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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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ließ meine Tasche zu Boden fallen.
    Seth schürzte die Lippen und starrte geradeaus. » Nicht möglich. «
    Quälende, schmerzhafte Gefühle durchströmten mich mit aller Heftigkeit. Ich konnte… würde vor Seth nicht die Fassung verlieren. » Ich mache keine Witze. Raus! «
    Er sah auf, und seine Augen wiesen die warmen Farben eines Sonnenuntergangs auf. » Tut mir leid, aber ich kann nicht gehen. «
    Ich trat vor und knetete die Hände. » Ist mir egal, was ich momentan ausstrahle und welche Wirkung das auf dich hat. Bitte geh! «
    Langsam stand Seth auf. » Ich gehe nicht. Du kannst Gesellschaft gebrauchen. «
    Möglich, dass ich die Verbindung, die ihm meine Emotionen offenbarte, mehr hasste als alles andere in meinem Leben. » Reiz mich nicht, Seth! Geh, oder ich zwinge dich dazu. «
    Blitzartig stand er dicht vor mir. Er packte mich an den Armen und senkte den Kopf so weit, dass wir einander unverwandt in die Augen sahen. » Hör mal, ich kann dieses Zimmer verlassen. Schön. Dann wirst du dich aber immer noch verdammt mies fühlen. Was heißt, dass ich mich auch immer noch verdammt mies fühlen werde. «
    Ich konnte ihm nicht entkommen und atmete mühsam ein und aus. Tränen brannten mir in den Augen und drohten mich zu ersticken.
    Seth holte tief Luft. » Es war eine Lüge, dass du ihn nicht… liebst. Warum tust du dir das an? Aiden ist wie jeder andere Reinblüter, Alex. Klar, es gibt vielleicht Momente, da sieht es nicht so aus. Aber er ist ein Reinblut. «
    Ich wandte den Kopf ab und biss mir auf die Lippen, bis ich Blut schmeckte. Noch vor einer Stunde hätte ich ihm auf keinen Fall recht gegeben, aber Aiden hatte genau das Gleiche gesagt.
    » Und was ist, wenn er dich tatsächlich liebt? Was dann? Würde es dir genügen, dich ständig verstecken zu müssen? Wärst du zufrieden damit, alle anzulügen und zuzusehen, wie er in deiner Gegenwart den Gleichgültigen spielt? Und dann, wenn ihr erwischt werdet, wärst du glücklich, dein Leben für ihn zu geben? «
    Alles sehr gute Fragen, die ich mir selbst immer wieder gestellt hatte.
    » Du bist zu wichtig, etwas zu Besonderes, um für ein Reinblut alles wegzuwerfen. « Seth seufzte und legte mir die Hände auf die Arme. » So, und jetzt habe ich uns einen Film mitgebracht– den mit den glitzernden Vampiren. In deinem Zustand genau das Richtige. «
    Schweigend musterte ich ihn. Er sah aus wie immer– eine lebende, atmende Statue. Vollkommenheit ohne Menschlichkeit, und doch war er hier. » Ich werde einfach nicht schlau aus dir. «
    Er antwortete nicht, sondern drückte mich auf die Couch. Dann legte er den Film ein und kehrte mit der Fernbedienung in der Hand zurück. » Ich habe schlechte Laune « , erklärte er schließlich und beschäftigte sich mit den Knöpfen.
    Ich starrte ihn an, und ein ersticktes Lachen stieg in mir auf. Laune? Mir kam es eher vor wie eine Borderlinestörung. Aber wer war ich, dass ich darüber urteilen durfte? Ich war doch auch verrückt, oder? Ich hatte mich in ein Reinblut verliebt. Wenn das kein Symptom für eine Geisteskrankheit war…
    Der Gedanke an Aiden rief einen stechenden Schmerz in meiner Brust hervor. Und dabei hatte ich gedacht, mein Herz liege blutend irgendwo in der Trainingshalle auf dem Boden. Ich versuchte mich auf den Film zu konzentrieren, aber ich war mit den Gedanken weit fort. Sofort ließ ich mein Gespräch mit Aiden wieder vor mir ablaufen– eigentlich alle meine Unterhaltungen mit ihm. Wie konnte er sich von dem vertrauten Freund, auf den immer Verlass war und der mit dem kleinsten Kompliment mein Herz erwärmte, in einen Kerl verwandeln, der so kalt war wie Seth?
    Aber Seth saß neben mir.
    Vielleicht war Seth gar nicht so kalt, wie er wirkte, und Aiden nicht so vollkommen, wie ich geglaubt hatte. Möglich, dass mein Urteilsvermögen genauso mies war wie mein Männergeschmack.
    Seth seufzte wieder, dieses Mal viel lauter als vorher. Schweigend und ziemlich beiläufig streckte er den Arm aus und zog mich über die Couch, bis meine Wange gegen seinen Oberschenkel gepresst wurde und sein schwerer Arm über meiner Seite lag. » Was tust… «
    » Pssst « , murmelte er. » Ich sehe den Film. «
    Ich versuchte mich aufzusetzen, kam aber nicht weit. Sein Arm wog eine Tonne. Nach mehreren erfolglosen Anläufen gab ich auf. » Also… hmmm… findest du Edward gut? «
    Er schnaubte verächtlich. » Nein. Von mir aus hätten James oder Tylers Laster sie ruhig umbringen können. Aber wie es aussieht, hat

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