und zu drei anderen mit Käfermasken auf den Rücksitz gezwängt. Eine Tür knallte zu.
      Die Maschine dröhnte los und dann spürte Tally, wie sie vom Boden abhob. "Mein Brett!"
      "Keine Panik, Kleine. Das haben wir." Die Frau zog ihre Maske ab. Auch sie war eine neue Hübsche.
      Tally fragte sich, ob mit Shays Hinweis diese Leute gemeint waren. Die Käferaugen. Hatte sie nach ihnen suchen sollen?
      "Wird sie es schaffen?", fragte eine Stimme von irgendwo in der Kabine.
      "Sie wird leben, Jenks. Mach den üblichen Umweg und arbeite auf dem Heimweg noch ein bisschen mit dem Feuer."
      Tally schaute nach unten, als die Maschine aufstieg. Sie folgten dem Flusslauf und sie sah, wie die Feuer sich auf dem anderen Ufer ausbreiteten, getrieben vom Wind, den die Maschine verursachte. Ab und zu jagte die Maschine ein Flammenbündel los. Sie schaute in die Gesichter der anderen. Für neue Pretties traten sie sehr entschieden auf, sehr konzentriert auf ihre Arbeit. Aber was sie da taten, war Wahnsinn. "Was macht ihr eigentlich?", fragte sie.
      "Ein bisschen kokeln."
      "Das sehe ich auch. Aber warum?"
      "Um die Welt zu retten, Kleine. Aber he, es tut uns wirklich leid, dass du

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