Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Réamann wirklich , sich über Asarlaírs Willenserklärung hinwegzuse t zen?“
„Den Willen eines alten Mannes, der das Interesse an seiner Schöpfung verloren hat ?“ Cathal erhob sich, vielleicht gestärkt durch die Tatsache, dass ein gemeins a mer Feind sie mehr einte als sein Versuch , ihm Teagan wegzunehmen, sie trennte. „So denkt der Großmeister über den Weißen Zauberer. Er glaubt weder an seine Exi s tenz noch an seine Macht. E r spuckt auf den Ardh Cód und ich wünschte , Asarlaír selbst würde ihn in seine Schranken weisen. “ Lorcan teilte nicht die Re s pektl o sigkeit Réamanns, aber er teilte auch nicht den festen Glauben Cathals an ih ren Schöpfer als reale Person – b is Teagan seinen Unglauben e r schüttert hatt e.
„Es liegt an uns zu schützen, was ihm das Wertvollste und Liebste ist .“ Cathals Blick wanderte z ur g e schlossenen Badezimmertür.
„Setz dich mit Dál Goran in Verbindung“, hielt Lorcan sich nicht mit gefährl i cher Eifersucht auf. „Wir nehmen sein Angebot an.“ Cathal wandte sich zum Gehen. „Wird er Einwände gegen eine weitere Person erheben?“
Cathal zögerte. „ An wen denkst du ?“
„ Neakail . Er versteht mehr als wir von dem technischen Kram , der uns unsere Verfolger vo m Hals hält. ” Mit Teagan in der Schusslinie benötigten sie mehr als Waffen, um sie heil aus der Fes tung zu bringen. Neakail würde ihre Spuren verw i schen, indem er alles sabotierte, das Réamann die Verfolgung e r leichterte. Lorcan nahm ein Shirt aus dem Schrank und zog seine Sti e fel an .
„Ausgerechnet der verrückte Harridan”, murmelte Cathal, dann lauter. „Ich s e he, was ich tun kann.“
Teagan drehte das Wasser ab , wrang ihr Haar aus und trocknete sich ab. N e benan war es ruhig gewo r den, sie hörte Schritte, wusste, dass es Lorcans waren. Aus dem Wenigen, das sie von der Unterredung aufgeschnappt hatte , beunr u hig te sie ein Wort b e sonders: Máchail.
Sie hob ihr Haar über die Schulter und drehte dem Spiegel den Rücken zu, suc h te den Makel, von dem Cathal gesprochen hatte . Sie hatte ihn nie zuvor gesehen , aber sie fühlte seine Existenz – eisig unter der Berührung ihres Nêr und warm unter Lorcans Fingerspitzen. Jetzt war das Máchail unsichtbar, aber ihr Nêr hatte ihr ins Ohr geflüstert , es färb t e sich rot vom Blut ihrer Opfer. Kreat u ren, die er ihr zum Geschenk gemacht hatte . Sie kannte nicht ihre Namen oder was sie w a ren, sie hörte nur das Echo ihres Flehen s und ihrer Anklage von den Fel s wänden.
Die Schritte erreichten die Tür und sie beeilte sich, das Laken um sich zu l e gen. Die sich öffnende Tür er laubte ihr einen raschen Blick auf Cathal . Wie wenig er in diesem Moment dem Krieger glich , den sie zu ihrer Waf fe erkor – w ar das ihr Verschulden ?
Lorcan schloss die Tür und auch an ihm stellte sie eine Veränderung fest. Angst flammte auf. B ereu t e er , sich an sie gebunden zu ha ben? War Cathals Z u stand oder das M á chail der Grund? Sie misstraute der Stärke des Bandes zwischen i h nen , weil es nicht nach dem üblichen Ritual geknüpft worden war . Lorcan hatte versu c ht , sie zu beruhigen, es ihr als Stärke aus gelegt , dass sie von der Schwelle des T o des allein auf seinen Ruf hin d en W eg zurück zu ihm fand . Sie wusste um ihre Stärke, die durch ihre Féirín verlieh e ne Macht, sie war grausam und böse. Wie sollte etwas Gutes darau s erwachsen , etwas Dau erhaftes?
Die Bhannah wurde dort sichtbar, wo die Welten einander überl agerten . Lange hatte sie die Fähigkeit vermisst , die Säume der Welten zu sehen, wo Domhain und Realität endeten, aneinanderstießen oder überlapp ten – d ank Lo r can gewann sie sie zurück . Fasziniert beobachtete sie die sich kräuselnden Säume und wie die Realität hinter der Überlappung zurücktrat . Das geschah nur, wenn sie eina n der so nah waren wie in diesem Augenblick und auch nur dann sah sie die Bhannah in ihre r Gesamtheit. Das Band verkürzte sich mit jedem Schritt , als wü r de si e ihn zu sich ziehen . Lorcan sah es nicht, sie wol l te es ihn lehren, wenn er es ihr erlaubte, aber vielleicht erhielte er auch niemals die Gelegen heit , die Schönheit der Blut s verbindung zu bewundern – weil sie eine Illusion war. Er würde niemals den in Wir beln darüber tanzenden Schnee s e hen oder das Silber des Armúrlann und nie von der Wärme der Bhannah erfahren, der Süße ihrer darin pulsi e renden Liebe … Sie war eine Närrin, woher
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