Verlobt, verliebt ... und dann?
siehst toll aus wie immer.“
Liebevoll sah der Mann sie an, und zum zweiten Mal an diesem Tag regte sich so etwas wie Eifersucht in Evan.
„Ach Chris, das ist Evan Reese. Evan, das ist Chris Davies, der weltbeste Werfer.“
„Weiß ich“, sagte Evan. „Großartiges Spiel. Ich gehöre seit Jahren zu Ihren Zuschauern.“
„Und Sie sind der Hersteller von Sportkleidung?“
Evan nickte.
„Cool. Also, jetzt kommt aber herein.“
Auch wenn Evan aufgrund seines Reichtums und Einflusses mit vielen bedeutenden Menschen zusammenkam, war es ein überwältigendes Ereignis, den Mannschaftsraum zu betreten – der Traum jedes Jungen.
Ebendarum hatte er sein Unternehmen gegründet: weil er Sport liebte und Sportler schon immer bewundert hatte.
Mehrere Spieler blieben stehen, umarmten oder küssten Celia. Einige zerzausten ihr kameradschaftlich das Haar, und sie gab dem einen oder anderen einen freundlichen Klaps auf den Rücken.
„Cece! Da bist du ja“, rief Noah und bahnte sich einen Weg durch seine Teamkollegen auf sie zu. Dann umarmte er Celia, hob sie hoch und schwang sie durch die Luft.
Als er sie wieder abgesetzt hatte, fragte er: „Hast du gesehen? Toller Schlag, stimmt’s?“
An der Art, wie Celia ihm zulächelte, ließ sich klar erkennen, wie gern sie ihn hatte. Missmutig betrachtete Evan die beiden. Werbung hin oder her – am liebsten hätte er dem Star eine runtergehauen.
„Klar habe ich das gesehen. Du warst wie immer fantastisch.“
„Jetzt gehe ich duschen. Wartet doch dort drüben auf mich“, schlug er vor und wies auf eine Sitzgruppe, die ein Stückchen entfernt von dem Durcheinander des Mannschaftsraums stand. „Es dauert nicht lang.“
„Okay“, sagte Celia und küsste ihn auf die Wange. „Lass dir Zeit, wir warten.“
Freundschaftlich klopfte er ihr auf die Schulter und ging.
Evan überlegte, ob er Celia um eine Erklärung bitten sollte, beschloss dann aber zu warten, bis sich alles von selbst aufklärte.
Celia zog ihn mit sich zur Sitzecke, und sie nahmen auf einer Ledercouch Platz.
„Hier sitzen normalerweise die Trainer mit ihren Familien“, erklärte Celia.
„Du weißt, dass ich jede Menge Fragen habe, Cece“, sagte Evan trocken.
Schuldbewusst räumte sie ein: „Tut mir leid. Weißt du, ich wollte, dass du alles selbst und unmittelbar erlebst. Wenn ich es dir vorher erzählt hätte, hätte es nur halb so viel Spaß gemacht.“
Er zog eine Braue hoch. „Was mich im Moment am meisten interessiert, ist, ob du etwas mit Noah Hart hast.“
Erschrocken riss Celia die Augen auf, und Evan wusste im selben Moment, dass er falschlag.
„Evan, Noah ist mein …“
Plötzlich kamen die drei Männer herein, mit denen sich Celia vorhin auf der Tribüne unterhalten hatte.
„Cece, mein Liebes!“, sagte der ältere Mann und streckte ihr die Arme entgegen. Celia ließ sich von ihm umarmen.
Einer der jüngeren sagte: „Willst du uns nicht vorstellen?“
„Evan, das hier ist meine Familie: mein Dad und meine Brüder Adam und Dalton. Jungs, das ist Evan Reese von Reese Enterprises. Ich habe ihn mitgebracht, damit er mit Noah sprechen kann.“
Hatte sie den letzten Satz besonders betont? Etwas entspannter gab Evan den Männern die Hand. Alle drei verfügten über einen festen Händedruck, den Evan kräftig erwiderte.
„Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte er zu Celias Vater.
„Sind Sie der Mann, wegen dessen meine Cece so viele Überstunden machen muss?“
Fragend sah Evan Celia an, die in gespielter Verzweiflung die Hände hob. Dann erinnerte er sich, dass ihre Familie am liebsten für sie sorgen würde, damit Celia sich ganz darauf konzentrieren konnte, gut auszusehen. Dass sie eine glänzende Karriere machte, hatte die Familie offensichtlich nicht mitbekommen.
„Ja, fürchte ich. Und ich bedauere es nicht einmal. Celia gehört zu den hellsten Köpfen, die ich kenne. Sie gestaltet meine Werbung komplett neu, und in ein oder zwei Jahren wird Reese Enterprises der unumstrittene Marktführer bei Sportkleidung sein.“
Neugierig betrachteten die Brüder Celia. Es war ihnen anzumerken, dass sie ihre Schwester mit völlig neuen Augen sahen, während Celia selbst gerührt über diese Anerkennung wirkte.
Evan lächelte ihr zu und nahm ihre Hand, die sie zu seiner Überraschung nicht wegzog.
„Wenn es hier um Geschäftliches geht, schlage ich vor, wir gehen. Dann können Sie in Ruhe mit Noah reden“, sagte Celias Dad höflich. „Kommst du am Sonntag zum Essen?
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