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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Fächern hatten wir lediglich in den Büchern lesen oder von der Tafel abschreiben müssen. Alles war bisher ganz ohne den Gebrauch von Magie abgelaufen.
    Nach dem Mittagessen ging ich noch einmal zu meinem Spind. Ich wollte ein paar Bücher holen, um zusammen mit den anderen in der Bibliothek Hausaufgaben zu machen. Dieses Mal war ich allerdings um einiges vorsichtiger beim Öffnen. Ich steckte den Schlüssel hinein, drehte ihn und als ich an der Türe zog, warf ich mich zur Seite. Es passierte jedoch nichts. Dennoch hörte ich einige lachen. Ich wandte mich um; dort standen Stella, Cat, Ice und ein paar andere Mädchen, die ich bislang noch nie gesehen hatte. Alle starrten mich an und bogen sich förmlich vor Lachen. Plötzlich aber veränderten sich deren Gesichtsausdrücke. Irgendetwas hatten sie vor. Schnell sah ich mich um, doch außer ihnen und mir war keiner mehr da. Die Gruppe kam auf mich zu und baute sich um mich herum auf.
    „So eine wie du, sollte wirklich wissen wo ihr Platz ist“, zischte ein großes rothaariges Mädchen.
    „Hexenhalblinge haben hier nichts zu suchen und schon gar nicht in seiner Nähe“, fauchte mich eine Schwarzhaarige böse an.
    „Was soll das?“, wollte ich wissen. Ich versuchte selbstsicher zu klingen und keine Angst zu zeigen, aber ob mir das gelang? Was wollten diese Zicken überhaupt von mir?
    „Spiel nicht die Ahnungslose“, wandte nun Stella ein. „Wir haben sehr genau mitbekommen, was für ein Spiel du treibst.“
    „Wovon sprecht ihr? Könnt ihr mal Klartext reden? Wenn nicht, dann lasst mich in Ruhe. Ich habe noch anderes zu tun.“ Ich schloss den Spind und wollte an den Mädchen vorbei gehen, doch die Rothaarige schnappte sich meinen Arm und stieß mich hart gegen den Schrank.
    Mein Herz raste vor Angst, denn langsam wurde mir bewusst, dass sie es bitter ernst meinten und vor nichts zurückschraken.
    „Du warst mit ihm auf der Krankenstation. Anschließend wart ihr eine ganze Weile verschwunden und seid irgendwann wieder zusammen zurückgekommen. Wir wissen genau, was du vor hast“, sagte eine Brünette.
    „Ich habe überhaupt nichts gemacht. Er hat mich bloß zur Krankenstation und zum Direktor gebracht, mehr war da nicht. Also regt euch ab; zudem seid ihr doch selbst schuld, immerhin wart ihr das mit meinem Spind.“
    „Du hast eine ganz schön große Klappe. Du solltest wirklich aufpassen, was du sagst“, raunte die Schwarzhaarige. Sie holte mit der Faust aus und schlug zu. Ich kniff entsetzt die Augen zusammen und zuckte heftig, als ich den Schlag hörte. Allerdings war ich nicht von der Faust getroffen worden, wie ich gleich darauf feststellte. Sie war lediglich dicht neben meinem Kopf auf den Spind geknallt.
    Erneut amüsierten sich die Mädchen über mein erschrockenes Gesicht.
    „Meine Güte, habt ihr schon wieder eine in der Mangel“, mischte sich eine gelangweilte Stimme ein. Man hörte eine Spindtür aufgehen. Alle wandten sich dem Neuankömmling zu. Es war ein junger Mann mit blondem langem Haar, das zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war. Er war schlank, groß und einigermaßen muskulös. Als er sich umwandte, konnte ich seine blassen Augen sehen. Sie waren beinahe wässrig und verliehen ihm einen eigenartigen Ausdruck.
    „Misch dich nicht ein, Duke“, fuhr Stella ihn an. „Das hier ist unsere Sache.“
Er nahm sich einige Bücher, stopfte sie in seinen Rucksack und schloss das Fach. „Macht was ihr wollt, das interessiert mich nicht. Ich versteh nur einfach nicht, warum ihr euch ständig wegen diesem Idioten in den Haaren habt. Es gibt doch wohl genug Typen hier an der Schule.“
    „Sag das noch mal und du bist der Nächste!“, drohte die Schwarzhaarige.
    Er lächelte kalt. „Ja, klar. Versuch es nur. Du weißt, dass ich keine Skrupel habe.“
    Das ließ das Mädchen tatsächlich einen Schritt zurückweichen.
    „Ihr seid einfach nur hirnlos. Sich wegen diesem Vollidioten zu prügeln.“
    „Jetzt reicht es aber“, zischte Cat.
    „Jaja“, damit wandte er sich ab und wollte gehen.
    Ich hatte bereits gehofft, er würde mir helfen, doch er hatte offensichtlich nicht vor sich einzumischen. Diese Erkenntnis ließ die Angst erneut aufflammen; diese Ziegen würden mich hier und jetzt verprügeln, es sei denn der seltsame Typ half mir aus der Klemme.
    „Hey, halt! Du musst mir helfen!“, rief ich.
    „Halts Maul“, fauchte die Brünette und drückte mir unsanft den Mund zu. „Der wäre sowieso der Letzte, der dir beistehen

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