Verlobung auf Italienisch
Wenn das Liebe war, würde von nun an jeder Tag wie Weihnachten für sie sein. „Ich …“
„Den Rest der Unterhaltung sollten wir unter Ausschluss der Öffentlichkeit weiterführen“, flüsterte er, bevor er sie schwungvoll hochhob. „Bitte lassen Sie sich den Nachtisch schmecken. Heute Nachmittag wird gesungen und getanzt. Und Evie kommt später wieder, um ihre Version von The Twelve Days of Christmas zum Besten zu geben. Da sie dabei auf dem Tisch tanzt, muss allerdings erst alles abgeräumt sein.“
„Rio, du kannst doch nicht …“ Verlegen errötete sie. „Was soll das?“
„Was das soll?“, meinte er amüsiert. „Ich benehme mich wie ein richtiger Mann, tesoro. Falls du irgendwelche Beschwerden hast, wende dich an deinen Großvater.“
Zwölf Monate später
„Kann ich sie mal halten?“
„Natürlich“, erwiderte Evie sofort. „Sie ist doch deine Schwester.“
Elyssa kam näher, um das Gesicht der Kleinen zu betrachten. „Ist die winzig!“
„Sie ist ja auch erst drei Wochen alt. So klein warst du auch mal.“
„Aber da hab ich noch nicht bei euch gewohnt.“
„Nein.“ Zärtlich strich Evie der Kleinen über den dunklen Schopf. „Aber jetzt tust du es. Wir sind eine Familie. Für immer.“
„Ich bin froh, dass du meinen Daddy geheiratet hast und ich Brautjungfer sein durfte.“
Evie schluckte. „Das bin ich auch. So, und nun lehn dich zurück, dann gebe ich dir Lara.“
Nachdem Elyssa ein Stück nach hinten gerutscht war, nahm Evie neben ihr Platz und reichte ihr vorsichtig das schlafende Baby.
Im nächsten Moment war draußen das Rotorengeräusch eines Hubschraubers zu hören, und wenige Minuten später erschien Rio auf der Schwelle. Sein maßgeschneiderter Anzug betonte seinen athletischen Körper, und bei seinem Anblick schlug Evies Herz sofort schneller. Selbst nach einem Jahr Ehe verspürte sie in seiner Nähe immer noch ein erregendes Prickeln.
„Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe.“ Er stellte seine Aktentasche ab, bevor er zu ihnen kam. „Ich musste noch ein paar Dinge erledigen. Weihnachtseinkäufe in letzter Minute.“
„Daddy! Hast du mein Geschenk gekauft?“, fragte Elyssa aufgeregt.
Rio kniete sich hin und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Kann sein. Du hast ja Lara auf dem Arm.“ Fragend blickte er Evie an, die ihn daraufhin beruhigend anlächelte.
„Macht sie das nicht toll? Sie ist so lieb zu ihrer Schwester.“ Im nächsten Augenblick öffnete das Baby die Augen, und sie hoffte, es würde nicht schreien.
„Sie guckt mich an.“ Fasziniert betrachtete Elyssa ihre Halbschwester. „Kann sie mich sehen?“
„Oh ja, allerdings noch ein bisschen verschwommen.“ Die Kehle schnürte sich ihr zu, als sie die beiden anschaute. „Sie hat dich lieb, Elyssa.“
„Grandpa und ich haben ihren Strumpf an den Kamin gehängt. Und ich habe an den Weihnachtsmann geschrieben, dass sie noch ein Baby ist, damit er ihr nicht die falschen Geschenke bringt.“
„Sie kann wirklich von Glück sagen, dass sie dich als Schwester hat.“ Es hatte eine ganze Weile gedauert, und Rio und sie hatten viel Geduld aufbringen müssen. Doch irgendwann hatten die Albträume aufgehört, und Elyssa hatte angefangen, sich wie ein normales Kind zu verhalten. Und wider Erwarten hatte Laras Geburt ihr offenbar noch mehr Geborgenheit vermittelt.
Elyssa gab Lara einen Kuss. „Hoffentlich ist sie bald so groß, dass sie mit mir spielen kann. Kannst du sie jetzt nehmen, Daddy? Sie ist ganz schön schwer.“
Routiniert nahm Rio sie ihr ab, bevor er sich mit ihr neben Elyssa setzte. „Habt ihr den Tannenbaum schon geschmückt?“
„Evie wollte auf dich warten.“
Da sie seine Einstellung kannte, warf Evie ihm einen besorgten Blick zu. Ihr genügte es völlig, dass sie zusammen und in England waren. Noch immer war sie Rio sehr dankbar, weil er das wunderschöne alte Herrenhaus in der Nähe des Seniorenheims gekauft hatte und ihr Großvater mit ihnen feiern konnte. Da dieser erklärt hatte, dass er zu alt wäre, um um die halbe Welt zu fliegen, versuchte Rio nun, seine Geschäfte überwiegend von England aus zu tätigen.
Und ihr Großvater war glücklich, weil sein Wunsch in Erfüllung gegangen war. Er hatte nun zwei Urenkel.
Rio beugte sich über Elyssa, um Evie zu küssen. „Ich habe euch vermisst. Keine Arbeit mehr über Weihnachten“, versprach er. „Jeder, der mich anruft, wird gefeuert.“
„Ich habe dich auch vermisst“, erwiderte sie. „Und du willst dir
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