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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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womit du mich füttern willst.«
    Er lächelte und streichelte ihr Haar. »Gefüllte Artischockenböden à la Bordelaise.«
    »Aha«, sagte sie nur. Nach einer kleinen Pause fragte sie: »Das willst du doch wohl nicht alles noch zubereiten und kochen, oder?«
    »Dauert nur eine halbe Stunde.«
    »Ob ich so lange warten kann?« Als er die Zutaten zusammenstellte, setzte sie sich an den Tisch. »Ed?«
    »Ja?«
    »Hast du vielleicht vor, mit mir eine Beziehung anzufangen?«
    Er wusch gerade Gemüse unter kaltem Wasser und warf ihr über die Schulter einen Blick zu. »Ich habe daran gedacht.«
    »Gut, wenn es mit uns klappen sollte, schließen wir ein Abkommen. Wenn du wieder mal Artischocken machst, gibt es am nächsten Abend Pizza.«
    »Aber nur vegetarische, und der Teig muß aus ungeschrotetem Weizenmehl sein.«
    »Darüber können wir dann reden, wenn es soweit ist.« Sie stand auf und suchte den Korkenzieher.
     
    Ben rutschte auf dem Beifahrersitz hin und her und wartete darauf, daß die Ampel umschaltete. Neben ihm trommelte Tess mit den Fingern aufs Lenkrad. Sie wußte, daß sie recht hatte, aber ihr Problem bestand darin, daß sie nicht mehr allein war und auch auf die Gefühle ihres Partners Rücksicht nehmen mußte.
    »Ich hätte auch allein fahren können«, begann sie. »Du kriegst bestimmt keinen Wagen.«
    »Ed setzt mich sicher ab.«
    Die Ampel schaltete auf Grün. Tess bewegte sich im zähflüssigen Strom des Morgenverkehrs. »Es tut mir leid, daß du jetzt deswegen sauer bist. Versuch doch bitte, mich zu verstehen. Ich tue das ganz gewiß nicht aus irgendeiner Laune heraus.«
    Verärgert suchte er einen neuen Sender. »Mich hat schon keiner nach meiner Meinung gefragt, als du dich damals in den Fall eingeschaltet hast. Und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, daß ich diesmal genausowenig zu sagen habe.«
    »Du weißt, daß das nicht wahr ist. Deine Meinung bedeutet mir sehr viel.«
    »Dann laß mich hier raus, und fahr zu deinem Büro. Und misch dich nicht ein.«
    Tess schwieg angestrengt für eine halbe Minute. »Also gut.«
    »Also gut?« Seine Hand, die sich auf dem Weg zum Zigarettenanzünder befunden hatte, stockte auf halbem Weg. »Einfach so?«
    »Ja.« Sie rückte wie selbstverständlich eine lose Haarnadel gerade und bog dann zur Wache ab.
    »Ohne weitere Debatte?«
    »Letzte Nacht haben wir genug darüber geredet. Es besteht kein Grund, alles noch einmal durchzukauen.« Tess fuhr auf den Parkplatz. »Dann bis heute abend.« Sie beugte sich zu ihm und küßte ihn.
    Er hielt ihr Kinn mit einer Hand fest, bevor sie sich abwenden konnte. »Du setzt wieder eine deiner Psycho-Maschen gegen mich ein, stimmt’s?«
    Ihre klaren violetten Augen lächelten ihn an. »Aber woher denn!«
    »Ich hasse es, wenn du das tust.« Er ließ sich in seinen Sitz zurücksinken und fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. »Du weißt genau, was es mir ausmacht, wenn du dich in diesen Teil meines Lebens einmischst.«
    »Und du weißt genau, was es mir ausmacht, auch nur von einem Teil deines Lebens ausgeschlossen zu sein. Ben …«
    Sie strich ihm mit einer Hand über das Haar. Noch vor einem Jahr hatte sie nicht einmal gewußt, wer er war. Und mittlerweile war er der Dreh- und Angelpunkt ihres ganzen Lebens geworden – ihr Mann und der Vater des Kindes, von dem sie glaubte, daß sie es bereits in ihrem Bauch trug. Trotzdem war sie auch immer noch Psychologin. Sie hatte wie jeder Arzt den hippokratischen Eid abgelegt. Und sie konnte einfach nicht vergessen, wie Grace’ Finger gezittert hatten, während sie den Kaffeebecher hielten.
    »Ich könnte euch wirklich weiterhelfen. Zumindest euch seine Denkweise näherbringen. So etwas ist mir früher auch schon gelungen.«
    »Und dabei hätte ich dich fast verloren.«
    »Aber das läßt sich mit dem jetzigen Fall doch nicht vergleichen. Ich bin heute nicht so in die Geschichte involviert wie damals. Ben, glaubst du, er wird einen weiteren Mord begehen? Ben …« Sie nahm seine Hand, ehe er sich vollends von ihr abwenden konnte. »Glaubst du, er mordet wieder?«
    »Aber klar. Alles spricht dafür.«
    »Leben retten – geht es nicht genau darum? Sowohl in deinem wie in meinem Beruf?«
    Er starrte die Ziegelsteinmauer der Wache an. Sie strahlte Tradition aus. Seine Tradition. Tess durfte nichts damit zu tun haben. »Mir wäre es wirklich lieber, wenn du weiter in deinem schmucken kleinen Büro in der City arbeiten würdest.«
    »Und mir wäre es lieber, du würdest

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