Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Magen um. ” E r spuckte aus . „ Das Beschissene an dem Job ist, dass wir uns auch um Missgeburten kümmern mü s sen. ”
„Anghenfil“, wisperte sie.
Lorcan vermutet e , dass es in ihrer Sprache etwas äh n lich Hässliches bede u tete . Wer sie auch eine Missgeburt schalt, er wollte sicher gehen, dass sie verstand . „ Lass deine miese Laune nicht an ihr aus , Cathal . ” Lorcan musste seine Sti m me nicht erheben, um seine Bot schaft an den Mann zu bringen, d arin lag der Vo r teil eines miesen Rufs.
„ Interessant. ” Cathal wollte sich zum Wagen drehen, doch nun stieß er sich ab und kam auf ihn zu . „ Es ist eine Sie . ” Er streckte seine Hand aus , um ihr Haar zur Seite zu streichen.
Sie geriet in Panik, k lammerte sich an Lorcans Hals und schnürte ihm beinahe die Luft ab . Zuvor war sie auf Abstand bedacht gewesen , n ur einmal, kurz bevor er mit ihr in die Nacht hinaustrat , hatte sie ihn ganz fest umarmt . Nicht wie jetzt, da sie Schutz suchte und ihn fast erwürgte. Diese Umarmung vorhin hatte in ihm den absurden Eindruck erweckt , sie woll t e ihn schützen. U n willkürlich war er stehen ge blieben, hatte sich umgedreht und in die Dunkelheit gelauscht . Er hatte Stimmen gehört , i hre und die eines Mannes. Er hatte es für Nachklänge der Ve r gangenheit gehalten , d urch Magie in die Felsen gebannt, die sie von Zeit zu Zeit ab gaben. Ihr Blick, der zwischen verfilzten Strähnen seinem begegnet war , war ängstlich und gleichzeitig seltsam abwesend , i n eine allein ihr zugängl i che Welt gerichtet . Plötzlich war sie aus dieser Welt auf getaucht und hatte ihn mit einem flehentlichen boddhau hinaus in die Nacht geschickt . Zumindest hatte er sich ei n gebildet , dass das ihr Wunsch war.
„ Fass sie nicht an ! “ Sie war sein Schützling, nicht eine von Cathals unzähligen Eroberungen.
„Ich steh’ ohnehin nicht auf den Heroin-Look.“ Cathal hob beschwichtigend die Hände. „ Dein Mi t bringsel gehört ganz dir . ”
„ Lass gut sein ” , schaltete sich Neakail ein.
Er drückte die zur Hälfte gerauchte Kräuterzigarette an der Sohle seines Sti e fels aus und s tatt sie in die Einöde zu schnippen , legte er sie in ein silbernes Etui, das in seiner Hosentasche ve r schwand. Als Drache brachte er der Natur großen Re s pekt entgegen und s ah selbst in dieser Ödnis nicht sei nen persönlichen Aschenb e cher; a ußerdem waren die Kräuter zu teuer, um auch nur ein Gramm zu verge u den . Er pflanzte seine Hand auf Cathals Schulter und zog ihn zu sich heran. Der Harridan durfte sich das nur erlauben, weil der Rugadh wusste, was in Wahrheit hinter der menschl i chen Maske steckte. Wer bei Verstand war, beschwor nicht den Unmut eines to n nenschweren Drachen herauf, indem er dessen Hand a b schüttelte. I n Neakails Fall verbanden sich diese Tonnen schuppenbewe h rter Kraft mit einem jugendl i chen Enthusiasmus zu einer hochexplosiven Mischung .
„ Wüsste nicht, dass unser großer , böser Rugadh je was in sein Bettchen schlep p te.“
Neakail balancierte ohne mit der Wimper zu zucken auf dem schm a len Grad zwischen Wahnsinn und Todessehnsucht. Er durfte sich sicher sein, nicht abz u stürzen. Die Regeln des Ordens sahen Teambildung vor. Zwar umgi n gen manche das Gebot, aber Lorcans Status gestattet e ihm keinen Spielraum bei der Ausl e gung. Riss er Ne a kail für sein lockeres Mundwerk den Kopf von den Schulter n , blieb ihm nur Cathal als Partner. Wie der sich gegenüber seinem Schützling ve r hielt, war Neakail aus dem Spiel zu ne h men keine echte Option .
Mein Schützling . Lorcan ließ sich den Ged anken auf der Zunge zergehen. Es war verrückt anzunehmen, er würde nicht früher oder später daran ersticken.
„Dieses Mitbringsel “, holte ihn Neakails Stimme zurück, „war auch nicht so leicht aus dem Regal zu ziehen, wenn du verstehst, was ich meine.“
Er streckte die Fi n ger nicht nach ihr, sondern der Kette aus, die über Lorcans Arm baumelte . Aus diesem Grund behielt er auch seine Hand, nicht, weil er die Kette in einer schu p penbewe h rten Klaue wog. Dass er so unwillkürlich in die Báircruth, seine Zw i schengestalt , wechselte, zei g te Lorcan , wie nah dem Harridan ihr Schicksal ging.
„ Verdammte Scheiße . ”
„Achte auf deine Wortwahl , Cathal, schließlich ist eine Lady unter uns.“ Ne a kail schlenderte um den Defender herum zur Fahrertür .
Lorcans Schützling klammerte sich nic ht mehr so verzweifelt an ihn, w i der alle Vernunft
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