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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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eigene En t sche i dungen , handelten für sie, wenn sie eine Bedrohung nur erahnten. Sie hatte ihre Zufluchtsstätte nicht verteidigen wollen , indem sie den Ei n dringling biss, sie hatte viel zu viel Angst vor ihm, dennoch hatte sie ein stärkerer Instinkt gezwu n gen nach ihm zu schnappen. Und er? Er hatte ihr vergeben , die Großzügigkeit angesichts ihrer fortwährenden Unbo t mäßigkeit wiederholt . Er teilte keine der Vorlieben ihres einst i gen Nêr, sicher fraß er auch nicht das Fleisch Hilfloser. Er trank Blut, nach Menschen stinkendes Blut … auch das änderte ihre Meinung nicht, in ihm einen besseren Gebieter gefunden zu haben. Vielleicht hatte er das Blut getrunken , d a mit es ihre Sinne nicht quälte, sie nicht an ihre Wärter erinner te. E r tat so viel für sie, beschenkte sie reich , ohne eine Gegenleistung zu ve r langen.
    „Éadaí.“ Die fremde Sprache kam ihr immer leichter über die Lipp en, b ald wü r den es mehr als einzelne Worte sein. Ihr Gebieter sollte nicht mehr darüber ve r zweifeln, dass sie einander nicht verstanden. „Kle i dung.“ Vor langer Zeit trug sie mehr als Schmutz am Leib, a b er nichts, das so kostbar war und d as ihren Kö r per umschmeichelte , wie eine sanfte Berührung. Niemals würde sie es ablegen. Sie atmete den Duft ihres neuen Gebieters ein, w ünschte in ihrer Gewandung hätte sich auch etwas von seinem prickeln den Zorn verfangen, s tattdessen durchströ m te Teagan ein beängstigendes Ve r langen. Fest schlang sie die Arme um ihren Leib, rollte sich neben ihrem schlafenden Gebieter zusammen, bemüht keinen Laut über ihre Lippen dringen zu lassen. Ein überwältigender Schmerz wütete in ihrem Inner e n, Schweiß bedeck te ihre Haut und s ie zi t terte unkontrolliert .
    Komm zu mir und ich gebe dir, wonach du dich verzehrst.
    Sie bildete sich das Flüstern nur ein. Ihr Nêr war nicht hier bei ihr. Sie trug nicht genug seiner Bosheit in sich, um ihm eine Pf orte in ihr Domhain zu öffnen, n ur die dünne, schwarze Schale um die Sphäre des Soi l siú . Sie spürte , wie das Licht sich häutete o der spie nicht vielmehr die Finsternis das Licht aus?
    „Ni.“ Zu mehr als einem kraftlosen Hauchen war sie nicht fähig. Ihre Zähne klapperten, so sehr schüttelte das Zittern ihren Körper. Sie krümmte si ch stö h nend . Tränen nahmen ihr die Sicht. Die M a lais jagte durch ihren Körper, w eckte das Verlangen, das sie nicht verspüren wollte. In ihrer Not strec k te sie di e Hand nach ihrem neuen Gebieter aus. Sie musste sich daran erinnern, wonach sie sich in Wahrheit ve r zehrte. Ihre zitternden Fing er berührten seine warme Haut, fanden blind die Ste l le, an der sein Herz unter der Wärme schlug . Sie unterdrückte ein Schluchzen. Das war es, was sie in Wahrheit wol l te: Wärme, e in Herz, das ni cht allein für ihre Gabe schlug, Gefühle, die nicht an ihre niedersten Instinkte appe l lierten. Schon das W enige, das er ihr gab, ermutigte sie, sich der Malais entgege n zustellen .
     
    *

Finsternis
     
    Kaum setzte sie einen Fuß in ihr Domhain, umgarnte sie die Finsternis, f lüste r te mit schmeichelnder Stimme auf sie ein, w irbelte um si e herum und forderte sie zu m Tanz auf. Teagan wurde mitgeriss en, d rehte sich um die eigene Achse bis ihr sc hwindelig wurde. Wäre es nicht unendlich lohnender , sich i m Rausch zu verli e ren?
    „Ich will das nicht mehr . “ Sie kam um Atem ringend zu Verst and. Silberne F ä den des Armúrlann schossen aus ihren Fingerspitzen. Der fi nstere Wirbel verä n derte sich, d as Flüstern wich dem fröhl i chen Lachen eines Kindes. Ihr Lac hen. Sie war hoch in der Luft, g ehalten von starken Händen, die sie niemals fallen la s sen würden . Ein gesichtsloser Anhysbys wirbelte sie im Kreis herum. Sie hörte ihre Kinderstimme fo r dern, er soll t e sich schneller mit ihr drehen.
    „Mi muimh thá, Daidhí.“ Die fremden und doch vertrauten Worte kamen mit einem Schluchzen über ihre Lippen. Der Anhysbys hielt sie nicht mehr, streckte ihr seine Arme e ntgegen, b rennende Hände wollten sie verzweifelt halten. Fla m men um hüllten seine Gestalt und verbrannten i hn zu Asche, die der finstere Wi r bel schluckte. Das Armúrlann formte sich in ihren Händen zu Dolchen . Teagan stand inmitten des Wirbels, s tieß s ilberne Klingen in finstere Malais , durchschnitt die Bosheit . Das Kreischen schrillte in i h ren Ohren. Wieder und wieder fuhren die Klingen hinein, z erteilten, was ihr einst das Kostbarste war.

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