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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Barkeeper die letzte Runde ausruft. «
    Ich erstickte fast an meinem Gelächter. » Oh! Wow. Danke. «
    Er hob die Hände zu einer hilflosen Geste, was bei ihm ziemlich merkwürdig aussah. » Ich hab’s dir doch gesagt. «
    » Ja. « Ich strich die Haarsträhnen vom Hals. » Dann habe ich also wie eine dumme Gans dagestanden? «
    » Nein, alle haben ein wunderschönes Halbblut gesehen, sonst nichts. « Seth wandte den Blick ab und ein verschmitztes Lächeln trat auf sein Gesicht. » Kann ich dir etwas sagen? «
    Ich drehte mich wieder zum Schwimmbecken um. » Klar. «
    » Mir bist du ohne Handschuhe lieber. « Sein Atem strich über die Löckchen in meinem Nacken. Mir war schleierhaft, wie er sich so lautlos bewegen konnte.
    » Oh! « , stieß ich hervor und merkte, dass Seth neben mich trat. Schweigend zog er mir erst den einen, dann den anderen Handschuh aus und warf beide auf die Fliesen. Seine Finger tasteten um meine Narben herum, dann ließ er meinen Arm sinken und trat zurück. Meine Bissmale schienen ihm nichts auszumachen. Durch gesenkte Wimpern hindurch sah ich ihn an. » Besser? «
    » Viel besser. «
    Ich blickte auf das wunderschöne Abendkleid hinunter. Laadan wäre sicher enttäuscht, wenn sie es in ramponiertem Zustand zurückbekäme. Ich drehte mich zur Seite und betrachtete mein Spiegelbild in den Fenstern der Schwimmhalle. Es sah mir überhaupt nicht ähnlich. Ich glich einer Puppe, einer Kopie meiner Mom. So sehr, dass sogar Lucian mich mit einem Blick bedacht hatte, bei dem mir fast übel geworden wäre. War das Laadans Absicht gewesen? Mich ihrer verlorenen Freundin nachzubilden?
    » Darf Seide nass werden? « , fragte ich.
    Seth stieß ein komisches Geräusch aus. » Bestimmt nicht. «
    » Wie schade. « Ich streifte die Schuhe ab. Meine Zehen schienen mir seufzend zu danken.
    » Du willst wirklich… «
    Kopfüber sprang ich ins Wasser. Es war nicht so warm, wie ich gedacht hatte, und versetzte meinem Körper einen Schock, aber nach einer Weile gewöhnte ich mich daran. Unter Wasser schwamm ich zur gegenüberliegenden Seite des Beckens.
    Das Wasser machte Laadans harte Arbeit augenblicklich zunichte. Als ich mich umdrehte, stellte ich fest, dass Seth am Beckenrand stand. Auf seinem Gesicht spiegelten sich Belustigung und Zufriedenheit.
    » Wie kindisch, Alex! Das Kleid ist hinüber. «
    Während ich Wasser trat, trieb die leuchtend rote Seide um mich herum. » Ich weiß. Böse, böse. «
    » Sehr böse. « Aber er klang eher anerkennend als tadelnd.
    Zufrieden ließ ich mich wieder unter Wasser sinken und schloss die Augen. Unter der Oberfläche lag eine stille, wohlige Welt. Ich brauchte weder zu denken, mir Sorgen zu machen… noch zu lieben.
    Langsam stieg ich wieder hoch und sah gerade noch, wie Seth sein Hemd ablegte. Vielleicht eine Sekunde lang betrachtete ich seinen nackten Oberkörper und tauchte dann hastig wieder unter. Nicht übel– nur goldbraune Haut und harte Muskeln.
    Seine Brust zu sehen, war allerdings nicht so eine große Sache, um Himmels willen. Wenn Seth die Nacht bei mir verbrachte, dann immer vollständig angezogen– den Göttern sei Dank–, aber es war trotzdem irgendwie befremdlich. Seth war seltsam–, genau wie ich, und ich konnte schließlich nicht die ganze Nacht unter Wasser bleiben. Mit den Beinen stieß ich mich vom Grund des Beckens ab.
    Seth hatte sich in die Mitte des Raums bewegt. Er hatte den Kopf zurückgelegt, die Arme in die Höhe gestreckt und stand vollkommen entspannt auf den Zehenspitzen. » Hör auf zu glotzen! «
    Ich ließ mich nach vorn treiben. » Ich glotze nicht. «
    Er lachte leise. » Wie ist das Wasser? «
    » Angenehm. «
    Er nahm die Arme herunter. » Erinnerst du dich noch an meine letzten Worte im Training? «
    Ich schwamm zu der Stelle, an der er stand. » Du erzählst mir im Training eine Menge Zeug. Ehrlich gesagt höre ich gar nicht zu. «
    Er schnaubte verächtlich. » Du wirkst Wunder für mein Selbstwertgefühl. «
    Ich stieß mich rückwärts von der Betonwand ab. Als das Wasser über meine Haut strömte, strudelte das Kleid um meinen Körper herum. » Ich fühle mich wie eine Meerjungfrau. «
    Seth überging meine Bemerkung. » Wenn man dich morgen danach fragt, was in Gatlinburg passiert ist, dann antworte nur auf die Fragen. «
    Ich seufzte. » Ich weiß. Was stellst du dir eigentlich vor? Dass ich eingestehe, Daimonen zu lieben? «
    » Geh einfach nicht auf Einzelheiten ein. Antworte mit Ja oder Nein, und das war’s.

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