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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Boden. I hr Gebieter war die Ursache dafür, er musste sich mit Bosheit vollgesogen und die Seelen Unzähliger verschlungen h a ben, um zu dieser schier nicht versiegenden Quelle finsterer Malais zu werden , der verbla s senden Spur ihrer Gabe zu folgen und sie an diesem fernen Ort zu finden.
    Sie schlang ihre Arme um sich, starrte zu Boden, spann sich in einen schütze n den Kokon ein, versuchte alles, der Ver lockung nicht zu erliegen und wusste doch, dass sie verlieren würde. Die Malais war so köstlich , hüllte sie ein wie eine Uma r mung, durchdr ang die sich lockernden Fäden des Armúrlann , strömte in Mund un d Nase, jede Pore ihres Körpers. S ie sah nur noch die Schönheit der Finsternis und lauscht e ihrem verführerischen Wispern . Ihr Nêr hatte sie mittels einer schweren Kette an den Felsen geschmiedet , ihre Angst wie eine Peitsche zu ihrer Disziplinierung benutzt , aber die Verzückung seiner Malais war der wahre Grund, weshalb sie blieb und zu ihm zurückkehren würde.
    „Nein“, keuchte sie, ballte ihre Hände zu Fäusten und hob unter unendlicher Anstrengung den Blick, um die Wahrheit hinter der Verzückung zu sehen – das Antlitz ihres Nêr. Er liebte sie nur für ihre Gabe , wenn er überhaupt wusste, was Liebe war, wie süß sie schmeckte und wie sie Teagan mit ihrer Wärme u m fing.
    „ Du glaubst wirklich, das unterscheidet mich von dem Rugadh? “ Das Spiege l bild ihre s Nêr schüttelte den Kopf. „So mächtig und doch so naiv.“ Er seufzte. „Leh r te ich es dich nicht besser?“
    „ Ihr habt mich gelehrt , zu töten, grausam zu sein und nach nichts zu verlangen als Eurer Bosheit“ , presste sie hervor. Das Antlitz ihres Nêr verschwamm in einer Mischung aus Tränen und Malais. „Ich will das nicht mehr . “ Sie wollte ihm die Worte entgegenschleudern, aber ihre Stimme war nur ein schwaches Wi s pern. D ie Malais erfüllte sie und machte sie vergessen, was sie in Wahrheit wollte.
    „Ich lehrte dich alles, was du zum Überleben brauchst. I ch lehrte dich, deine Féirín zu beherrschen .“ D er Spiegel klirrte bei seinen Worten, sein Zorn verfor m te in Wellen die glatte Oberfläche, deren Zen t rum das wutverzerrte Antlitz ihres Nêr bildete . „ Worin unterwies er dich? In Ungehorsam?“
    „ In allem , d as I hr mir vorenthieltet .“ Ihre Stimme wollte einfach nicht an Kraft gewinnen.
    „Ich habe dich beschützt.“ Eine Woge verführerischer Malais begleitete seine Worte. Seine Züge verl o ren an Härte, sein Gesicht wäre schön, wüsste sie nicht, dass es nur eine Maske war. Viel zu oft hatte er sie auf diese Weise zurück gewo n nen .
    „ In dem Ihr mich in eine Höhle sperrt?“
    „Es war sicher dort“, beharrte er.
    „Lorcan hat mich in eine Welt voller Wunderdinge gebracht “ , wisperte sie.
    „D ort lauern nur Gefahren , Kreaturen, die nach deiner Macht gieren.“
    „So wie Ihr?“ Das Zittern in ihrer Stimme strafte die Herausforderung ihrer Worte Lügen.
    „Ich sorge mich um deine Sicherheit, Teagan. Der Rugadh wird dich fallen la s sen, sobald er deiner überdrüssig ist. “
    „Eure Sorge gilt einzig meiner Féirín . Lorcan liebt mich um meinetwillen . “
    „Du weißt doch gar nicht, was Liebe ist.“
    „ Addewid . ” Sie begann sich bereits von Lorcan zu entfernen, wenn sie in die Sprache verfiel, die sie trennte. Jede neue Woge der Malais trieb sie unaufhaltsam von ihm fort. „ Versprechen ” , presste sie hervor, „ er gab mir ein Verspr e chen. ”
    „Wie viel ist das Wort eines Mörders wert? “ Die Spiegelfläche dehnte sich und streckte sich nach ihr aus, es war die Hand ihres Nêr, die er ihr auffordernd entg e genhielt. „Erspar dir die Enttäuschung und kehre aus freien Stücken zu mir z u rück.“ Die Malais umgarnte sie in derselben Weise wie seine sanfte Stimme, das Mitgefühl, das darin mitschwang .
    „Bitte verzeiht mir meinen Ungehorsam . “ S ie streckte ihm ihre Hand entg e gen. „Ich war geblendet … “ Wovon, dem Licht, das Lorcan in ihre Welt g e bracht ha t te ?
    „Ni!“, schrie sie und taumelte zurück. Beinahe hätte er es geschafft, sie zu tä u schen, aber sein Mitgefühl schmeckte faulig, die einzige Gnade, die er ihr gewäh r te , würde die Peitsche sein. Er würde sie künftig noch fester an den Felsen schmieden, sich a n ihrer Angst laben und sie mit seiner M a lais vergiften bis sie sich nicht mehr erinnerte, wer Lorcan war und was er ihr bedeutet hatte . Erst w ä ren es nur Worte, die sie

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