Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
Vom Netzwerk:
würde n – in der Gegenwart des Todes.
    Teagan erinnerte sich an seine Züge, die denen Rioghains wie aus dem Gesicht geschnitten waren, a l lein die Farbe ihrer Augen trennte sie. Waren ihre von klarem Silber, glichen seine dunkle n Abgrü n den, die sich nun auftaten , bis seine gesamte Erscheinung in der unheilvollen Finsternis ve r schwand, die sich Tentakeln gleich in alle Richtungen ausbreitete. Entsetzt wich sie zurück , stolperte und landete hart auf dem Rücken. Die Luft wurde mit einem Schla g aus ihren Lungen getrieben und ihr wurde schwarz vor Augen. Einen Moment fürchtete sie , der finstere Zorn des Todes würde sie erreichen , aber Kieran war fort. Die Festtafel war ebe n falls verschwun den und mit ihr das edle Gewand. S ie trug wieder ihre blutige Kleidung. Teagan rollte sich auf die Seite , herunter von den Gesteinsbrocken, die sich ihr schmerzhaft in den R ü cken bohrten , rang keuchend um Atem und nahm ihre Umgebung in sich auf. Das Domhain bot wi e der den chaotischen Anblick gleich nach Betreten der inneren Welt derjenigen, die ihre Schwester sein sollte, ihre …
    „Dearfiúr“, wisperte sie, kaum, dass sie genug Luft hatte. Dál Gorans Gefäh r tin so zu nennen , fühlte sich vertraut an und auch die Vorstellung, dass sie nicht die E inzige war, aber sie war „Chéa d Duine“, die Erste unter ihnen. Ehre und Bürde zugleich, war sie doch so untrennbar mit dem Tod verbunden wie Br u der und Schwester. Rioghain war ihre Schwester in einem anderen Leben und auch in diesem, sie war die E rste der Anhysbys . Teagan legte die Hand auf ihr Herz, ihr war , als heilte eine Wunde, die ihr nicht ihr Nêr zuge fügt hatt e.
    „Mhór Rioghain“, hieß sie wispernd ihre Schwester willkommen. Plötzlich gab der Boden dicht neben ihrem Kopf nach, in einem Reflex rollte sie sich zur Seite, bis ein Trümmerhaufen sie stoppte. Sie richtete sich halb auf, die Stelle , an der sie eben noch gelegen hatte , stürzte in einen Bachlauf , dessen wachsende Str ö mung das sichere Ufer mit sich riss. Teagan kam auf die Füße und stieg über d ie Trü m mer auf festen Boden. Strömten die Erinnerungen weiterhin so ungehindert , wü r de es bald keinen sicheren Ort mehr geben.
    Sie st ieß einen erstickten Laut aus. E in schwarzer Tentakel w ickelte sich um i h ren Knöchel. D ie Kälte der pulsierenden Finsternis brannte auf ihrer Haut. En t setzt schüttelte sie ihn ab, schlug einen zweiten beise i te, einen dri tten, vierten und wich vor den u nzähligen stolpernd über Gesteinsbrocken zurück.
    „Nein !“ Sie presste die Hände auf ihre Ohren , doch das Wispern war in ihrem Kopf, die Verlockung ström te durch jede Pore . Das war nicht der finstere Zorn des Todes, es war Malais. Wieso hier, wie hatte sich ihr Nêr Einlass in dieses Domhain verschaffen können ? Durch sie? Schleppte sie die Bosheit in die chaot i s che Welt ihrer Schwester? Machte sie Rioghains Untergang erst pe r fekt?
    Der zu einem reißenden Fluss angeschwollene Bach versperrte ihr den Fluch t weg. Wollt e sie wirklich fliehen ? Ein Tentakel wickelte sich um ihren Arm, zog sie vom unsicheren Ufer in die Sicherheit der Bo s heit, nach der sie sich ihr ga nzes Leben verzehrt hatte , die ihr vertraut war, die sie erfüllen und mit ihr das Do m hain ihrer Schwester verlassen würde. Mhór Rioghains Ende würde aufg e schoben, wenn sie sich ei n fach hingab.
     
    *
     
    „Lass sie los, Teagan . “ Lorcan hielt sie bei den Oberarmen , d och es war ihr u n möglich, Rioghain fre i zu geben . Ihre Schwester starrte Teagan mit Augen an, die sich so sehr verändert hatten, dass sie kaum mehr die R ioghain der Vergangenheit darin erkannte, diejenige ihrer Schwestern, deren silberne Augen stets verdunkelt schienen von der Bürde, Chéad Duine – die Erste – zu sein und gleichzeitig ihrem Bruder gerecht zu werden. Das dunkle Silber war zu winzigen Punkten zusa m mengedrängt, Sternen gleich funkelte es am dunklen Firmament. Das Mitte r nachtsblau verwirbelte sich zu einem Sturm, schloss die Malais ein und sog Te a gan zurück in Rioghains Domhain .
     
    *
     
    Verführung und der Tod
     
    Mit ohrenbe täubendem Fauchen übertönte der Sturm das verführerische Flü s tern, doch die Bosheit gab sich nicht geschlagen , bäumte sich inmitten des Wirbels auf, durchst ieß ihn und schrie gegen das Fauchen an. An Teagans Fingerspitzen ve r wirbelte sich das Armúrlann zu kleinen Doppelgestalten des mächtigen Wirbe l sturms. Wollte ihre Gabe dem

Weitere Kostenlose Bücher