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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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gesorgt. Das W enige, das er zusammen g e spart hatt e, befand sich in seinem Quartier, an so etwas Banales wie ein Konto einzurichten, hatte Lorcan niemals gedacht . Er wäre nicht ei n mal auf ein menschliches Geldinstitut angewiesen gewesen und die damit auf ihn zuko m menden Schwierigkeiten, seine w ahre Identität geheim zu halten. Banken existie r ten auch am Rande der Welt der Sterblichen. Er hatte niemals an die Z u kunft gedacht , da er sich nie eine ve r sprach, nicht außer halb der Bruderschaft und an der Seite einer Frau , die mehr als Leihgaben ve r diente.
    Er vertagte alle über das Essen hinausreichenden Pläne, nahm einen der Teller u nd führte Teagan zum Bett, wo er ihn vor sie auf die Matratze stellte . Er entl e digte sich seine r schweren Stiefel , streckte sich neben ihr aus und stütz t e sich auf seinem Ellenbo gen ab.
    „ Woher kennst du Käse? ” Teagans Lippen formten stumm das Wort . E r beu g te sich zu ihr herüber und glättete die nachdenkliche Falte zwischen ihren Brauen mit einem Kuss . „ Du musst meine Fr a ge nicht beantworten, wenn du dich nicht daran erinnern möchtest. ” E r fürchtete , sie mit di e ser Banalität in eine Zeit zu werfen, in der ihre Familie ausge löscht wurde – eine durch die Hand der Schwa r zen Hexe, die andere durch die Flammen der Inquisiti on .
    „ Ich suchte in einem Dorf Zuflucht . ” Sie sah durch ihn hindurch , als blick t e sie in ihre Vergangenheit.
    „ Du hast unter Menschen gelebt? ” , fragte er ungläubig. „ Wovor sollten sie dich beschützen? ”
    „ Anderen Menschen, Männern ” , präzisierte sie. „ Es war nicht mehr sicher für mich, allein im Wald , und ich habe nichts gefunden , das meinen Hunger stil l te. ”
    „ Wovon hast du dich im Wald ernährt? ”
    „ Ich versuchte es mit dem, wovon die Tiere sich nährten. ”
    Also nicht vom Blut dieser Tiere. Wie alt mochte sie zum Zeitpunkt des Todes ihrer Eltern gewesen sein ? Auf keinen Fall älter als zehn oder elf . D as Alter, in dem die Kinder der Rugadh sich dem menschlichen Erbe i h rer Mutter ent fremd en und die N atur ihres Vaters ann e hmen. D ie Zeit, in der die Sonne ihnen Schme r zen bereitet und sie zum ersten M al Blut tr i nken .
    Lorcan erinnerte sich an die Óhigeantachth und das eigene Entsetzen über die Verände rungen , die Verwirrung zu erfahren, was es bedeutete , ein Rugadh zu sein, noch dazu mit den Genen eines Kriegers gesegnet , oder verflucht, wie er es d a mals empfunden hatte . Er entsann sich des Grauen s vor dem ersten Schluck Blut und die Gra t wanderung , sich nicht zu viel von ihren Fuil A bhlann zu nehmen , den menschlichen Blutwi r tinnen.
    Ein minderjähriges Mädchen, allein auf sich gestellt, ohne die Anleitung der E l tern – kein Wunder, dass sie unter j enen Zuflucht suchte, denen sie vermeintlich ang e hörte , obwohl sie die Mörder ihrer Eltern waren. Lorcan zog nicht mehr in Zwe i fel, dass sie die sagenumwobene Tochter eines Rugadh war. A ls Fiannah hätte sie mit Sicherheit niemals Z u flucht bei Menschen gesucht .
    „ Weshalb lebtest du allein im Wald? ” Er stellte die Frage nur ungern, führte sie Teagan do ch auf die Spur ihrer Eltern. Warf sie in das Grauen zurück , das sie als Kind erlebte, dem das Liebste durch die Flammen der Hölle genommen worden war , die in den Dorcha Mheánaois keine Erfindung der Menschen war, sondern eine Realität im Na men eines angeblich barmherzigen Gottes. Teagans langes Schwe i gen weckte die schlimmsten Befürchtungen, also befragte er die Bhannah, wollte wi s sen, ob sie ihn vor den Bildern ihrer Vergangenheit schütz en woll te . Er hörte ihre Gedanken nicht, er sah wie Teagan die Hand nach ve r schwommenen Bildern ausstrec k te, schemenhafte Gestalten, deren Konturen sich nicht schärften, im Gegenteil, sie ve r schwammen, je näher sie ihnen kam.
    „ Ich weiß nicht. ” Sie sah ihm ratlos in die Augen und er war froh, dass etwas oder jemand seine Leathéan vor diesen Bildern schützte, möglicherweise ihr U n terbewusstsein, möglicherweise, die verschwomm e nen Gestalten selbst … ihre Eltern.
    „ Die Menschen , sie haben dich auf genommen , dir zu essen gegeben und  Schutz geboten ” , lenkte er ihre Aufmerksamkeit auf seine eigentliche Frage , o b wohl es ihm nicht mehr um den Käse ging, der unangerührt auf dem Teller lag .
    „ Bis sie entdeckten, was ich bin. ”
    „ Wusstest du selbst es zu diesem Zeitpunkt ? ”
    „ Die Mä n ner, vor denen ich geflohen war

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