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Verlockung der Nacht

Verlockung der Nacht

Titel: Verlockung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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angespannten Augenblick lang, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder mir zuwandte.
    »Wir wissen, dass Sie in der Höhle etwas vorhaben, und wir wissen, dass es mit Geistern zu tun hat. Es wäre für uns alle einfacher, wenn Sie uns sagen würden, was es ist, aber selbst, wenn nicht, werde ich es herausfinden.«
    Nur über meine Leiche . »Ich habe es Ihnen schon letztes Mal gesagt: Ich tue der paranoiden Kundin eines Freundes einen Gefallen. Die Frau glaubt, in der Höhle würden alte Indianergeister hausen oder so. Ich habe ihr gesagt, ich würde das von Experten checken lassen, also sind wir hier.«
    »Sie schwört, Tecumseh, Crazy Horse und Geronimo haben sich hier eingenistet. Völlig meschugge, die Alte, aber ihre Schecks sind gedeckt«, fügte Tyler hinzu.
    Madigans Blick ging zu Chris, dem der Schweiß über das Gesicht lief, obwohl die frühabendliche Brise empfindlich kühl war.
    »Sind Sie deshalb hier?«
    Chris sah weder Bones noch mich an, aber er wusste, dass wir ihn beobachteten. Seine Gedanken überschlugen sich, als er sich fragte, wovor er mehr Angst haben sollte: dem Mann, der den Soldaten mit der Waffe befehligte, die dieser an seine Wange presste, oder den beiden Vampiren in etwa fünfzehn Metern Entfernung.
    »Wir haben nach Geistern gesucht, wie sie gesagt hat«, krächzte er, sich absichtlich vage ausdrückend.
    Madigan trat näher an ihn heran. »Und, haben Sie welche gefunden?«
    Diesmal wanderte Chris’ Blick in unsere Richtung, bevor er antwortete. »Es gab ein paar interessante EMF s und Cold Spots, aber nicht das, was die Kundin beschrieben hat.«
    »Ah.« Madigan nahm seine Brille ab und putzte sie beinahe beiläufig an seinem Jackett. »Also sind wir wieder bei der Es-gibt-keine-intelligenten-Geister-Behauptung, hmm? Was hat es mit dem ganzen Marihuana und Knoblauch in Ihrem alten Haus auf sich, Cat?«
    Ich schenkte ihm ein dünnes Lächeln. »Ich rauche gern mal einen Joint, und Knoblauch ist gut fürs Blut.«
    »Können Sie überhaupt die Wahrheit sagen?«, fragte Madigan streng.
    »Der muss gerade reden«, murrte Don.
    Ich schwieg. Madigan starrte mich weiter an, seine Leute hielten ihre Position, obwohl einige von ihnen inzwischen dachten, dass sie gern die schweren Waffen abgelegt hätten, wenn sie uns nicht bald erschießen konnten. Sicher war es kein Zufall, dass ich keinen der Männer kannte. Madigan hatte keinen meiner Freunde aus dem Team mitgenommen.
    »Donovan«, rief Madigan mit siegessicherem Grinsen im Gesicht. »Nehmen Sie Proctor und Hamilton und sehen Sie sich die Geisterfalle mal an, über die die Leute im Wohnmobil geredet haben. Dann werden wir ja sehen, ob es keine intelligenten Geister gibt.«
    Scheiße! Wir hatten dem Team eine Gehirnwäsche verpassen wollen, damit sie keine sensiblen Informationen preisgeben konnten, wenn alles vorbei war, aber dafür war es jetzt zu spät. Aber vielleicht konnte ich die Kuh ja doch noch vom Eis holen. Madigans Leute würden Wochen brauchen, um die Falle zu finden, wenn es ihnen überhaupt gelang.
    Meine Erleichterung hielt jedoch nur so lange vor, bis die Soldaten die Helme abnahmen und tief einatmend auf Bones und mich zuhielten. Sie waren Menschen, was brachte ihnen das?
    Die Erleuchtung traf mich, bevor Madigan selbstgerecht erklärte: »Die Sinne der Männer sind durch Vampirblut geschärft. Da sie jetzt Witterung aufgenommen haben, können sie der Fährte bis zu der großen Steinkonstruktion folgen, die sich angeblich dort drinnen befindet.«
    Noch mal Scheiße! Mit ausreichend Vampirblut in sich konnten die Männer sich tatsächlich den Weg zur Falle erschnüffeln und waren dazu noch gegen vampirische Gedankenkontrolle gefeit. Indem er die Höhle gefunden und mit übersinnlich getunten Soldaten hier aufgekreuzt war, hatte Madigan bewiesen, dass er schlauer war, als ich es ihm zugetraut hatte.
    Bones verschränkte die Arme vor der Brust und bedachte Madigan mit einem Laserblick.
    »Wessen Blut haben sie genommen? Alle Vampire in Ihrem Team schulden mir die Treue, und ich habe ihnen keine Erlaubnis erteilt, ihr Blut für etwas Derartiges herzugeben.«
    Madigans Lächeln war kalt. »Keine Bange. Ich habe es nicht von ihnen.«
    Bevor ich es verhindern konnte, machte ich ein verdutztes Gesicht, aber die Neuigkeit war wirklich verblüffend. Wenn Madigan zum Dopen seines Sonderkommandos nicht Tates oder Juans Venen angezapft hatte, mit welchem Vampir – oder welchen Vampiren – war er dann im Geschäft?
    Dann sah ich den Blick

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