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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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durch seine nichtssagende Einfachheit aus den anderen herausstach . Die Erkenntnis, dass nur wenige oder gar keine Me n schen hier unten vegetierten, war keine Überraschung. D ie Tiontaigh waren über das Züchten i hrer eigenen Art aus Menschen hinaus. Dazu hätte es nicht den Au f wand eines Labors bedurft , d azu mussten sie ihre Opfer nur aussaugen und ihnen, nachdem das menschliche Herz den letzten Schlag ge tätigt hatt e , von ihrem eig e nen Blut geben. Mit etwas Glück starb der Mensch dennoch, a nsonsten e r blickte eine neue, noch bösartigere Kreatur die Dunkelheit der Welt als die ersten Tio n taigh , die noch von – a us re i nen Blutlinien stammenden – Rugadh er schaffen worden waren . Die geminderte Selbstkontrolle war nach der widern a türlichen Zeugung der ersten Tiontaigh noch nicht so deutlich zu Tage getreten , weshalb die Rugadh das Risiko für kalkulierbar gehalten hatte n . Disziplin und Geb ete w a ren das Mittel der Wahl gewesen . N iemand hatte bedacht, dass Asarlaír die Anr u fungen möglicherweise nicht hören wollte und er umg e kehrt für die Tiontaigh nichts weiter als ein Aberglaube geblieben war . Ni e mand hatte damit gerechnet , dass die unheilige Brut sich verselb st ständigte … eine von vielen Fehleinschätzu n g en der Rug adh, die Labore wie dieses erst ermögli cht hatt en. Vielleicht sollte Lorcan seinen eigenen Plan überdenken, da nicht abzuschätzen war, was er in Gang setzte, schonte er Rebecca. Andererseits hatte er einem ve r zweifelten Vater sein Wort gegeben … verdammt!
    Unter normalen Umständen hätte er alle Türen ohne ein schlagendes Herz d a hinter ignoriert und das Nötige dem C-4 überlassen , aber nun nahm er sich mehr Zeit und inspizierte die Zellen – dank Gordons Generalschlüssel eine geschmeid i ge und vor allem geräuscharme Angelegenheit . Viele Zellen waren leer . D as L a bor musste relativ neu sein oder die Mehrheit der Experimente hatte nichts hinterla s sen , das sich einzusperren lohn te. Kreaturen, die nicht mehr viel von Rattenfutter trennte , tötete er schnell. Keine wehrte sich, keine war dazu in der Lage und wen i ge bes a ßen noch ausreichend Verstand, um mit d em Schicksal zu hadern. Lorcan war dankbar , mit diesen Kreaturen Mitleid zu haben, diente weder ihm noch ihnen. Im besten Fall waren sie ohnehin zu eine m Tode verurteilt, der sehr viel lan g sam er und sehr viel qualvoller kam , und im schlimmsten Fall stellten sie ein unkalkulie r bares Risiko dar. Er arbeitete sich konzentriert durch die Zellen, die Tiontaigh waren sich ihrer Gefangenen so sicher, dass er ungestört seiner bedr ü ckenden Aufgabe nachgehen konnte. Schlie ß lich blieb nur noch eine Zelle übrig, hinter deren Tür er ein leises Wimmern vernahm . Lorcan zögerte, bisher war er vom Glück verfolgt – oder Unglück, kam auf die Sichtweise an – Rebecca befand sich hinter keiner der Türen, keine der Kreaturen besaß ihre zweifarbigen Augen . Er drehte den Schlüssel im Schloss und öffn e te die massive Stahltür .
    „ Verdammt ! ” Das grelle Licht traf ihn völlig unvorbereitet, instinktiv fuhr er z u rück , den Arm schü t zend vor den empfindlichen Augen. H inter allen Türen, die er bisher ge öffnet hatt e , herrschte beinahe tröstliches Dämmerlicht, das e ine schw a che Glühbirne in einem Drahtkorb an der Decke spendete. Doch hinter dieser T ür empfing ihn qualvolle Helligkeit, ausgesandt von Halogenstrahlern, die in dem engen Pferch , der die Zelle war, nicht nur jeden Millimeter ausleuchteten, sondern das winzige Loch auch in einen Brutofen verwandelten. In der ersten Schrecks e kunde fühlte es sich für Lorcan an , als brannte sich Sonne n licht in seine Haut, jetzt erinn erte er sich , wie absurd das war, e r befand sich unter der Erde und draußen herrschte tiefe Nacht. Allmählich gewöhnten sich s ei ne Augen an das Licht, die Hitze trieb ihm j e doch bereits den Schweiß aus jeder Pore , während er noch auf der Schwelle dieser küns t lich erzeugten Hölle stand. In der hintersten Ecke der Zelle leuchtete das erbarmungslose Licht den wie ein Fötus zusamme n gerollten Körper einer Frau aus. Sie war in graue Anstaltskleidung ge wandet , die er an den anderen Insa s sen in mehr oder weniger ähnlicher Ausführung gesehen hatte . Wie bei den anderen war ihre Kleidung zerrissen, aber nicht weil sich ihr Körper in monströser Weise verformt hatt e und Nähte sprengte, wo ve r krüppelte Schwingen, verdre hte Wirbelsäulen, Hor n

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