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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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n . Teagan bedeckte mit ihrer Hand die Stelle, die keine Narbe zie r te. N ichts deutete darauf hin, dass ihr Nêr ihre Rippen aufbog, seine kalten Finger die Quelle ihres Ungehorsams berührten – zärtlich – ehe die scharfe Klinge sie ersetzte . Ihre Hoffnung auf einen baldigen Tod erfüllte sich nicht, weil er ihrer Einzi g artigkeit noch nicht überdrüssig war.
    „Unigryw .“ Sie hingegen war ihre r Besonderheit müde und erhoffte sich ihr Ende aus den Händen des Fremden. Sie wartete geduldig, bis er sein Wanken aufgab und zu ihren Gunsten entschi ed, für ihren Tod. Doch sein Wanken daue r te an, noch in diesem Moment, da er sie forttrug, haderte er mit sich. Teagan zürnte ihm und seiner Entscheidung, ihren Tod auszuset zen , nicht . A lles H a dern endete mit einem Blick in seine Augen , glichen sie doch den ihren wie eine Spieg e lung auf der Ober fläche des Quellwassers. Es begann mit einem Fu n ken, wuchs zu einem he l len Leuchten, das die allgegenwärtige Finsternis in ihrem Inner e n erhellte. Sie sah es auch jetzt vor sich , streckte ihre Hand aus, um die Wärme zu spüren, die Hoffnung festzuhalten, dass sie entgegen der unermüdlichen Versich e rungen ihres Nêr nicht einziga r tig war.
    Erschrocken fuhr sie zusammen und starrte auf ihre Hand auf der Brust des Fremden, durch die Wärme in ihre Finger sickerte . Sie musste eingenickt sein, hatte den Tribut, den sie für ihren Ungehorsam zollte , unte r schätzt .
    „ Codhail , C ai lín . “
    Der Klang seiner Stimme verführte sie, die Augen zu schließen . S ein Kinn legte sich auf ihren Kopf und er drückte sie an seine Brust. Wol l te er, dass sie ruhte, die Sicherheit seiner Nähe und die Wärme seines Körpers suchte? Sie ve r stand den Fremden immer weniger, hieß er sie doch eben noch eine Mis s ge burt .
    „ Anghenfil “, wisperte sie an der Brust des Fremden, an die sie sich wi der bess e res Wissen schmiegte. Anghenfil, so klang die Verachtung der Wärter und ihres Gebieters auf ihrer Zunge – ihr Nêr wollte siche r gehen , dass sie verstand.
    „ Codhail .“
    Das Wo rt schmeckte süß , das Gefühl, das es in sich trug, legte sich wärmend auf ih re Haut, sickerte hindurch und vertrieb die Kälte in ihrem Inner e n. Sie schloss die Augen, gab sich der Süße und der Wärme hin – nie kostete sie größeres En t zücken .
    Köstliche Malais. Der verführerische Hauch vertrieb die Wärme mit einem Schlag, ersetzte sie durch e i ne Sehnsucht, die sie unweigerlich in die Arme ihres Nêr trieb.
    Weil nur ich dein Verlangen stillen kann. Wie Siedepech ergossen sich die Worte i h res Nêr über die Illusion, er fügte sich nicht in seine Niederlage , zollte nur dem Mächtigeren im Ringen um seinen Besitz den fäll i gen Tribut.
    Einem Dieb gestehe ich allein einen qualvollen Tod zu , zischte e r, anbetteln wird er mich … dich wird er anbetteln, wenn du ihn in meinem Namen marterst.
    Der Fremde verharrte in der Bewegung, wandte den Blick dorthin, wo er die Stimme vermutete, aber er hörte sie nicht wirklich, sie war in seinem Kopf, schlimmer, sie wehte über die Grenzen seines Do m hain – so hieß für Teagan die Welt, die jedes Lebewesen in sich trug . Wüten würde ihr Nêr dort, all das niede r brennen, woraus sich die innere Welt des Fremden formte , seine Erinnerungen und Träume, Hoffnungen und En t täuschungen, alles, was ihn ausmachte.
    Das würde sie nicht zulassen! Der winzige Funken Hoffnung, den der Fremde ihr schenkte, würde nicht dazu dienen , sein Domhain in Schutt und Asche zu legen.
    Du wirst dich fügen!
    Dieses eine Mal tat sie es nic ht, schmiegte sich an die Brust des Fremden und überquerte die Grenze sei nes Domhain.
     
    *
    Schnee und Sühne
     
    Die Welt in seinem Inner e n war ein Abbild seiner rätselhafte n Widersprüchlic h keit , a bweisend und ei n ladend zugleich. Finsternis und Licht lieferten sich einen nicht enden wollenden Kampf um die Vor macht und e rlaubten ihr nicht, mehr als Ausschnitte diese r Welt zu sehen. V orsichtig setzte sie einen Schritt vor den and e ren, d er Boden zu ihren nackten Füßen knirschte und glitzerte , stob pu d rig auf , da sie ihren Schritt auf relativ sicherem Untergrund beschleunigte . Teagan atmete kalte, klare Luft und manchmal, wenn das Licht gegen die Finsternis g e wann, umtanzte sie das Glitzern , legte sich kalt auf ihre Haut und wurde zu Wa s ser, das feuchte Spuren zog . Sie sank auf die Knie, tauchte ihre Finger in die kle i ne Wehe, die nicht allein

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