Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
platten o der Stacheln sich ihren Weg bahnten . Ihr sah man die Experimente nicht an und genau das war ihr Ve r häng nis in einem überwiegend von Monstrosität bevölkerten Gefängnis . Die Wärter ha t ten sicher ihr Vergnügen mit ihr gehabt und wie es hier roch, vor nicht allzu la n ger Zeit. Es stank regelrecht nach Tränen und Schweiß , Angst und G e walt . Doch es lag mehr in der vor Hitze flirrenden Luft als die Hinterlassenschaf ten von e r zwung e nem Sex.
Weihrauch.
Lorcan war sich sicher , die Gegenwart eines Dämons zu wittern, in dessen Weihrauchgeruch eine feine Myrrhenote mitschwang. Das musste ein Irrtum sein, ni e mand sperrte ein en so mächtige n Dämon wie einen Akasha ein .
Akasha zählen zu den fünf Erzdämonen . Sie gelten als die M ächtigsten unter i h nen, da sie den Eleme n ten Wasser, Erde, Feuer und Luft ihre Magie einhauch en und zu einem sinnvollen Ganzen verbi n den . Ihr Name bed arf zu keiner Zeit und an keinem Ort einer Übersetzung. Akasha sind in der Welt der Namhi o nann , die die Menschen für Mythenwesen h a lten, die einzig wahren Mythen . S ie we rden verflucht und verehrt . Sie sind die eindrucksvollsten K rieger der C aomhnóir an Tairseach und selbst wenn ihrem M y thos Unwahrheiten hinzugedichtet wurden, die Bruder schaft würde sich glücklich schä t zen, nur einen E inzigen von ihnen in ihren Reihen zu begrüßen . Druiden m üssen all ihr Können und Wissen aufbri n gen, einen Akasha zu be zwingen, ganz zu schweigen , ihn zu unterwerfen. Selbst einen wei b lichen wie diesen, der sich unter den Halogenscheinwerfern krümmte, f i ngen sie nur ein, wenn sie sich zu einer Gruppe zusammen schlo s sen, e s sei denn …
Lorcan nahm einen weiteren Atemzug der stickig he i ßen Luft.
Brennender Ber n stein.
… es sei denn , etwas schwächte den Akasha , wie etwa die Kreuzung mit einem Scáthán. Jetzt ergab das grelle Licht Sinn, es bildete ein Gefängnis innerhalb eines Gefängnisses, einen zweifachen Kerker für e i nen Scáthán – ein Spiegelschatten. Als Rugadh mied Lorcan das Tageslicht aus gutem Grund und auch wenn es nicht dieselbe vernichtende Macht über einen Scáthán ausübte , zog jeder Vertreter di e ser Däm o nenart vor, sich wie es ihrer Natur entsprach , im Schatten aufzuhalten. Licht schwächte sie, jede Form von Licht , künstlich wie natü r lich. Es tötete sie nicht, aber es machte sie träge, für ihre Feinde kalkulierbar und nahm ihnen jede Mö g lichkeit in den Schatten zu verschwinden . Die massive Einstrahlung, der die junge Frau in dieser Zelle ausgesetzt war, besaß gute Chan cen, ihr mehr anzutun als sie nur zu schwächen , besonders, da er ar g wöhnte, dass sich ein oder zwei UV-Strahler unter die Halogenlampen mischten . Es war völlig belanglos, wie viel menschliche Natur Rebecca geblieben war und welchen Stellenwert die Scáthán ei n nahm oder die Akasha . War das wirklich Gordons Tochter ? War es überhaupt möglich , die menschliche Natur einer derart gewaltigen Veränderung zu unterzi e hen? Selbst über den Zwischenschritt der Wan d lung in einen Tiontaigh? Würden nicht vier Arten in einem Körper diesen in eine monströse Verzerrung zwingen, eine groteske U n möglichkeit?
Ver dammt, dieses Verwirrspiel war nur zu lösen, wenn er sie sich näher ansah. Das grelle Licht blend e te ihn zu stark, um mehr von ihrem Gesicht zu erkennen. Es war unmöglich zu sagen, ob das Auge n paar, das unter dunklen Locken bei jedem angestrengten Atemzug hervorblitzte, Rebecca gehörte . Lorcan sah sich nach einem Schalter um und fand ihn außerhalb der Zelle . E ine unnötige Siche r heitsma ß nahme, in ihrem geschwächten Zustand war sie nicht in der Lage, quer durch ihren Kerker zu kriechen und sich so weit aufzurichten, dass sie den Scha l ter e rreich t e. Er legte den Schalter um und sogleich u m fing die am Boden liegende Gestalt sanfte Dunkelheit. In ihrer Ecke erreichte sie das schwache Licht der Glühbirne nicht, die an s telle der Halogenstrahler die Zelle in ein angenehmes Dämmerlicht tauchte. Welche Erleic h terung es der Insassin verschaffte, brachte ihr leises Stöhnen zum Ausdruck. Lorcan warf einen letzten absichernden Blick den Gang h in unter u nd schloss die Tür hinter sich. D as sollte eine mögliche En t deckung hinaus zögern, zumindest bis jemand die rote Warnleuchte entdeckte, die in dem Moment über dem Schalter anging, da er die S trahler ausscha l tete. Da ihn das Licht nicht mehr blendete , entdeckte er eine
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