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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Miss Andros. «
    » Ganz meinerseits « , murmelte ich dümmlich. Ich war noch nie gut in höflichem Small Talk gewesen. Zum Glück waren die Reinblüter ringsum mit sich selbst beschäftigt und ich konnte mich absetzen. Ich musterte die Gäste… und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann suchte ich Aiden. Ich wusste, dass er nicht mit mir sprechen würde, aber ich wollte… dass er mich sah. Schwach, ich weiß, aber ich wünschte es mir.
    War ja klar, dass ich vorher noch Seth entdeckte.
    Oder er mich, ich war mir nicht sicher. Jedenfalls stellte ich erstaunt fest, dass Aiden und Seth mit einem weiteren Reinblüter zusammenstanden, den ich nicht kannte. Mehrere hübsche reinblütige Frauen drängten sich um sie, wahrscheinlich fasziniert davon, dass ein halbblütiger Apollyon zu der Gruppe gehörte– oder sie fühlten sich ganz allgemein von den attraktiven Männern angezogen.
    Dawn Samos gehörte zu diesen Reinblut-Frauen. Sie trug ein weißes Etuikleid, das oberhalb ihrer Knie endete, und stand neben Aiden. Wenn sie sprach, streifte sie ihn mit ihrem gebräunten schlanken Arm. Ich hatte sie seit dem Tag, als die Sitzungen eröffnet worden waren, nicht mehr gesehen und sie ganz vergessen, aber da war sie.
    Seth stand so, dass er Aiden und den Eingang im Auge behielt. Er trug einen Smoking wie die anderen Reinblüter, nur dass er irgendwo einen in Weiß aufgetrieben hatte und trotzdem gut darin aussah. Unwillkürlich musste ich schmunzeln. Als hätte Seth es nötig gehabt, sich von seiner Umgebung abzuheben.
    Sein Blick schweifte am Rand des Ballsaals entlang und er entdeckte mich. Seine Miene wirkte beinahe komisch. Seine Brauen zuckten und er riss verblüfft die Augen auf. Anscheinend sah ich sonst die meiste Zeit wie ein Mauerblümchen aus. Es musste ein denkwürdiger Anblick sein, mich in einem Kleid zu sehen. Rasch wich seine erstaunte Miene einem selbstzufriedenen Grinsen. Er nickte mir beifällig zu.
    Ich neigte mein Glas in seine Richtung.
    Er sagte offenbar etwas, denn unter Aidens schwarzem Smoking spannten sich seine Muskeln. Dann wandte sich Aiden langsam, fast zögernd um. In dem Moment, als sich unsere Blicke trafen, kam ich mir vor wie Aschenputtel.
    Aidens Lippen öffneten sich, und er betrachtete mich so intensiv, dass das Glas zwischen meinen Fingern zitterte. Mir verschlug es schier den Atem. Seine silbrigen Augen glühten so heftig, so heiß, dass meine ganze Haut warm wurde. Ich ließ die Hand sinken und das halb leere Champagnerglas glitt mir fast aus den Fingern.
    Aidens Brust hob und senkte sich sichtbar. Er lächelte nicht, sondern schien mich nur anstarren zu können. Mir erging es nicht anders, denn er sah prachtvoll aus mit seinem eleganten schwarzen Smoking und dem ungezähmten Haar, das ihm in Wellen in die Stirn fiel. Seine weichen Lippen waren vor Erstaunen noch immer leicht geöffnet und in seinen Augen stand der gleiche Hunger.
    Wie benommen überquerte Aiden die Tanzfläche und sah mir immer noch unverwandt in die Augen. Ich wusste, dass ich gut aussah, aber so gut nun auch wieder nicht. Nicht so strahlend, dass für Aiden alle anderen verblassten und verschwanden. Ich dachte daran, was er draußen vor dem Salon gesagt hatte– dass er in vielem im Irrtum gewesen sei.
    Ich glaubte zu wissen, in welchem Punkt er sich geirrt hatte.
    So beschäftigt war ich mit Aiden, dass ich nicht auf Seth achtete. Ich spürte ihn jedoch, bevor er mich berührte und seine Finger auf meiner nackten Schulter lagen. Zorn flammte in Aidens Gesicht auf. Er hielt inne und sein silbriger Blick fiel auf meine Schulter. Ich spürte seine wilde Eifersucht, den ungezähmten Drang, Seths Hand wegzureißen.
    Seth beugte sich zu mir herunter und sein warmer Atem bewegte die Härchen in meinem Nacken. » Die Leute starren uns an. «
    Ach so? Ehrlich gesagt machte mir das nicht das Geringste aus– auch wenn das sicher die falsche Einstellung war. Ja, Aiden starrte mich an, mit solcher Leidenschaft, solchem Begehren, dass ich nichts anderes wahrnahm.
    Und dann riss Aiden sich zusammen. Mitten auf dem Parkett blieb er stehen und biss die Zähne zusammen. Seine Augen glänzten immer noch wie Quecksilber und schienen in dem weichen Licht zu glühen. Ich erschauerte unter seinem tiefen Blick und stellte mir vor, wie er dieses Bild von mir abspeicherte.
    Seth strich an meinem Arm entlang und seine Finger legten sich fest um meine Hand. » Du weißt, dass er nicht für dich bestimmt ist. «
    » Ich weiß « ,

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