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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Geruch nach faulendem Essen drang mir in die Nase. Dort, wo mehrere Abfalltonnen umgefallen waren, lagen schwarze Mülltüten.
    » Ich weiß. « Caleb drückte sich gegen meinen Rücken und sah sich um. » Was riecht hier so? Bist du das? «
    Ich stieß ihm den Ellbogen in den Magen. Er krümmte sich stöhnend. Ich trat um die Ecke des Müllcontainers und erstarrte. Das kleine Licht am Hintereingang flackerte und warf einen unheimlichen gelblichen Schein über die Mülltonnen. Wir waren nicht allein in dem engen Raum. Vor uns bewegte sich ein Schatten, kleiner als der Gardist, den wir zuvor erspäht hatten. Ich hob die Hand, damit Caleb mit dem Jammern aufhörte.
    Er richtete sich auf und blickte über meine Schulter. » Mist « , murmelte er.
    Der Schatten kam auf uns zu. Ich wich zurück, stieß gegen Caleb und schob ihn gegen die Wand. In den Sekunden, bevor der Schatten uns erreichte, stellte ich mir Marcus’ Gesicht vor, wenn man mich morgen früh in sein Büro schleppte. Oder noch schlimmer– vielleicht würde man ihn jetzt gleich benachrichtigen. O Götter, das würde ein Heidenspaß werden!
    Calebs Atem klang rasselnd, und seine Finger gruben sich in meinen Arm. Verzweifelt sah ich mich nach einem besseren Versteck um. Eigentlich konnten wir nur in einen der Müllcontainer klettern, aber das kam nicht infrage. Lieber setzte ich mich mit meinem stocksauren Onkel auseinander.
    Der Schatten erreichte die Kante des Containers und kam in Sicht. Mir klappte die Kinnlade herunter. » Lea? «
    Lea fuhr zurück und stieß einen leisen Schrei aus. Doch sie kriegte sich schnell wieder ein und fuhr zu uns herum. Loser Schotter knirschte unter ihren Sneakern. » Ganz im Ernst « , zischte sie. » Warum wundert es mich nicht, dass ihr beide in der Müllecke herumhängt? «
    Caleb trat an mir vorbei nach vorn. » Klingt echt originell, Lea. Hast du dir den Spruch ganz allein ausgedacht? «
    » Was suchst du hier draußen? « Ich löste mich von dem Müllcontainer und dem göttererbärmlichen Gestank.
    Sie zog die Mundwinkel hoch. » Und ihr? «
    » Sie schleicht wahrscheinlich ins Wohnheim zurück, nachdem sie mit einem der Gardisten herumgemacht hat. « Vorsichtig reckte Caleb den Hals und behielt die Dunkelheit im Auge.
    » Das stimmt nicht! « , kreischte sie und erschreckte uns beide. » Wie könnt ihr Idioten nur solchen Mist erzählen? Ich bin keine Nutte! «
    Ich hob die Brauen. » Also, das ist noch nicht raus… «
    Leas Faust krachte mir gegen den Brustkorb und stieß mich zurück. Ich fing mich ab, bevor ich über eine Ansammlung von Mülltüten stolperte, ließ die Einkaufstasche auf den schmutzigen Boden fallen und stürzte mich auf sie. Meine Finger streiften ihr seidiges Haar, doch Caleb schlang mir einen Arm um die Hüften und zerrte mich zurück.
    » O Götter, kommt schon! « Caleb biss die Zähne zusammen. » Dazu haben wir keine Zeit. «
    » Du hast mich verdammt noch mal gestoßen! « Abermals streckte ich die Hände nach ihr aus, erwischte sie aber nicht. » Ich reiße dir jede einzelne Strähne aus! «
    Blinzelnd warf Lea ihr Haar über die Schulter. » Was hast du vor, du kleine Missgeburt? Mir wieder die Nase brechen? Na gut. Wenn du dich noch einmal prügelst, fliegst du raus. «
    Ich lachte. » Willst du die Theorie auf die Probe stellen? «
    Sie grinste höhnisch und zeigte mir den Mittelfinger. » Darauf bist du wahrscheinlich aus. Dann könntest du mit deinen Daimonenfreunden rumhängen. «
    » Du bist ein solches Miststück! « Ich überlegte, mich von Calebs Umklammerung zu befreien und ihr den gebräunten mageren Hals umzudrehen. Er schien meine Absicht zu erraten, denn er packte mich noch fester. » Tut mir leid, was mit deinen Eltern passiert ist, okay? Tut mir leid, dass meine Mom etwas damit zu tun hatte. Aber deshalb brauchst du dich nicht wie eine… «
    Am Ende der Gasse waren Schritte zu hören und wir verstummten. Ich wand mich in Calebs Armen, während mir schier das Herz stehen blieb. Dort stand eine Wächterin und beobachtete uns. Das lange blonde Haar hatte sie streng nach hinten frisiert, ihr Gesicht wirkte scharf und kantig. Im Halbdunkel wirkten ihre Augen wie zwei leere schwarze Höhlen. Ein Schauer lief mir über den Rücken und schärfte meine Sinne.
    Keuchend ließ Caleb mich los. Ich strich mir das Shirt glatt und warf Lea einen finsteren Blick zu. In meinen Augen war sie hundertprozentig dafür verantwortlich, dass wir erwischt worden waren. Hätte sie sich nicht bei

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