Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
sollte sie den wahren Geschmack der Liebe ke n nen?
Sie zog das Laken enger um sich und senkte den Kopf, erw artete, dass Lorcan sich von ihr lossag t e und ihr bestätigte, wie töricht sie war . Sie beobachtete das sich verkürzen de Band zwischen ihnen. Sähe er es ebenfalls, würde er es packen und zerreißen ?
„ Teagan . ” Lorcan hob ihr Kinn an. „ S timmt etwas nicht? Dir droht keine G e fahr von Cathal . ”
Selbstverständlich nicht, sie war diejenige, die eine Gefahr für andere darstellte, nur ihr Nêr war in der Lage, sie zu beherrschen.
E ndlich siehst du das ein .
Sie erstarrte beim Klang der Stimme ihres Nêr , suchte in Lorcans Augen nach einem Hinweis, dass auch er ihn über die Bhannah hörte. Bestand d arin nicht das Wesen der Blutsverbindung, zu fühlen, was der andere fühlt e, Gedanken zu teilen und über eine gemeinsame innere Stimme zu verfügen?
Du erwartest zu viel von einer Verbindung, die nur ein Trugbild ist.
*
Schwarzer Schnee
Eine Klaue umschloss das Band, eisige Finsternis breitete sich unter der Berü h rung aus, Malais färbte den wirbelnden Schnee schwarz. Ein Zerren, ein fester Ruck, ein explodierender Schmerz, dort wo die Blutsverbindung an ihrem Herzen ansetzte. Ihr Nêr wollte Lorcan aus ihrem Herzen reißen. Das Armúrlann reagie r te, sandte silberne Fäden au s, die um die Bhannah spiralten.
*
Alles spielte sich vor Lo r cans Augen ab , doch er sah es nicht. Sie musste es ihm sagen, nicht über die Bhannah, in ihrem Rettungsve r such schnürte ihre Gestalt gewordene Gabe die Blutsverbindung zu sehr ein, um auch nur einen Gedanken hindurc h zuschicken.
Sprich deine Warnung aus und seine Seele verlässt seinen Körper , ehe du den Satz beende s t.
I hre Lippen zitter te n , k ein Ton kam über sie , die Angst schnürte ihre Kehle zu und Lorcan ve r schwand hinter einem Tränenschleier .
„ Was ist los? ” Er umfin g ihr Gesicht, w ischte ihre Tränen mit den Daumen fort und k üsste sie . Er war gänzlich ahnungslos, vertraute ihr, dabei lieferte sie ihn ihrem Nêr aus.
S ag ihm, dass du nicht bei ihm bleiben wirs t, weil du weißt, dass es keine echte Verbi n dung zwische n euch gibt, nicht in der Weise , wie sie zwischen uns exi s tiert.
„ Willst du die Bhannah lösen ? ” Ihre Stimme war kraftlos. Es war unendlich schwer , sich gegen die bösartigen Drohungen ihres Nêr durchzusetzen , als sie seinem Befehl keine unmittelbare Folge leistete. Seine Worte verflüssigten sich zu einer Flut der Malais , in der sie gleichzeitig ertrank und badete . Sie fühlte Lorcans Gegenwart nicht mehr , obwohl er d i rekt vor ihr stand.
Sag ihm, dass du diejenige bist, die ihn nicht will , zischte die Stimme.
„ Wie kommst du nur dar auf ? ” Lorcan küsste sacht ihre Lippen, i h ren Hals, erst rechts, d ann links , w ie ein Rugadh seine Leathéan – k eine andere Frau würde er jemals auf diese Weise ehren .
E r ist nicht dein Leathéan, d u gehörst nur mir !
Sie drehte d en Kopf zur Seite, entzog sich Lorcans Berührung, aber sie gab i h rem Nêr keine Gelege n heit , das Band zwischen ihnen zu zerreißen. Sie wob mit immer neuen Fäden des Armúrlann einen schützenden Kokon, gleichzeitig kla m merte sie sich an die Bhannah , wie an ein Rettungsseil. Wie lange würde die Blut s verbindung d er Doppelbelastung s tandhalten – dem Zerren ihres Nêr und ihrem G e wicht, das es über den hoch schlagenden Fluten zu halten galt ?
„ Du zitterst ja . ” Lorcan zog sie in die Arme , verkürzte die Bhannah , hielt sie und entlastete so die Blutsverbindun g . „ Deine Haut ist ei s kalt. ”
Das ist mein e Bhannah, die Kälte, die Bösartig keit, in der du badest . Du bist mein G e schöpf, d u gehörst mir allein. Die Stimme in ihrem Geist wurde schrill. Hör auf damit!
Teagan verweigerte den Gehorsam. Sie durfte Lorcan vielleicht nicht warnen, aber sie schützte ihn in einer Weise , ge g e n die ihr Gebieter nichts unte r nehmen konnte. Die Fäden spannen sich diesmal nicht um das Bollwerk in seinem Inn e r e n, sie umschlo s sen Lorcan, wie e r in seinem Domhain existierte.
*
Ritter in s chimmernder Rüstung
Masche für Masche verwob sie die silberne n Fäden des Armúrlann zu einem u n durchdring lichen Kettenhemd, ve r dichte te es zu einer Rüstung und mit etwas mehr Zeit und größerer Nähe zu ihm schaffte sie es möglicher weise , ihm auch Schild und Schwert zu übergeben . Ihr Körper zitterte unter der
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