Verlobt, verliebt ... und dann?
erzählen.
Allerdings verließ sie ihr Apartment erst spät und geriet zu allem Übel auch noch in einen Stau, sodass es schon auf Mittag zuging, als sie schlecht gelaunt das Madd-Comm-Gebäude betrat.
Als sie Shelby sah, wusste sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Die sonst so freundliche Kollegin schaute sie erst beinahe mitleidig an, dann wich sie Celias Blick aus.
Celia, die lieber nicht erst wissen wollte, worum es ging, verzichtete auf das übliche Begrüßungsgespräch und steuerte auf ihr Büro zu.
„Hallo, Elle“, sagte sie, als sie ihre Tasche auf den Tisch stellte.
Auch Elle machte ein Gesicht, als wollte sie das Weite suchen, aber dann besann sie sich eines Besseren.
„Celia“, begann die Kollegin und wies auf die Zeitung, die sie in der Hand hielt. „Das hier solltest du dir unbedingt ansehen. Die anderen haben es alle schon gelesen. Leider konnte ich dich telefonisch nicht erreichen.“
Celia zog sich der Magen zusammen. Ihr Misstrauen wuchs. Was war nur passiert, dass alle sie so komisch ansahen?
Als Elle die Zeitung auf den Tisch warf, fiel Celia auf, dass es ein reines Klatschmagazin war.
„Elle, warum liest du solches Zeug?“, fragte sie.
„Schau es dir erst einmal an.“ Elle deutete mit dem Finger auf das Foto und die Schlagzeile.
Celia stockte das Blut in den Adern. Haltsuchend griff sie nach der Schreibtischkante.
Die Bilder von ihr und Evan bei Mitchells Hochzeit!
Es waren die, die Lucy ihr geschickt hatte. Auch das Foto, auf dem Evan und Celia sich küssten, war dabei. Ihre Hand lag auf seiner Brust, und der Verlobungsring mit dem großen Diamanten funkelte unübersehbar.
Vor Celias Augen schien alles zu verschwimmen. Sie zwinkerte mehrmals, dann überflog sie den Bericht. In dem Artikel ging es um Evan und seine neue Verlobte. Und darum, ob es stimmte, dass Evan ausgerechnet jetzt einen Vertrag bei Maddox Communications unterschrieben hatte, der Agentur, in der seine Verlobte arbeitete. Da das kaum Zufall sein konnte, wurde angedeutet, Celia habe in den letzten Wochen alles getan, nur um den Vertrag zu bekommen.
„Das ist noch nicht alles“, sagte Elle, ging zum Computer und öffnete eine Website, auf der Insider aus der Werbebranche einen öffentlich zugänglichen Blog unterhielten. Auch hier fand sich das Bild mit dem funkelnden Ring und die Nachricht über den kürzlich geschlossenen Vertrag. Und hier wurde offen angesprochen, wieCelia das wohl geschafft hatte.
Wie betäubt ließ Celia sich in ihren Bürosessel sinken.
„Oje, Elle, was soll ich jetzt bloß machen?“, flüsterte sie.
Zwar legte die Kollegin ihr tröstend die Hand auf die Schulter, aber eine Lösung wusste sie ebenso wenig wie Celia selbst.
„Was haben denn die anderen dazu gesagt?“, fragte Celia.
„Na ja … Ash ist noch nicht wieder da. Brock und Jason haben den Bericht in Brocks Büro gelesen. Das weiß ich, weil ich dabei war. Jason hat nicht viel gesagt, aber Brock war stinksauer.“
„Auf mich?“
Elle schüttelte den Kopf. „Weiß ich nicht genau. Ich glaube aber nicht. Er ist nicht der Typ, der andere verurteilt, ohne sie vorher angehört zu haben. Außerdem dürfte es ihm egal sein, mit welchen Mitteln du Reese als Kunden gewonnen hast.“
„Stimmt eigentlich … Aber ich fürchte, mir ist es nicht egal.“
„Celia, ich fühle mit dir, ehrlich.“
Verzweifelt verbarg Celia das Gesicht in den Händen. „Ich war ja so dumm, Elle. Und jetzt zahle ich den Preis dafür.“
In diesem Augenblick verriet ein Räuspern, dass jemand hereingekommen war. In der Tür stand Brock. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck, der sich schwer deuten ließ.
„Elle“, sagte er, „würdest du uns kurz allein lassen?“
„Natürlich“, sagte sie und verließ das Büro.
Celia kämpfte mit den Tränen.
„Möchtest du darüber reden?“, fragte Brock.
Wäre ihr Chef wütend geworden oder hätte ihn die ganze Sache nicht interessiert, hätte Celia damit leben können. Aber die freundliche Anteilnahme führte nach all dem Druck, der sich in den letzten Wochen aufgebaut hatte, zu einer Art Dammbruch.
Celia schluchzte laut auf. Obwohl es sicher nicht ihr Stil war, vor ihrem Vorgesetzten zu weinen, konnte sie die Tränen nicht zurückhalten.
Schweigend stand Brock da und wartete, bis sie sich etwas beruhigt hatte. Als sie wieder aufblickte, hatte er sich in einen Sessel gesetzt.
„Es ist nicht so, wie es aussieht“, begann Celia und wischte sich die Tränen ab.
„Auf dem Bild trägst du
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