Verlobt, verliebt ... und dann?
Und ich weiß noch nicht, wann ich wieder da bin. Ich hoffe, in ein paar Tagen. Ich melde mich, wenn ich mehr weiß.“
Mit diesen Worten ging er. Ratlos sahen die anderen ihm nach. Brock zuckte die Schultern. Was auch immer mit Asher los war, es musste warten, denn jetzt gab es Wichtigeres.
Gleich darauf betrat Shelby mit Evan das Zimmer. Celia ging auf ihn zu und reichte ihm zur Begrüßung die Hand – die er für ihren Geschmack viel zu lange festhielt.
Sie zog die Hand weg und stellte Evan ihre Kollegen vor.
Alles lief wie am Schnürchen, und die Präsentation ging ohne Probleme über die Bühne. Niemandem unterlief ein Patzer, und auch Brock wirkte sehr zufrieden.
Gegen Ende war sich Celia ziemlich sicher, dass Evan unterschreiben würde. Als die Lichter nach dem letzten Video wieder angingen, sagte sie: „Damit sind wir am Ende unserer Präsentation angelangt und hoffen, dass sie überzeugend war.“
Einen spannungsreichen Moment saß Evan unbewegt da und musterte Celia, dann nickte er und sagte: „Wirklich sehr beeindruckend. Nur eine Frage habe ich noch: Wann können wir damit anfangen?“
An diesem Abend war die Rosa Lounge gut besucht – hauptsächlich von Mitarbeitern von Madd Comm, die den Vertragsabschluss feierten.
Obwohl sich Celia über ihren Erfolg freute, machte sie sich Sorgen. Was wurde jetzt aus ihrer Beziehung zu Evan? Am Vortag hatte sie ihn mit Noah allein gelassen, und nach der Präsentation, als er mit ihr hatte feiern wollen, hatte sie seine Einladung zum Essen ausgeschlagen.
Brock gab eine Runde Champagner aus, trank auf Celia, und alle schlossen sich an und riefen erfreut durcheinander.
Pflichtschuldig lächelte sie, aber im Grunde ihres Herzens wünschte sie, jetzt bei Evan zu sein.
„Dafür, dass dir ein so großer Wurf gelungen ist, siehst du aber nicht besonders glücklich aus“, sagte Elle, die mit einem Glas in der Hand neben ihr stand.
„Fällt das sehr auf?“
„Nein“, sagte Elle und zuckte die Schultern. „Ich glaube nicht, dass die anderen etwas merken. Nur auf mich wirkst du irgendwie … wie abgelenkt.“
„Ich habe ein Problem, Elle, und weiß einfach nicht, was ich machen soll“, gestand Celia.
Tröstend legte ihr Elle die Hand auf den Arm. „Ist es denn so schlimm?“, fragte sie.
Plötzlich verspürte Celia den Wunsch, sich jemandem anzuvertrauen. „Ich habe ein Verhältnis mit Evan Reese“, gestand sie und sah ihre Kollegin unsicher an.
Kam es Celia nur so vor, oder sah Elle zu Brock hinüber, der sich gerade mit Jason Reagert unterhielt? Offenbar bemerkte Brock den Blick, denn er schaute auf. In seinen Augen lag … Sehnsucht.
„Ich wollte das nicht. Im Grunde weiß ich es besser. Aber es ist trotzdem passiert“, sagte Celia. „Die Geheimnistuerei macht mich verrückt. Ständig mache ich mir Sorgen, dass wir zusammen gesehen werden. Ich bin es leid. Aber weißt du, was das Schlimmste ist? Ich liebe ihn.“
Teilnahmsvoll sah Elle sie an und zog sie in eine ruhigere Ecke. „Du musst offen und ehrlich damit umgehen, Celia, sonst gehst du daran kaputt.“
Elles Worte schienen von Herzen zu kommen. Sprach sie womöglich aus persönlicher Erfahrung? Hatte sie eine heimliche Affäre mit Brock?
Jedenfalls ließ sich die Anziehungskraft zwischen den beiden kaum übersehen.
Beinahe hätte Celia Elle direkt danach gefragt, doch aus Höflichkeit schwieg sie. Stattdessen drückte sie der Kollegin die Hand. „Danke, Elle. Damit hast du völlig recht. Ich muss nur einen Weg finden, wie ich damit umgehen kann. Es bereitet mir einiges Kopfzerbrechen.“
„Genieße vor allem die glücklichen Momente. Diese Nacht gehört dir. Schließlich hast du für deinen Erfolg hart gearbeitet. Also solltest du dich auch amüsieren.“
„Okay, Mom“, sagte Celia und lachte. „Wenn es so ist, sollten wir uns noch einen Drink holen.“
Elle lachte ebenfalls, und gemeinsam gingen die beiden Frauen an die Bar. Auf dem Weg dahin gratulierten die Kollegen Celia und klopften ihr auf den Rücken. Das war ihre Nacht, genau wie Elle gesagt hatte. Die Krönung wochenlanger Bemühungen und vieler Arbeitsstunden.
Jede Minute davon würde sie genießen!
Als das Taxi vor ihrem Apartment hielt, bezahlte Celia den Fahrer und stieg aus. Viel hatte sie nicht getrunken, aber dennoch hatte sie vorsichtshalber das Auto vor dem Büro stehen lassen.
Es war noch nicht spät, und sie fühlte sich noch immer beschwingt von der Feier.
Als das Taxi wegfuhr, sah sie auf der
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