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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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vorm geistigen Auge umher… dennoch nickte ich.
     
    Er schaltete den Fernseher aus, zog zwei Stühle vor einen Tisch und deutete mir mich zu setzen. Wie in Trance kam ich seiner Aufforderung nach.
    Mein Puls raste so heftig wie nie zuvor. Ich stierte ihn förmlich an, als er mit verlockender Stimme sagte: „Schließ die Augen.“
    Ich tat es, spürte dabei seine Wärme und vernahm seinen unbeschreiblich anziehenden Duft, so dass ich mich am liebsten in seine Arme geworfen hätte.
    Leise fuhr er fort: „Entspann dich und versuch nicht verkrampft nach der Magie zu suchen. Streck deine Hand aus.“
    Zitternd legte ich diese auf den Tisch. Ich spürte wie seine Finger nach meinen tasteten und sich schließlich darum schlossen. Ein Kribbeln jagte so heftig durch mich hindurch, dass ich beinahe von einer Ohnmacht hinweg gerissen wurde. Wellen des puren Glücks strömten durch meinen Körper, ich konnte es nicht verhindern, dass ich dabei leicht zu zittern begann.
    „Versuch so tief in dich zu gehen, wie du kannst.“ Seine Stimme hatte etwas unglaublich Betörendes. Sie war so sanft und beruhigend. Ich fühlte mich so unwahrscheinlich wohl, dass ich ganz automatisch immer mehr in mich selbst versank. Im gleichen Augenblick fühlte ich eine angenehme Wärme, die aus meinem Inneren zu kommen schien. 
    „Die Kraft ist wie ein Licht. Versuch es zu erreichen, wenn du es siehst.“
    In diesem Moment erkannte ich den Ursprung der Wärme. Es war tatsächlich ein helles Licht. Ich sah es direkt vor mir, so nah, dass ich nur danach zu greifen brauchte, um es in die Hand nehmen zu können. Dennoch fürchtete ich, dass es bei einer Berührung sofort wieder verschwinden würde.
    Nights Hand, die noch immer um meine geschlungen war, gab mir Sicherheit. Ich griff nach dem Licht, streckte förmlich jeden einzelnen Finger danach aus. Ganz langsam, Millimeter für Millimeter kam ich näher… Eine Welle unglaublicher Kraft durchströmte mich; Hitze schoss durch meine Adern und ich fühlte, wie sich seine Hand entfernte.
    Erschrocken riss ich die Augen auf und sah zu meinem Erstaunen, wie eine hellstrahlende Lichtkugel in meiner Handfläche schwebte. Sie war wundervoll, leicht, kristallklar und von einem unbeschreiblichen Blau. Noch ehe ich es begreifen konnte, verschwand sie jedoch sogleich wieder.
    „War… war ich das? “ fragte ich vollkommen entgeistert.
    „Ja, du hast es geschafft!“
    „Ich habe gezaubert?“
    Er nickte. „Du hast dich mit deiner Magie für kurze Zeit verbunden und einen Teil in deine Hand strömen lassen.“
    Ganz langsam wurde mir klar, was gerade geschehen war. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, dann brach die unbändige Freude aus mir heraus. Begeistert warf ich mich in seine Arme und dankte ihm immer wieder.
    „Du brauchst mir nicht zu danken, das warst ganz allein du.“
    „Nein, ohne dich hätte ich das niemals geschafft. Ich dachte die ganze Zeit, dass ich gar keine Kräfte besitze, aber nun habe ich es geschafft.“ Meine Augen glühten vor Dankbarkeit und Liebe.
    „Jetzt musst du dich nur noch komplett mit der Zauberkraft verbinden, dann wirst du sie stets sofort nützen können, aber das Schwierigste hast du nun hinter dir.“
    „Danke“, sagte ich erneut. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich mich in seinen Arm geworfen hatte und noch immer darin lag. Hinzu kamen seine unglaublich blauen Augen, von denen ich weiterhin gefesselt wurde. Ich war ihm so nahe, fühlte seinen Atem prickelnd auf meiner Haut. Nur wenige Zentimeter trennten mich von seinen verführerischen Lippen. Ich müsste nur die Hand ausstrecken, um ihn berühren zu können… Es war ein wahnsinniger Impuls, der mich da zu überwältigen drohte. Einmal mit den Fingern über sein perfektes Gesicht streicheln. Langsam hob sich meine Hand… Die Finger streckten sich, während mein Puls laut in den Ohren rauschte… Ich sah nichts weiter mehr, als dieses atemberaubende Gesicht… diese vollkommene Haut… die einladend schönen Lippen… Ein Klopfen riss mich aus den Gedanken und ließ mich aufschrecken. Schnell löste ich mich aus seinen Armen, während sich die Türe öffnete. Ich starrte entsetzt zu der Person, die darin stand.
    „Oh entschuldigt, bin ich zu früh?!“ Faiths Blick war atemberaubend, so schön und lockend.
    Night blickte hastig auf die Uhr. „Nein bist du nicht.“ Er lächelte das Mädchen an. „Wir hatten nur gerade die ersten Erfolge und darum die Zeit vergessen.“ Er erhob sich und machte

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