Verlockung
verführerisch die Augen „Mein Name ist Faith.“
„Night“, stellte er sich vor, wobei sie ihn weiterhin mit unglaublich anziehendem Blick betrachtete.
„Wollen wir dann los?“, fragte sie mit glockenheller Stimme.
Er nickte und sagte an mich gewandt: „Wir sehen uns dann heute Abend.“ Damit ging er mit dem Mädchen los und schritt zusammen mit ihr die Treppe hinauf. Das perfekte Paar… Beide unglaublich schön und unerreichbar. Schon waren sie in ein Gespräch vertieft und alles andere schien vergessen.
Eine unendliche Leere breitete sich in mir aus, als ich dieses Bild sah. Kurz verlor ich den Mut, doch dann rappelte ich mich innerlich wieder auf. So schnell würde ich nicht aufgeben, dafür war er mir viel zu wichtig.
„Ein schönes Paar“, murmelte Céleste, wofür sie einige böse Blicke erntete.
„Also ich kann diese Ziege nicht leiden, “ brauste Thunder auf. „Sie ist so zerbrechlich und ach so wohlerzogen. Das sind die Schlimmsten. Nach außen liebreizend, doch im Inneren sind sie einfach nur furchterregend. Da ist mir so eine wie Stella lieber, da weiß man wenigstens woran man ist.“
„Ich fand nicht, dass sie irgendwie berechnend gewirkt hätte, “ wandte Céleste ein.
Gegen Abend war das Mädchen erst einmal vergessen. Beschwingt und mit rasendem Herzen ging ich zum Raum, in dem die Nachhilfe stattfinden sollte. Night war bereits dort und wartete auf mich.
„Na bereit?“, fragte er mit diesem Lächeln, das ich so sehr liebte.
Ich nickte und trat in das Zimmer. Zögernd blickte ich mich im Raum um. Es war keiner, außer uns zu sehen.
„Sollte nicht so etwas wie ein Aufpasser hier sein?“, fragte ich vorsichtig nach.
Er nickte und deutete in Richtung Decke über sich. Erst jetzt bemerkte ich die leuchtende Kugel, die in der Luft schwebte.
„Was ist das denn?“
„Eine Überwachungskugel. Stell sie dir wie eine Art Videokamera vor.“
Während ich noch immer dieses seltsame Gebilde betrachtete, war Night dabei das Sofa zurecht zu schieben.
„Glaubst du nicht, dass das Ärger gibt?“ Immerhin würde dieses Ding das aufzeichnen…
Er lächelte verschwörerisch. „Ich hab bereits dafür gesorgt, dass sie nur das zeigen wird, was in Ordnung geht.“
Als er meinen zögernden Blick wahrnahm, schmunzelte er keck. „Mach dir keine Gedanken. Sie werden nicht herausfinden, dass die Kugel manipuliert wurde.“
Er legte einen Film ein und wir setzten uns auf das ramponierte Sofa.
Die ersten Minuten versuchte ich noch angespannt der Handlung zu folgen, das hielt ich allerdings nicht lange durch. Seine Anziehungskraft war einfach zu groß, als dass ich hätte widerstehen können. So war es unvermeidlich… Mein Blick glitt ständig zu ihm hinüber. Er wirkte vollkommen entspannt, wie er auf dem Sofa saß. Von den Strapazen der letzten Wochen war nichts mehr zu sehen. Er trug einen hellen Pullover, der sich eng an seine muskulöse Brust schmiegte. Mit schmachtenden, sehnsuchtsvollen Blicken, hing ich an ihm und sah mich im Geiste an diesen vollkommenen Körper schmiegen. Ich liebte ihn über alles… Sein unwiderstehliches Lächeln, das aber auch so unnachgiebig hart werden konnte… seine samtweiche Stimme, die mich betörte… seine atemberaubende Blicke, die meinen Körper in Flammen setzte, die aber auch so eisig kalt werden konnten, dass das Blut gefror… Mir wären noch tausend Dinge mehr eingefallen, doch im Grunde zählte nur eines: Ich liebte ihn und konnte es ihm nicht sagen. Die Angst von ihm abgewiesen zu werden, war einfach zu groß. Lieber begnügte ich mich damit in seiner Nähe sein zu dürfen und meine Gefühle verbergen zu müssen, als alles mit einer Beichte zu zerstören. Noch nie zuvor hatte ich mich so sicher, geborgen und vollkommen gefühlt, wenn ich bei ihm oder gar in seinen Armen liegen durfte. Was dachte ich da nur wieder?! Röte stieg in meine Wangen, zumal ich bemerkte, dass er mich aus den Augenwinkeln beobachtete. Unruhig rutschte ich hin und her, während mein Herz zu zerspringen drohte. Von einer unsichtbaren Kraft wurde mein Blick von dem seinen angezogen. Es war einfach unmöglich sich seinen Augen zu widersetzen, sich nicht in diesem Gefühl, das darin lag zu verlieren…
„Wollen wir es mal versuchen?“, fragte er mit solch wundervoller Stimme, dass ich zunächst vom Klang gefangen war. Erst als der Sinn dieses Satzes zu mir durchrang, begann sich mein Kopf einzuschalten.
Mir schossen bereits einige äußerst prägnante Bilder
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