Verlobt, verliebt ... und dann?
anderen Straßenseite Evan an seinem Wagen lehnen und sie beobachten. Als er auf sie zukam, blieb sie regungslos stehen.
„Na, habt ihr schön gefeiert?“, fragte er und lächelte.
„Ja. Darum bin ich mit dem Taxi gekommen.“
„Hättest du mich doch angerufen! Ich hätte dir meinen Fahrer geschickt.“
„Wie hätte das wohl ausgesehen? Wenn mich ausgerechnet der Mann, den ich gerade als Kunden gewonnen habe, von der Party abholen lässt?“
Er sah sie an, ohne dass sie seinen Gesichtsausdruck zu deuten vermochte. Dann fragte er: „Darf ich reinkommen?“
Als ob sie ihm eine Bitte abschlagen konnte …
In der Wohnung zog er sie sofort in seine Arme.
Bitte nicht, dachte Celia. Denn sie wusste genau, dass es um sie geschehen war, sobald er sie auch nur berührte. Welch unglaubliche Anziehungskraft!
„Kannst du dir vorstellen, wie sehr es mich fasziniert hat, dich heute im Konferenzraum zu erleben?“, fragte er zwischen zwei Küssen. „Deine Ausstrahlung war einfach umwerfend. Am liebsten hätte ich auf der Stelle mit dir geschlafen.“
Er wusste genau, mit welchen Worten er Celias Sehnsucht nach ihm weckte …
Noch ehe sie im Schlafzimmer waren, hatte er sie ausgezogen. Dann liebten sie sich schnell und wild. Egal was sie sich auch vornahmen, sie schafften es nicht, sich beim ersten Mal mehr Zeit zu lassen.
Verrückt und unglaublich sexy … Und Celia liebte ihn – egal, was die Vernunft ihr sagte.
Sie lag auf dem Rücken und lauschte seinen heftigen Atemzügen nah an ihrem Hals. Dabei fühlte sie sich auf eine angenehme Art erschöpft.
Dann sagte er: „Das mit dem Zeitlassen klappt einfach nicht. Immer wenn ich dich sehe, fühle ich mich wie siebzehn und kann mich kaum beherrschen.“
Sie lachte. „Damals hätte ich dich gerne schon gekannt, am besten mit der Erfahrung, die du heute hast. Die Jungen, die ich damals kannte, waren nur zu einem höchst einfachen Vorspiel fähig.“
„Normalerweise würde ich sagen, was für Dummköpfe – wenn ich mich gerade nicht ebenso verhalten hätte“, sagte er schuldbewusst.
„Habe ich mich etwa beschwert?“, fragte sie und legte den Kopf an seine Brust. „Oder dich hinausgeworfen?“
„Nein. Darüber bin ich richtig froh.“
„Fliegst du am Wochenende nach Seattle?“
Eine Weile schwieg er und ließ die Hand auf ihrer Hüfte ruhen. „Celia, es gibt keinen Grund mehr, unsere Beziehung geheim zu halten. Den Vertrag hast du ja jetzt.“
Tief atmete sie ein.
„Aber um deine Frage zu beantworten: Ja. Weil ich in Seattle einiges zu erledigen habe. In den nächsten Monaten möchte ich mich mehr in San Francisco aufhalten, und dazu muss ich Vorbereitungen treffen.“
Celia schlug das Herz bis zum Hals. Bedeutete das, dass er hierblieb, um in ihrer Nähe zu sein? Gut möglich. Oder gab es geschäftliche Gründe? Nichts hasste Celia so sehr, wie nicht zu wissen, woran sie war.
Aber auch über das Timing machte sie sich noch immer Gedanken. Konnte sie sich wirklich schon mit ihm sehen lassen? Er hatte gerade erst den Vertrag unterschrieben.
„Montagnachmittag bin ich wieder da. Dann können wir den Abend gemeinsam verbringen. Essen gehen, Tanzen, was du möchtest. Übernachten kannst du bei mir im Hotel, und Dienstag früh bringt mein Chauffeur dich wieder zurück.“
Celia liebte detailgenaue Planung. Und Evan hatte nichts vergessen, vor allem nicht die Chance auf atemberaubenden Sex …
„Wann fliegst du?“, fragte sie ruhig.
„Morgen, gleich in der Frühe.“
Auf den Ellbogen gestützt, sah sie ihm in die Augen. „Was machst du denn überhaupt noch hier? Musst du dann nicht schleunigst zurück in dein Hotel?“
„Ich kann doch im Flugzeug schlafen – auch wenn es ein kurzer Flug ist.“
Sie tat, als würde sie auf die Armbanduhr sehen, und lächelte. „Dir bleiben noch sechs Stunden. Was willst du damit anfangen?“
„Dir beweisen, wie gut ich im Zeitmanagement bin“, flüsterte er und küsste sie begierig.
Nachdem die drei Brüder Celia am Sonntag wegen Evan Löcher in den Bauch gefragt hatten, war sie regelrecht froh, am Montag wieder zur Arbeit gehen zu können.
Denn selbst ihrer Familie gegenüber wollte sie nicht zugeben, dass sie mehr als eine rein geschäftliche Beziehung verband.
Ihr Vater und ihre Brüder wussten, was damals in New York passiert war, und hielten bedingungslos zu ihr. Und sie vertrauten ihr unerschütterlich. Gerade darum zögerte Celia, ihnen von ihrem Verhältnis mit Evan zu
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