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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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würde.“
    Er wandte sich nicht um, blieb aber kurz stehen.
    Die Mädchen hatten sich allerdings längst wieder mir zugewandt und bekamen davon nichts mit.
    „Du hältst dich von Night fern, klar?!“
    „Wie oft denn noch?! Ich will nichts von ihm! Er hat mir nur geholfen, verflucht!“
    „Das wäre auch besser für dich. Schau dich nur an, du hättest eh keine Chance.“
    Plötzlich stand Duke neben ihnen. „Ich habe mich anders entschieden. Lasst sie los!“
    Seine Augen bekamen einen gefährlichen Ausdruck. Kurz schien die Gruppe noch zu überlegen, doch dann ließen sie mich tatsächlich los.
    „Merk dir besser, was wir dir gesagt haben“, damit wandten sie sich ab und gingen. Ungläubig sah ich ihnen nach, ließ mich dann aber erleichtert den Spind hinab sinken.
    „Oh Mann“, seufzte ich und sah zu ihm hinauf. „Danke, ohne dich wäre das bestimmt übel ausgegangen.
    Plötzlich bemerkte ich, dass auf seinem Gesicht ein seltsamer Ausdruck lag. Irgendwie erstaunt, verklärt und ein bisschen schüchtern? Was war denn nun los?
    „Ähm.. ja gern geschehen. Wohin musst du?“
    Ich runzelte kurz die Stirn. Was sollte das?
    „In die Bibliothek“, antwortete ich zögernd.
    „Ich bring dich hin.“ Er streckte mir die Hand entgegen, um mir aufzuhelfen. Ein Ekel überfiel mich, als ich seine feuchte glitschige Hand spürte. Während ich ihm folgte rieb ich sie verstohlen an der Hose trocken. 
    „Wie heißt du?“
    „Gabriela“, antwortete ich.
    Nun schien er erstaunt. „Ich habe schon von dir gehört. Du kommst aus Morbus.“
    Meine Miene verfinsterte sich. Wusste das eigentlich bereits jeder?
    „So ist es“, seufzte ich.
    „Stimmt es denn, was sie sagten?“
    Ich wusste sofort von was er sprach. „Nein, er hat mir wirklich nur geholfen.“
Nun lächelte er, was irgendwie gruselig an ihm aussah. „Gut, denn ich rate dir dich von ihm fern zu halten. Er ist ein eingebildeter Idiot. Er nutzt die Mädchen nur aus; im Grunde sind sie ihm doch alle völlig egal. Er ist hinterhältig und verlogen. Zum Glück scheinst du nicht auf ihn reingefallen zu sein.“
    Was redete er denn da? Gut, ich kannte Night noch nicht besonders, aber ich glaubte auf keinen Fall auch nur ein Wort. Allerdings musste ich mir wohl auch eingestehen, dass ich mich in Night ein wenig verguckt hatte und darum nicht gerade objektiv war. Dennoch wollte ich davon nichts mehr hören. Darum sagte ich knapp. „Ich werde aufpassen.“
    „Das solltest du auch besser. Wenn du wüsstest, was der schon alles auf dem Kerbholz hat. So einer gehört hier nicht her. Er ist Abschaum und die Weiber hier sind auch noch alle so blöd und fallen auf ihn rein. Irgendwann mach ich den Typen fertig, glaub mir.“ Plötzlich sah er auf. „Oh, wir sind ja schon da. Das ging aber schnell.“ Er lächelte verlegen und fuhr sich durchs Haar. „Na ja, ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder. Würde mich freuen.“
    „Ähm… klar“, stammelte ich, weil ich nicht wusste, was ich sonst darauf hätte antworten sollen. Der Typ wurde mir von Minute zu Minute suspekter. Ich war richtig erleichtert, als ich die Türe hinter mir zufallen hörte. Mit einem befreiten Seufzen suchte ich nach meinen Mitbewohnerinnen; es genügte jedoch ein kurzer Blick, um sie zu finden.
    „Da bist du ja endlich“, begrüßte Thunder mich.
    „Hast dir ja verdammt viel Zeit gelassen?“, stellte Shadow fest.
    „Ich hatte Ärger mit Stella und ihrem Gefolge.“
    „Wir hatten dich gewarnt“, fügte Thunder hinzu.
    „Haben sie dir was getan?“, fragte Céleste besorgt.
    „Nein, mir hat so ein Typ geholfen. Duke.“
    Nun verschlug es ihnen offenbar die Sprache.
    „Duke?! Groß, schlank, blonde lange Haare, irgendwie ein bisschen verschroben?“, fragte Thunder.
    Ich nickte. „Er war ja recht nett, aber irgendwie ein bisschen... seltsam.“
    Noch immer schwiegen die Mädchen, dann brach Thunder in Gelächter aus.
    „Was ist denn jetzt los?“
    „Na, dem musst du es ja angetan haben“, ächzte sie unter Lachen. „Sonst hätte der dir nie geholfen.“
    „Und was ist daran so witzig?“, zischte ich.
    War es denn nicht möglich, dass irgendein männliches Wesen auch mich interessant fand. Nun gut, wenn es nach mir gegangen wäre, hätte es nicht ausgerechnet dieser Typ sein müssen, aber trotzdem. Mal davon abgesehen glaubte ich auf keinen Fall, dass er Interesse an mir hatte.
    „Witzig daran ist, dass er sonst niemanden auch nur ansieht, geschweige denn sich in jemanden

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