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Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Titel: Verloren: House of Night 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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Erik und Shaylin. »Wir drei sollten die Sporthalle durchsuchen.«
    »Sehe ich auch so«, sagte Erik. »Also los.«
    Aber Shaylin blieb stehen, und Lenobia bemerkte, dass sie Eriks Hand abschüttelte, wenn auch eher gedankenverloren als verärgert oder absichtlich verletzend. Die rote Jungvampyrin sah zum Himmel auf und seufzte. Sie strahlte eine gewisse Ungeduld aus, als wartete sie oder wünschte sich etwas.
    »Was ist denn?«, fragte Lenobia sie, obwohl sie wahrlich anderes zu tun hatte, als sich um eine merkwürdige, zerstreute Schülerin zu kümmern.
    Shaylin sah weiter nach oben. »Wo ist der Regen, wenn man ihn braucht?«
    Erik schüttelte den Kopf. »Was soll das, wovon redest du?«
    »Regen. Ich wollte wirklich, es würde regnen.« Endlich sah das Mädchen ihn an und wirkte ein bisschen verlegen. »Ich schwöre, ich kann ihn in der Luft riechen. Das wäre eine Riesenerleichterung für die Feuerwehr und außerdem eine Garantie, dass das Feuer sich nicht weiter ausbreiten kann.«
    »Die Menschen bekommen das Feuer schon in den Griff. Wir müssen uns um die Sporthalle kümmern. Es gefällt mir nicht, dass Neferet dorthin unterwegs war.«
    Lenobia machte sich auf den Weg und nahm an, die beiden würden ihr folgen. Aber dann zögerte sie, weil Shaylin sich noch immer nicht vom Fleck rührte. Sie war nahe daran, der Jungvampyrin Frechheit oder Trödelei vorzuwerfen, aber Erik kam ihr zuvor.
    »Hey, es ist wichtig«, sagte er leise und dringlich. »Komm, lass uns mit Lenobia die Sporthalle absuchen. Die Feuerwehr bekommt alles andere schon unter Kontrolle.« Als Shaylin sich immer noch weigerte, wurde er lauter. »Was ist los? Weder Thanatos noch Dragon sind da, nicht mal Zoey und ihre Leute, da sollten nicht alle mitkriegen, was wir –«
    »Erik, ja, Lenobia hat recht«, schnitt Shaylin ihm das Wort ab. »Ich frage mich nur, was mit ihr passiert.«
    Lenobia folgte Shaylins Blick zu Nicole, die noch immer rußverschmiert und mit geröteter Haut auf der Bank zwischen den beiden Krankenschwestern saß.
    »Das ist doch eine von Dallas’ Roten. Würde mich nicht wundern, wenn sie was mit dem Feuer zu tun hätte«, sagte Erik sichtlich verärgert. »Lenobia, vielleicht sollten Sie dafür sorgen, dass Nicole in die Krankenstation kommt und nicht mehr rausgelassen wird, bis wir wissen, was zum Teufel hier eigentlich passiert ist.«
    Ehe Lenobia antworten konnte, sagte Shaylin fest und viel reifer, als man es einer Sechzehnjährigen zutrauen sollte: »Nein. Sie kann gern in die Krankenstation, damit man sie durchcheckt, aber schließt sie bitte nicht ein.«
    »Shaylin, du hast doch keine Ahnung. Nicole gehört zu Dallas’ Leuten«, sagte Erik.
    »Aber im Moment ist von denen nichts zu sehen. Sie verändert sich«, widersprach Shaylin.
    »Tatsächlich hat sie mir geholfen, die Pferde zu befreien«, bemerkte Lenobia. »Wenn sie etwas mit dem Brand zu tun gehabt hätte, wäre eher zu erwarten gewesen, dass sie sich in dem Rauch davongestohlen hätte. Dann hätte keiner je geahnt, dass sie da war.«
    »Klingt logisch. Ihre Farben sind auch anders – besser.« Dann sah Shaylin mit großen Augen Lenobia an. Ihre Festigkeit und Reife waren wie weggeblasen. »Äh, oh. Sorry. Ich hab zu viel gesagt. Ich muss lernen, den Mund zu halten.«
    Da erscholl eine donnernde Stimme. »Welch eine Untat ist hier heute Nacht begangen worden?« Eine Phalanx von Vampyren und Jungvampyren bewegte sich über das Schulgelände auf die drei zu – Thanatos an der Spitze, Zoey und Stevie Rae zu ihren Seiten und erstaunlicherweise direkt dahinter, mit kampfbereit ausgebreiteten Schwingen, Kalona – als wäre er plötzlich ein Schutzengel des Todes geworden.
    Und in diesem Augenblick öffnete der Himmel seine Schleusen, und es fing an zu regnen.

Drei
    Zoey
    Ich hatte es schon gewusst, bevor wir die Feuerwehrwagen und den Rauch sahen. In dem Moment, als Thanatos sich mit eigenen Augen davon überzeugen konnte, welche Verbrechen Neferet begangen hatte, wusste ich, dass im House of Night die Hölle los sein würde. In dieser Nacht war zweifelsfrei bewiesen worden, dass Neferet der Finsternis verfallen war. Thanatos hatte keine Zeit verloren, sie zu outen. Noch auf der Rückfahrt von Grandmas Lavendelfarm hatte die Hohepriesterin des Todes ihren Notruf nach Italien abgesetzt und den Hohen Rat der Vampyre darüber informiert, dass Neferet keine Priesterin der Nyx mehr war, sondern sich die Finsternis zum Gefährten gewählt hatte. Endlich war

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