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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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ihrem Inner e n die Malais . Reichte sie aus, sie neben ihm zur Ruhe zu betten, würde sie auch genügen, die Illusion zu solcher Perfektion zu treiben. War sie wirklich in einer brüllend en Kutsche ohne Pferde über s Land gerast? Durch die Lüfte geflogen? Oder bildete sie e s sich in ihrem Rausch ein ? So sehr sie auch suchte, sie fand in ihrem Inner e n nur Überreste. Das stimmte mit ihren Erinnerungen überein. Als Sühne für ihren Ungehorsam, hatte ihr Nêr sie neben Schlägen mit Entzug gestraft und ihr Zeit und Klarheit gegeben, über ihre Verfe h lungen nachzudenken. Zeit, in der auch ihre Wärter nicht vorbeigekommen w a ren , um sie zu füttern. Klarheit, die sie in die Lage ve r setzte, zu wählen – e inen neuen Ge bi e ter.
    Eine rechte Wahl, war er doch ein gütiger Herr, s ah über i hre Unzulänglichke i ten hinweg und v erlangte keine Buße für ihren Ungehorsam. Er hatte sie gew a schen , hatte anders als ihre Wärter Rücksicht auf ihre Verletzungen genommen , die sie brutal schrubbten und den alten neue hinzufügten. Er hatte sie gekleidet . Sie gebettet . Sie gewärmt . Sie genährt . Teagan leckte sich bei der Erinnerung über die Lippen. Es schmeckte köstlich, was er ihr angeboten hatte . Nicht das schrec k liche Blut, das nach ihren Wärtern stank, n ach d e ren Furcht vor ihr, ihrem Ekel und Hass. Das ihr verriet, was sie mit ihr anstellen wollte n , wenn ihr Nêr ihr de r einst überdrüssig wurde. Nein, womit ihr neuer Gebieter sie nährte , war von überwältigender Fülle und v erlockende r Widersprüchlichkeit. Unverdorben, s o lange der Hass des G e fangenen sie nicht befleckte . Auch ihn hatte sie sich nicht ein gebildet . Ei n geschlossen hinter dicken Mauern, suchte er nach Schwachstellen, Rissen, durch die sein Hass drang. E r brannte in ihrem Inner e n, v e r giftete auch sie …
    Wie die finstere Malais ihres Nêr. Dennoch hatte es ihr danach ve r langt , war sie glücklich gewesen , we nn er sich großzügig gezeigt hatte . Was ihr neuer Gebieter ihr schenkte, war so viel rei ner, e s würde sie bessern und nicht zu schändlichen Ve r brechen verführen . Durch ihn würde sie zu mehr als einer f leischgewordenen Gabe we r den, die so viel Unheil verbreitete.
    „Nêr“ , wisperte sie, nicht aus Sehnsucht nach demjenigen , der sie in der Ve r gangenheit besessen hatte . Den Fremden würde sie künftig mit Freuden so ne n nen. An seinem Gesicht sah sie sich niemals satt und es war keine Täuschung. D ieses Antlitz war niemals unter d en verschlungenen See len gewesen , d ie einzige Quelle, aus der ihr Gebieter schöpf te. Teagan hob ihre Hand, um letzte Gewis s heit zu erlangen. Ein Trugbild würde sich unter ihrer Berührung verzerren. Sie hielt in der Bewegung inne , fürchtete wen i ger das Zerplatzen der Illusion als ihren neuen Gebieter zu verletzen. Sie wollte ihm seine Güte nicht durch blutige Fu r chen im Gesicht danken. Ihre Klauen waren gefürchtet, i hre Wärter hatten sie mehr als einmal zertrümmert . Sie hatten lieber eine Bestr a fung durch ihren Herrn in Kauf genommen , als von der Klaue eines Monstrums zerfetzt zu we r den. Recht hatten sie getan .
    „Brúd h uil.“ Sie starrte angewidert auf ihre Hand . Wahrlich, sie war abstoßend und e ntzog sich ihrer Kontrolle , als führ t e sie eine eigene Existenz. Teagan tö tete, ohne andere zu berühren, a ber diese fluc h würdige F ähigkeit wusste sie zu lenken, n icht jedoch ihre Hände. Sie reagierten auf Gefahren, die sie nicht einmal wah r nahm, s ie gehorchten einem Überlebenswillen, den Teagan nicht empfand, u nd sie waren eilfertige Sklaven ihrer Angst. Hatte sie nicht ihren neuen Gebi e ter mit ihnen bedroht ? Hatte er nicht darüber hinweg gesehen ? Sie durfte ihm den Gro ß mut ni cht auf diese Weise entlohnen, d och sie musste Gewissheit ha ben. „Car u aidd .“ Zärtlich. Das Wort schmeckte süß auf ihrer Zunge und e s weckte Erinn e rungen. Sie imitierte die Geste, mit der er dies e Süße auf ihrer Haut verstr i ch en hatte , fuhr mit ihren Fingerrücken über ihre eige ne Wange und s uchte das Soilsiú in ihrem Inn e r e n.
    Sie hatte dieses Licht einst an der Grenze zu Unmanthir gefunden und zum Hüter der schö nen Dinge in ihrem Leben erkoren . Eine Anhysbys hatte sie ermutigt die leuchtende Ku gel, nicht größer als ihre Faust, an sich zu neh men. N ie zuvor hatte eine der Gesichtslosen zu ihr gesprochen , wie auch, besaßen sie doch keine Mü n der. Vielleicht war sie auch taub für

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