Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
„Aber auf den Gedanken kommt es an.“ Er breitete die Arme aus. „Komm zu Daddy.“
Lorcan knurrte, die ausgebreiteten Arme sanken nach unten und Neakail gab sich geknickt.
„Nicht einmal einen Kuss ? Wie anders soll ich dir danken, dass du in dieser hi s torischen Stunde als E rstes … ” E r warf Cathal einen Blick zu . „ A ls Z weites an mich denkst, mein Großer? Oder D rittes ?“ D emonstrativ blähte er seine Nasenf l ü gel in Lorcans Richtung . „ Gleich nach dem Höhlenmädchen und u n serem Don Juan … Ich fühle mich so unglaublich geliebt und wertgeschätzt . ”
„ Du solltest seiner Leathéan mit mehr Respekt begegnen , Harridan . ”
„Also keine Palastrevolution, sondern eine Flucht“, überraschte ihn Neakail. Kein lockerer Spruch über die Bindungszeremonie, an der er unbedingt teilne h men wollte, stattdessen spiegelte se ine Miene den Ernst der Lage wider . „Als F i annah steht sie auf Réamanns Abschus s liste ganz weit oben und sollte er es noch nicht wissen, wird ihm genügen, dass s ie dir wichtig ist . Dieser verfluchte Bastard hat schon deinen Stolz einkassiert und beleidigt dich mit seinem Gro ß mut , nichts hält ihn davon ab, sie dir ebenfalls zu nehmen. “
„ Woher … “
„Ich den Mut nehme, in Anwesenheit von gleich zwei Rugadh euren Ardh Rhí als Bastard zu bezeic h nen?“
„Réamann ist nicht unser Hochkönig“, knurrte Cathal.
„Das sollte als Antwort genügen . Oder fragst du dich, weshalb ich mich daran störe, dass unser heißg e liebter Großmeister eine fiese Nummer nach der anderen mit dir abzieht? Das bricht mein empfindsames Drachenherz in tausend Stücke , ich betrachte dich als meinen Freund, mir entgehen solche Details nicht . “ Mit e i nem dramatischen Seufzer schlenderte er zu seinem Durcheinander auf dem Arbeitstisch, legte beide Hände auf die Tischplatte und wartete bis sie sich aus ihrer vermeintlichen Deckung zu ihm gese l l ten. „Möglichkeit número t res.“ Er hielt drei Finger der Linken hoch. „D u hältst dich für g e wiefter als du in Wahrheit bist, mein Großer.“ Er verdrehte die Augen. „ W ie du mich über Mhór Rioghain ausg e quetscht hast , war nicht sehr subtil und nicht von männlichem Interesse geprägt oder der Idee deiner Ka r riere eine neue Richtung zu geben und dich als Kopfgeldjäger zu verdingen. Für beides würde dich Quinn in den Boden rammen und bei allem Respekt, nach dem Tuning durch seine Gefäh r tin traue ich ihm das auch zu. Ich entschei de mich also für Tor Nummer Z wei , dass die Fiannah dich und mich auf direktem Weg hinaus aus diesem verwunschenen Palast des Möc h tegern-Ardh Rhí führt. “ Er warf dem Dritten in ihrer Verschwörerrunde ein bre i tes Grinsen zu. „Und natürlich auch dich, Cathal, so sehr du den Geda n ken hasst, mich an der Backe zu haben. Was die weitere Vorg ehen sweise betrifft , beabsic h tigte ich , uns mit einem gewaltigen Knall zu verabschieden, fü r den Réamann gern me i nen Dad zur Kasse bitten darf. “
D as unbestimmte Gefühl in seinem Inner e n degradierte Neakails weitere Au s führungen zu Hinte r grundgeräuschen. Lorcan rieb zum wiederholten Mal über die Todesrune, die Mahnung, sich Teagans nicht sicher zu sein. Oder w arnte ihn Eihwaz vor Cathal und de r Falle, in die er ihn lockte und in die er Neakail in se i ner Blindheit gegenüber dem Rugadh mit hinei n riss?
„ Alles okay bei dir, Lorcan? ”
Er las keine Falschheit in Cathals Miene , w as ihn beunruhigte, hatte nichts mit ihm zu tun.
Mi muimh thá, Leathéan . Teagans Liebeserklärung über die Blutsverbindung war ein Abschied und verwandelte das un gute Gefühl in Gewissheit. Ein Felsbr o cken landete auf Lorcans Brust , er bekam keine Luft mehr und die Stimmen der and e ren drangen nur undeutlich zu ihm vor. Er fühlte ein Zerren in seinem Inn e r e n , jemand zerriss die Bhannah .
Teagan saß auf Lorcans Bett , die Arme um die angezogenen Knie geschlungen , hielt sie Wache . Ein weiteres M al durfte ihr Nêr sich nicht unbemerkt Zutritt in ihr Domhain verschaffen, nicht zum He r zen ihrer inneren Welt vordringen, die dank Lorcan gehörig aus den Fugen ger a t en war . Sie lächelte bei dem Geda n ken an das verä n derte Domhain, das sie nun ihr eigen nannte. Sie wollte es erforschen, mit eigenen Augen sehen, wie sich das Soilsiú wandelte , ob die Sphäre zu der Größe anwuchs, die ihr die Anhysbys verhieß. Doch so lange sie nicht sicher war , dass ihr Nêr das
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