Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Fahrertür . „ Zu deiner Beruhigung: wenn wir aus diesem üblen Dunstkreis raus sind, werde ich ihre Aura erneut che cken.“
Das Aufheulen des Motors fischte den verführerischen Duft seines Schützlings aus der Luft, ersetzte ihn durch den Geruch ihrer Angst. Sie wehrte sich mi t Hä n den und Füßen, sich dem Fahrzeug zu n ä hern.
„ Mach den verdammten Motor aus ! ” , brüllte Lorcan. Ihre Kraft spottete ihrem schmächtigen Körper . Sie gebärdete sich wie ein verängstigtes Raubtier , wand sich in seinen Armen und w ollte sich freikämpfen. Das Geräusch erstarb und mit ihm ihre Gegenwehr. Zitternd schlang sie di e Arme um seinen Hals, w ar wi e der das schutzbedürftige Kätzchen .
„ D as beantwortet die Frage, ob wir sie mitnehmen. ” Cathal stieg auf der Beifa h rerseite ein und ließ die Scheibe herunter. So ungerührt, wie er sich gab, war er nicht . Das verriet seine Miene, sol ange sein Blick auf ihr ruhte, e s änderte sich , als er Lorcan ansah. „ Du kriegst sie nicht in den Wagen , ganz zu schweigen von der Maschine . Sie würde den Flug ziemlich unang e nehm gestalten. Erledige das, wie man es von dir erwartet: s chnell und präzise . Niemand muss leiden. Denk endlich wi e der wie ein Krieger. “
„ Ich werde sie nicht in dieser Gruft begraben, eher … ” Würde er sie wirklich töten? Oder Cathal? Würde er selbst Neakails Tod in Kauf nehmen, um sie zu schützen? Lorcan bra uchte Cathals Ermahnung nicht, e r dac h te wie ein Krieger, e in Angehöriger der Bruderschaft. Er schützte die Schwachen. Er tat das, indem er die Starken tötete. Cathal war derj e nige, der seinen Kodex vergessen hatte .
„ Was für ein Arschloch bist du ? ” , fuhr Neakail Cathal vom Fahrersitz aus an und bewahrte Lorcan vor einer Dummheit . „ Kannst du dir nicht vorstellen, w a rum sie so reagiert? ” In den leuchtenden Smaragden seiner Augen spiegelte sich der Drache, der in ihm schlummerte und Cathal liebend gern den Kopf abbe i ßen wollte. „ Sie war wahrscheinlich eine halbe Ewigkeit dort angekettet . Sie hat mehr als ein Leben ve r passt. Nichts außerhalb dieses verfluchten Berges ist ihr vertraut . Sie geht selbst jetzt noch durch die Hö l le, weil ihr alles und jeder Angst macht. Hast du keine anderen Sorgen als den Kaffee , den du mögliche r weise auf dem Rückflug verschüttest?“ Heißes Flirren entstieg seinen Nasenlöchern, aber er blieb in seiner menschlichen Gestalt. „ Ich habe wirklich Lust , dich mit einem Tritt in die Höhle zu befö r dern, wenn du nicht endlich dein Hirn einschaltest . Du bist nicht besser als der Bastard, der sie als Sandsack benutzt e .“ Neakail stieß ein let z tes Schnauben aus und wandte sich über Cathal hinweg durch das geöffnete Fenster der Beifa h rertür an Lorcan. „ Steig ein. Jemand anderes ist dicht davor, sein T icket in die Zivilisation zu verlieren. ”
„ Macht doch, was ihr wollt ” , brummte Cathal. „ Aber jammert mir hinterher nicht die Ohren voll. ” Er schloss die Augen und l ehnte seinen Kopf an die N a ckenstütze, um die Fahrt nach Cardiff dösend zu ve r bringen. „ Sorgt dafür, dass sie hier drin nicht durchdreht, wenn der Motor läuft. ”
Lorcan öffnete die hintere Tür, versuchte erst gar nicht sie abzusetzen, so n dern schob sich mit ihr im Arm hinein. Neakail lief de rweil zum Heck des Defe n der und kramte eine Weile im Kofferraum .
„Wickel sie darin ein.“
Er reichte Lorcan eine Decke über die Rücklehne. Sie war aus grober Wo l le und stank na ch Waffenöl, aber besser als alles, das ihr in der Höhle zur Verf ü gung ge stand en hatte . Lorcan breitete die Decke mit einer Hand neben sich auf dem Sitz aus. Dort sollte sie ruhen, sobald er sie in Trance verset z te . Die Li p pen dicht an ihr em Ohr flüstert e er in Rugalainn auf sie ein, b elanglose Worte, die sie nicht verstand. Musste sie auch nicht, allein ihr weicher Klang war von Bedeutung und verfehlte nicht die beabsichtigte Wirkung . Ihr Herzschlag wurde ruhiger und i hr Klammergriff lockerte sich, a llerdings ging die Entspa n nung nicht so weit, ihn loszulassen. Sie lauschte aufmerksam den Worten einer fremden Spr a che, k ämpfte gegen die Trance , wollte nicht verpassen, was er zu ihr sagte. Lorcan rec h nete mit Widerstand, als er ihre Arme von sei nem Hals löste, d och sie fügte sich und ließ sich von ihm auf die Decke setzen, s chob sich aber gleich wieder an ihn heran, um den Kontakt nicht völlig zu verlieren. Er verweh r te es
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