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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Seth mich darin sähe? Selbst in meinen schmutzigsten Fantasien konnte ich mir nicht vorstellen, wie er reagieren würde.
    » Sollte ich das Kleid nicht besser ausziehen, bevor es noch Flecken bekommt? «
    Laadan zog mich vom Spiegel weg und setzte mich vor einen kleinen Tisch, der vollgestellt war mit Make-up und anderen verdächtig aussehenden Gegenständen. Ich wollte aufstehen, aber sie legte mir erneut die Hände auf die Schultern. » Alex, es gibt keinen Grund, heute Abend auf deinem Zimmer zu bleiben, während sich alle anderen auf dem Ball amüsieren. Sitz lieber still, damit ich etwas mit deinem Haar anfangen kann. «
    » Ich will nicht gehen. « Ich wandte mich um und wollte aufstehen.
    Sie drehte mich wieder um und nahm eine Bürste in die Hand. » Warum? Weil du morgen deine Anhörung hast? Wäre das nicht erst recht ein Grund, dich heute Abend zu entspannen und Spaß zu haben? «
    Ich runzelte die Stirn, fand es insgeheim aber beruhigend, wie die Bürste durch mein wirres Haar strich. » Es liegt nicht an der Sitzung morgen. Ich… möchte einfach nicht gehen. «
    Sie beachtete mich nicht weiter, nahm einen Lockenstab und wickelte eine Haarsträhne nach der anderen darum. Obwohl ich immer noch nicht vorhatte, zum Ball zu gehen, gab ich ziemlich bald nach und ließ mich von Laadan verschönern. Es war nett, jemanden zu haben, der mich hübsch machte, auch wenn die harte Arbeit an mein Kopfkissen verschwendet wäre. Während sie über meine Mutter plauderte, ging sie zum Make-up über, und als sie fertig war, erkannte ich das Mädchen mit den dunkel umflorten Augen, das mich aus dem Spiegel ansah, kaum wieder.
    Laadan hatte sich selbst übertroffen.
    Sie hatte die Locken auf meinem Scheitel aufgesteckt, aber mehrere breite Strähnen heruntergezogen, sodass sie meinen Hals bedeckten und die Korsage des Kleids umspielten. Die Locken hatte sie strategisch perfekt platziert, denn sie verdeckten meine Narben.
    » Wie findest du dich? « , fragte sie und nahm einen Puderpinsel in die Hand.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Das Rouge betonte meine Wangenknochen und ließ sie höher erscheinen als sonst. Sie hatte den blauen Fleck an meinem Kiefer abgedeckt, ohne mein Gesicht mit Schminke zuzukleistern. Durch die Wimperntusche und den kunstvoll aufgetragenen Lidschatten hatten meine Augen einen warmen schokoladigen Ton statt der Schlammfarbe, die sie sonst gern zeigten. Mit dem roten Lippenstift wirkte mein Mund voll und schien geradezu um einen Kuss zu betteln.
    » Wow. Meine Nase sieht richtig klein aus. «
    Laadan lachte und legte den Pinsel weg. » Warte! Jetzt fehlt dir nur noch eins… « Sie trat an eine Kommode, öffnete eine samtbezogene große Schatulle, kramte eine Weile darin herum und zog eine Silberkette hervor. Den Anhänger bildete ein Rubin, der von schwarzen Steinen umgeben war.
    Die Halskette war wahrscheinlich mehr wert als mein Leben, aber sie legte sie mir um den Hals und verschloss sie. » So! Damit bist du die Ballkönigin. «
    Ich starrte mich an und hätte am liebsten ein Foto gemacht. Nie hätte ich gedacht, dass ich mir selbst so… unähnlich sehen könnte. Caleb hätte mir vielleicht ein Kompliment gemacht.
    Laadan blickte auf eine vergoldete Uhr. » Und wir sind gerade noch rechtzeitig fertig geworden. Der Ball hat eben erst begonnen und du kannst einen modisch verspäteten Auftritt hinlegen. «
    Im Spiegel schlug ich die Augen nieder. » Ich kann nicht. «
    » Das ist doch töricht. Du wirst schöner aussehen als jede reinblütige Frau im Saal, Alex. Du gehörst dazu. «
    Ich stand auf und schüttelte den Kopf. » Das verstehen Sie nicht, Laadan. Ich weiß das alles zu schätzen, und es hat Spaß gemacht, aber… ich kann nicht. «
    Sie runzelte die Stirn. » Vielleicht verstehe ich es wirklich nicht. Kannst du es mir erklären? «
    Langsam drehte ich mich wieder zum Spiegel um. Das Mädchen, das meinen Blick erwiderte, sah so lange schön aus, wie man nicht zu lange oder zu genau hinsah. Hätte das jemand getan, dann wäre das Bild der Vollkommenheit zerfallen. Keins der schönen Kleider in Laadans Kleiderschrank konnte das in Ordnung bringen.
    » Alex? «
    » Sehen Sie mich an! « , sagte ich leise. » Sehen Sie… sie denn nicht? Ich kann nicht hinuntergehen und mich von allen anstarren lassen. «
    Laadans besorgtes Gesicht tauchte im Spiegel über meinem Gesicht auf. » Liebes, alle werden dich anstarren, weil du schön aussiehst. «
    » Alle werden meine Narben

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