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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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uns kam. „Da bist du?! Soll ich dir tragen helfen?“ Er hielt einen Moment inne, als er uns sah. Mit einem schelmischen Grinsen baute er sich vor uns auf. „Oh, störe ich gerade bei etwas? Soll ich euch zwei lieber allein lassen?“
    Night seufzte. „Was du dir immer einbildest. Mach dich lieber nützlich.“ Damit drückte er ihm zwei Taschen in den Arm und kramte die restlichen Sachen zusammen. Die Tüte mit meinen Pralinen, behielt er jedoch in der Hand.
    „Danke nochmal. Ich freue mich wirklich sehr.“ Sein Blick funkelte und ließ meinen Körper erneut schaudern.
    „Bis dann“, sagte er und ging mit Sky davon.
    War das gerade wirklich passiert?! Hatte ich nicht nur wieder geträumt?! Dafür hämmerte mein Herz jedoch zu laut und alles in meinem Körper erinnerte sich noch an ihn und seine Berührungen. Es war so unglaublich schön gewesen. So schön, dass der Verlust seiner Nähe förmlich schmerzte. Ich wünschte mir so sehr irgendwann bei ihm sein zu können. Richtig mit ihm zusammen zu sein… Ich schüttelte den Kopf. Was dachte ich da nur… Aber es war in diesem Moment so schwer, nicht davon zu träumen.
     
    „Sie alle haben hoffentlich die Hausaufgaben gemacht. Ich möchte nämlich in dieser Stunde einige Interpretationen von Ihnen vorlesen lassen und besprechen. Herr Breu seien Sie doch bitte so nett und kommen Sie nach vorne, um ihren Aufsatz vorzutragen.“
    Der Angesprochene sah erschrocken auf, tappte dann aber zum Lehrerpult, stellte sich dort auf und begann mit zittriger Stimme zu lesen.
    Ich versuchte die ersten Minuten konzentriert zu folgen, doch irgendwann schweiften meine Gedanken, wie so oft in den letzten Tagen, ab. Ich konnte nicht anders. Die Bilder drängten sich ständig wieder auf und mit ihnen kamen die Gefühle. Es war einfach unmöglich nicht an den vergangenen Valentinstag und Night zu denken. Seine starken Arme, die muskulöse feste Brust, seine angenehme Wärme, sein Geruch, der mich stets um den Verstand brachte, die unglaublich schöne Stimme und die wundervollen zärtlichen Lippen…
    Etwas rammte mich von der Seite so fest, dass ich beinahe vom Stuhl gefallen wäre. „Träumst du schon wieder?!“, zischte Thunder, die mir etwas zu heftig den Ellbogen in die Seite gestoßen hatte.
    „Ich hab nur nachgedacht“, flüsterte ich zurück.
    „Seit Valentinstag bist du zu nichts mehr zu gebrauchen“, seufzte sie. „Ständig starrst du Löcher in die Luft, grinst vor dich hin und hast diesen abartigen Blick… Mir wäre das ja im Grunde egal, aber als Unterhaltung im Unterricht taugst du momentan echt nicht mehr.“
    Sie hatte leider Recht. Mit mir war momentan wirklich nicht viel anzufangen.
    „Tut mir leid“, entschuldigte ich mich.
    „Night hat die Pralinen zwar angenommen und gegessen, aber dafür bist du mir doch ein bisschen zu sehr aus dem Häuschen.“ Sie musterte mich durchdringend, woraufhin sich mein Gewissen meldete. Von dem Kuss und der Umarmung hatte ich tatsächlich nichts erzählt. Warum konnte ich selbst nicht genau sagen. Vielleicht wollte ich nicht, dass alles analysiert und seziert wurde, denn damit würde dieser Moment unweigerlich an Magie verlieren. Es war schön ihn nur für sich zu haben, in Gedanken nochmals durchleben zu können und davon zu träumen.
    „Hast du eigentlich mitbekommen, dass Faith angeblich krank sein soll?“
    Diese Auskunft war tatsächlich neu.
    Thunder seufzte rüde. „Wenn du nicht ständig so in Gedanken versunken wärst, wäre es dir bestimmt nicht entgangen, aber egal…“
    „Was hat sie denn?“
    Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich sie tatsächlich seit einer Weile nicht mehr gesehen.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Eine schlimme Erkältung oder so was. Allerdings gibt es auch Gerüchte, die etwas ganz anderes sagen.“
„Und was?“ Allmählich war meine Neugier geweckt.
    „Sie spielt nur die Kranke in der Hoffnung, dass Night sie besuchen kommt. Immerhin hat sie ihn dann auf ihrem Zimmer.“
    „Ich dachte es sei Jungs verboten in den Mädchentrakt zu gehen?“ Natürlich galt dieses Verbot auch umgekehrt. Ich erinnerte mich noch mit Schrecken an die Nacht, als ich zu Night geeilt war, nachdem ich den Dämon gesehen hatte. Die Regel war mir zwar bekannt gewesen, doch in diesem Moment hatte es keine Rolle gespielt. Im Nachhinein konnte ich von Glück sagen, dass ich dabei nicht erwischt worden war.
    „Klar, aber bei Krankenbesuchen wird schon mal ein Auge zugedrückt“, unterbrach Thunder meine

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