Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

beginnen, die Visionen zu kanalisieren . “ Teagan befreite sich aus se i nem Arm.
    „Du wärst dazu bereit?“ Dál Goran war die Erleichterung anzusehen.
    „ Kommt nicht infrage . Ich habe mich auf das Essen gefreut “ , protestierte Mo r righan. „Ich brauche eine Pause.“
    „Teagan könnte dir mehr als eine Pause verschaffen.“ E r nahm sie bei den Oberarmen. „Die letzte Vision ist nur eine Stunde her. Die Abstände we r den kürzer und die Visionen intensiver.“ Diese Information war an alle gerichte t und selbst Cathal trat näher.
    „Bitte … nur dieses Essen“, flüsterte sie schwach, wirkte nun nicht w ie die Er s te der Fiannah, zu der dieser harte Zug um die Lippen passte. Sie wirkte wie Teagan , als er sie aus der Höhle befreite, fragil, be i nahe durchscheinend.
    „ Liegt die Verleugnungsstrategie nicht hinter uns? Es wird noch viele gemei n same Mahlzeiten geben.“ Dál Goran umfing ihr Gesicht. „Manchmal weiß ich nicht, mit wem ich spreche, obwohl nichts auf eine Vision hi n deutet . Ich habe Angst, dass ich dich nicht mehr zurückholen kann. “
    Morrighans Antwort zog ungehört an Lorcan vorbei, Teagan verschränkte ihre Hand mit seiner, sah sie dasselbe? Dass sich das Gesicht einer anderen Frau über Morrighans legte, einer anderen Fiannah, die Familienähnlichkeit war unbestrei t bar. Ihm war , als legten sich zwei Realitäten übereinander, Säume, die einander übe r lappten und ein neues Bild ergaben.
    Eine neue Wirklichkeit , wisperte Teagan über die Bhannah.
    Passiert es in diesem Augenblick?
    Nein, es sind nur die Überbleibsel einer Vision.
    Wer ist sie?
     
    *
     
    Líadain und  Éadaoin
     
    Statt einer Antwort fuhr der Schmerz wie eine Pistolenkugel durch seinen Körper. Nein, wie eine mehrschwänzige und mit scharfen Metallkugeln und Haken vers e hene Geißel, die auf den gema r terten Körper einer Frau niederfuhr. Kein Laut kam über ihre Lippen, lediglich scharfe Atemstöße, sie ertrug die Qu a len wie eine Kriegerin, obwohl ihre Haut in blutigen Fetzen hing und die Metallkugeln sich gierig in ihren Rücken fraßen. Sie war an einen Pfahl gefesselt, die Arme über ihren Kopf gezogen, das schützende Leder ihres Rüs t zeugs wurde von ihrem Leib geschnitten und lag zu ihren Füßen. Sie war nicht alle in mit ihren Folterknechten, un weit von ihr wurde eine weitere Gefangene von Ketten an die Wand gezwu n gen. Sie erduldete die Folter nicht, sie schrie, warf sich gegen die Ketten und jagte sich dadurch eine Ladung verderbter Druidenmagie nach der ander e n durch den Körper. Sie schien dem Wahnsinn nah, doch in i h ren verzerrten Zügen erkannte er das Spiegelbild derjenigen , die die Folter so stoisch hinnahm . Sie waren mehr als Schwestern, sie waren Zwillinge und das nutzten ihre Folterknechte aus, quä l ten die eine durch die Marter der anderen.
    Eine erneute Ausholbewegung der Geißel verteilte Blut und Hautfetzen über Wände und Decke d es Kerkers, Ratten fielen gierig über das Fleisch her. Die Schreie erstarben zu einem Wehklagen, das Flehen, ihr das anzutun , statt ihrer Schwester …
     
    *
     
    Líadain . Lorcan schwankte , seine Finger quetschten Teagans , doch er war unf ä hig den Griff zu lockern . Er schluckte, schmeckte salzige Tränen auf seiner Zu n ge, die er auf Teagans Wange sah , er schmeckte ihre Trau er.
    „Also gut, dieses eine Essen.“ Dál Goran küsste Morrighans Stirn. Niemand im Raum hatte bemerkt, was mit Lorcan und Teagan geschah. Sie wischte sich ve r stohlen eine Träne fort und auch er fand sein Gleic h gewicht wieder.
    „Und eine kurze Eingewöhnungszeit für die beiden“, verhandelte Morrighan.
    „Ich kann das hier nicht für mich entscheiden, oder?“
    „Nein .“ Sie drehte sich in seinen Arm ein, fest entschlosse n, sich de n Abend nicht verderben zu lassen. Dál Goran tauschte einen Blick mit dem Lykaner aus, er war nicht fähig, seine Sorgen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, aber er beu g te s ich dem Willen seiner Leathéan.
    „ Passten die Schuhe nicht, Teagan? ”
    Der Lykaner gab ein Grunzen von sich, mit dem er ein Lachen kaschierte, Quinn entspannte sich , küsste die Schläfe seiner Gefährtin und auch Lorcan war dankbar für den verwirrend spontanen Theme n wechsel.
    „ Haben wir nicht die gleiche Größe ? ”
    „ Ich mag die Schuhe nicht ” , murmelte Teagan. Lorcan schmeckte die Honigs ü ße ihrer Verlegenheit . „ Sie sind sehr schön ” , milderte sie das Gesagte ab . „Ich kann