Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
es waren die Leben vieler.
P lötzlich wölbte sich über ihr eine Felsenkuppel, sie roch Blut , hörte We h klagen und Kett en an Hand- und Fußgelenke n zwangen sie auf einen Opferstein . Ihre blutige Kleidung tauschte sie gegen nicht m inder blutiges und zerfetztes Lede r rüstzeug . E ine Gestalt stand neben ihr , gekleidet in einen wollenen Umhang, de s sen Kapuze das Monster darunter nicht verbarg. Das Antlitz spottete jeder B e schreibung , die Gesichtszüge schienen am Knochen herabgelaufen und auf halbem Weg erstarrt zu sein. Die Haut war schwarz und ledrig, die Augen glä n zende dunkle Kiesel , in denen sich der Schein der F a ckeln spiege l te.
„So wunderschön.“ Fingerspitzen erkundeten besitzergreifend ihr Gesicht . A n gewidert versuchte Teagan der Berührung entkommen, drehte den Kopf zur Seite und erkannte unter den Anwesenden, die kaum mehr als verschwommene Um ri s se waren, jemanden, den sie hier nicht vermutet hatt e . Sie blinze l te, um sich zu vergewissern, dass er nicht eine ihrer Erinnerungen war, die sich in Morrighans chaotischem Domhain verselb st ständigte. Kaum hoben sich ihre Lider , stand er statt des Monstrums neben dem Opfe r stein .
Ich habe darum gerungen, dich zu lieben . J eden Tag aufs Neue. Seine Lippen bewegten sich nicht, die Worte existierten nur in ihrem Kopf. Doch ich bin unterlegen … Seine körperlose Stimme brach und sie drohte in den salz i gen Fluten seines Kummers zu ertrinken. Verlasse diese Welt , flieh in deine eigene , denn diese ist für dich verlo ren .
„Ich verstehe nicht … “
Fort war die Felsenkuppel , das Wehklagen und der Opferstein, de r den Tod a t mete . Teagan fand sich in einer hell erleuchteten Halle, Männer und Frauen in edlen Gewändern erfüllten sie mit Leben und L a chen und versammelten sich in kleinen Gruppen um eine festlich gedeckte Tafel .
„ I n diesem Aufzug wagst du zum Lichterfest zu erscheinen? “
Teaga n drehte sich zu der Stimme um, doch nicht sie wurde für ihre Gewa n dung gescholten . Sie trug eine ähnlich edle Robe wie Mhór Rioghain , die einer in schützendes Leder und kniehohe Stiefel gekleideten Rothaarigen den Weg ve r sperrte.
„ Ich bin hier. R eicht das nicht ? “ Die R othaarige löste das Haar aus einem fe s ten Zopf und bändigte die wilde Mäh ne mit den Fingern .
„ Es reicht nicht und es ist respektlos , gerüste t zu erscheinen. “
„ Ich wollte nicht respektlos sein. Ich fand nur nicht die Zeit, mich umzu kle i den “, verteidigte sich die Kriegerin , schnallte d en Schwert - und Dolch gurt ab und sah sich nach einer Möglichkeit um, ihre Waffen abzulegen. Schließlich nahm Rioghain ihr beides ab und drückte sie dem nächstbest en Vorbeikomme n den in die Hand.
„ Sei bedankt , Dárach . “ Der Hüne runzelte die Stirn, widersprach aber nicht und trug die Waffen aus der Halle .
„Du strapazierst Vaters Geduld schon zur Genüge … “
„Rioghain, du tust ihr u nrecht“, gab Teagan dem Impuls nach, die rothaarige Kriegerin in Sch utz zu nehmen. Sie wusste nicht, weshalb sie das wünschte, aber es war richtig . „ Vater wird sich über ihre Anwesenheit fre u en. Das Fhéile Soilsiú an Fiannah wurde nicht von ihm ins Leben gerufen, damit wir Gelegenheit finden, unsere schönsten Gewänder zu tragen, sondern uns“, sie sah sich im Saal um, „ die Familie zu fe i ern. “
„ Misch dich nicht ein, Thadgan. Ich kann für mich selbst sprechen “ , wies die rothaarige Kriegerin Teagan zurecht. „Ich strapaziere seine Geduld ?“ Zeigte sie sich eben noch einsichtig und gehorchte, schlugen nun die Flammen ihres Zorns hoch, wortwörtlich, sah Teagan doch in ihren silbernen Augen das wütende Zü n geln. Sie musste nicht von i h rem Zorn kosten, um zu wissen, dass er ihre Kehle ve rbrannte . „W as ist mit deinem Überraschungsgast ?“ Sie sprach mit gesenkter Stimme, aber zweifellos hörte der Mann, vor dem sich die fröhliche Gesellschaft teilte, jedes Wort. Mit versteinerter Miene nahm er die u n terschwellige Beleidigung hin , wie die ablehnenden Blicke, die ihm die anderen Gäste zuwa r fen.
„Kieran ist unser Bruder, er hat das R echt … “
„Er ist dein Bruder“, schnitt die Rothaarige Rioghain das Wort ab. „ Er gehört nicht zu r F am i lie . “
Das gebot Kieran Einhalt und auch die Gespräche der anderen verstummten . A lle starrten die rothaar i ge Kriegerin an, die aussprach, was si e vielleicht dachten , aber niemals in seiner Anwesenheit laut sag en
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