Verloren: House of Night 10 (German Edition)
Aphrodite.
»Und ich kann ihr nur zustimmen«, sagte Damien.
»Ich auch«, erklärte Darius.
»Ich auch«, sagte Shaunee, und hinter ihr kam von Erin ein kurzes »Jep.«
»Ich habe mich für meine Seite entschieden«, verkündete Kalona feierlich. »Ich glaube, es ist Zeit, dass auch andere dies tun.«
Shaylin trat zu uns herüber. »Ich bin neu hier, aber ich weiß, welche Seite die richtige ist, und für die entscheide ich mich.« Erik folgte ihr. Er sagte nichts, aber er erwiderte meinen Blick und nickte. Ich lächelte ihn an und wandte mich dann an Thanatos, getragen von der Solidarität meiner Freunde. »Wir streiten nicht wie kleine Kinder. Wir sind es nur leid, von Leuten herumkommandiert zu werden, die sagen, sie wüssten, was das Beste ist, dann aber ständig Mist bauen – sogar noch mehr als wir selber.«
»Und das ist ganz schön viel Mist«, sagte Aphrodite trocken.
»Das hilft uns kein bisschen«, gab ich automatisch zurück. Zu Nicole sagte ich: »Also, entscheide dich für ein Team.«
»Okay. Ich wähle Team Nicole.«
»Also Team Scheiß drauf«, sagte Stevie Rae.
»Oder Team Gehässig«, sagte Erin.
»Oder Team Unattraktiv«, ergänzte Aphrodite.
Da zeigte Lenobia auf Thanatos’ Rücken. »Thanatos geht.«
»Dachte ich’s mir doch von Anfang an.« Bei Kalonas Ton hätte der Regen versiegen müssen, so trocken und verärgert war er. »Sie kehrt zu ihrem zivilisierten Hohen Rat zurück und überlässt es uns, das Böse zu bekämpfen.«
Thanatos hielt an, drehte sich um und durchbohrte den geflügelten Unsterblichen mit ihrem dunklen Blick. »Seid still, mein eidgebundener Krieger! Mein Wort ist nicht weniger bindend als das Eure. Ich folge lediglich der Spur des Todes. Leider führt mich das nicht aus dieser Schule weg, noch wird das in absehbarer Zeit geschehen.« Und ohne ein weiteres Wort ging sie weiter, dem schwelenden Eingang zur Sporthalle entgegen.
Aphrodite verdrehte die Augen. »Himmel, tut die dramatisch. Sie hat doch schon gesagt, es ist weder ein Vampyr, Jungvampyr noch ein Pferd. Also, wo ist das Problem? Sollen wir alle die Krise kriegen, weil eine Mücke den Abgang gemacht hat?«
Nicole schüttelte den Kopf. »Mann, bist du ein mieses Aas. Kannst du vielleicht mal nachdenken, statt Müll zu labern? Thanatos redet doch nicht von Käfern und Mücken. Sie kann nur ’ne Katze meinen. Das ist die einzige andere Art von Geist, an der ihr was liegen würde.«
Das brachte Aphrodite zum Schweigen, und es entstand eine Art Mega-Vakuum, in dem uns allen klar wurde, dass Nicole recht hatte.
Ich sog scharf die Luft ein. »O Göttin! Nala!«
Aphrodite bedachte Nicole mit einem bitterbösen Blick. »Entspann dich. Unsere Katzen sind alle sicher im Bahnhof, sogar der stinkende Hund. Es kann keine von unseren sein.«
»Duchess stinkt nicht «, sagte Damien. »Aber oh, ich bin so froh, dass sie und Cammy in Sicherheit sind.«
»Ich würde sterben, wenn Beelzebub was passieren würde«, sagte Shaunee.
»Ich auch!«, fügte Erin hinzu, aber es klang eher angriffslustig als besorgt.
»Ich weiß nich, was ich ohne Nal machen würde«, sagte Stevie Rae, sah mich an, und wir beide mussten uns Tränen aus den Augen blinzeln.
»Unsere Vertrauten sind in Sicherheit.« Darius’ tiefe Stimme gab mir den Boden unter den Füßen zurück. Aber dann sagte Erik und klang dabei viel reifer als sonst: »Nur weil es keine von euren Katzen war, ist ihr Tod nicht weniger schlimm. Wer ist jetzt in Team Scheiß drauf, hm?«
Ich seufzte und wollte ihm zustimmen, da gab Nicole einen genervten Laut von sich und stapfte davon – Thanatos nach.
»Hey, wo willst’n du hin?«, rief Stevie Rae ihr nach.
Nicole hielt nicht an. Sie drehte sich auch nicht um. Aber wir hörten ihre Stimme. »Team Scheiß drauf geht Thanatos mit der toten Katze helfen – egal, wem sie gehört –, weil Team Scheiß drauf Tiere mag. Sind netter als Leute. Basta.«
»Ich weiß nicht, was sie damit meinen könnte«, sagte Aphrodite.
Ich verdrehte die Augen.
Stevie Rae sah Nicole finster hinterher. »Die tut doch bloß so. Ich trau der nich einen Millimeter übern Weg.«
»Nun, ich kann nur sagen, dass Nicole mir bis an den Rand der Rauchvergiftung geholfen hat, die Pferde zu befreien«, sagte Lenobia.
»Ihre Farben verändern sich«, flüsterte Shaylin.
Erik berührte ihre Schulter. »Psst.«
»Sie wollte mich töten!« Stevie Rae schien kurz davor, in die Luft zu gehen.
»Oh, Himmel nochmal, wer hat denn noch
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